Dinslaken/ Kreis Wesel. Vor 65 Jahren gab es die ersten Radarkontrollen in Deutschland. Im Kreis werden pro Jahr über 100.000 Personen von den Messgeräten geblitzt.
Ob auf der L1 in Hünxe-Bruckhausen oder auf der L 463 in Voerde: Blitzgeräte zur Geschwindigkeitsmessung haben so manch einen Fahrer schon auf die Bremse treten lassen – in Deutschland seit mittlerweile 65 Jahren. Der Kreis stellte aber erst viele Jahre später Messgeräte auf: 1998 gab es im Kreis Wesel die erste Radarkontrolle. Ein Blitzgerät in Dinslaken an der Bergerstraße war eines der ersten.
„Durch das Team Kommunale Geschwindigkeitsmessung werden in Dinslaken zurzeit ein Lasermessfahrzeug sowie ein Radarmessfahrzeug eingesetzt“, so Marcel Sturm, Pressesprecher der Stadt Dinslaken. Ende letzten Jahres stand ein weiterer Blitzer zur Diskussion, der aber aus Kostengründen abgelehnt wurde.
Die Geschwindigkeitsüberschreitungen lägen im monatlichen Durchschnitt bei 13 Stundenkilometern und das in 97 Prozent aller Fälle. Im Kreis läge die Geschwindigkeitsüberschreitung in 80 Prozent der Fälle bei zehn bis höchstens 20 Stundenkilometern. Der Kreis besitzt 16 stationäre Standorte und vier semistationäre Anlagen mit je einer Kamera. Jährlich werden so etwa 100.000 bis 110.000 Personen geblitzt.
Höhere Strafen für Raser
Unter Ihnen war auch manch ein Raser: Die höchste Überschreitung gab es laut Anja Schulte, Pressesprecherin des Kreises, im Baustellenbereich. Dort fuhr jemand auf der A 3 ganze 167 Stundenkilometer zu schnell. In Dinslaken wird nur in Überschreitungsbereichen gemessen: Dort wurde im Jahr 2021 ein Fahrzeug mit einer Überschreitung von 50 bis 100 Stundenkilometer sowie sechs Überschreitungen zwischen 40 bis 50 Stundenkilometern gemessen.
Derartige Manöver bleiben nicht ungestraft: Seit November 2021 wurden die Bußgelder für Raser deutlich erhöht. Bei einer Überschreitung von 51 bis 60 Kilometern innerorts sind nun 560 Euro, statt zuvor 280 Euro, fällig. Auch kleinere Überschreitungen von unter zehn Stundenkilometern innerorts kosten seit der Änderung im Bußgeldkatalog doppelt so viel: Statt 15 nun 30 Euro.
Dabei kommt viel zusammen: Der Kreis nimmt so im Jahr vier Millionen Euro ein, die Anzeigen der Polizei und anderer Behörden mitgerechnet. Die Stadt Dinslaken nahm 2021 über 364.000 Euro durch Geschwindigkeitskontrollen ein. Vor der Pandemie seien es laut Sturm noch mehr gewesen: 2019 wurden mehr als 25.000 Personen geblitzt, 2021 waren es etwa 15.800. Die Einnahmen aus der kommunalen Geschwindigkeitsmessung betrugen 2019 über 526.000 Euro. Das Geld ist Bestandteil des allgemeinen städtischen Haushalts.