Kreis Wesel/Kreis Kleve. Auch in den Tagen nach den Stürmen sollen die Wälder in den Kreisen Wesel und Kleve nicht betreten werden. Das Forstamt warnt vor Gefahren.
Nachdem drei Stürme hintereinander über den Niederrhein gezogen sind und die Kreise Wesel und Kleve teilweise heftig getroffen haben, scheint sich die Wettersituation nun zu beruhigen. Während die Schäden an Straßen, Häusern oder Strommasten schnell ersichtlich sind oder waren, sieht es in den Wäldern in der Region anders aus: Die genauen Untersuchungen können erst mit dem Ende der Sturmlage starten, welche Schäden entstanden sind, lasse sich derzeit noch gar nicht abschätzen, wie Carolin Schlechter vom Regionalforstamt Niederrhein auf Anfrage berichtet.
„Die Kollegen in den Revieren vor Ort beginnen jetzt damit, sich ein erstes Bild der Lage zu machen“, sagt Schlechter. Weil die Situation so unklar ist, bittet das Forstamt die Menschen darum, die Wälder nach Möglichkeit auch in den nächsten Tagen noch nicht zu betreten. „Wir appellieren an den gesunden Menschenverstand“, so die Expertin.
Die Gefahr, durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste verletzt oder gar getötet zu werden, besteht weiterhin, betont das Forstamt in einer Mitteilung. Waldwege können durch umgestürzte Bäume versperrt und nicht passierbar sein. Dabei sind die quer über dem Weg liegenden Äste und Stämme eine große Gefahr. „Der Versuch sie zu überklettern kann lebensgefährlich sein“, betont das Forstamt. Ineinander verkeilte Äste und Stämme stünden häufig unter Spannung, die sich spontan oder durch das Überklettern lösen könnten. Selbst dünne Stämme würden dann zu tödlichen Katapulten.
Regionalforstamt Niederrhein warnt vor Gefahren in den Wäldern
Durch den Regen der letzten Wochen und Tage sind zudem viele Waldböden aufgeweicht. Wurzeln haben weniger Halt im aufgeweichten Boden und können auch nach dem Sturm leichter umfallen. Zahlreiche Bäume sind nach dem Sturm angebrochen oder liegen mit halb herausgerissenem Wurzelteller auf anderen Bäumen. In den Baumkronen verkeilte Äste können auch später noch hinabfallen. „Da reicht dann auch ein leichter Windstoß für“, sagt Carolin Schlechter.
Grundsätzlich gilt, dass Waldbesucherinnen und Waldbesucher auf eigene Gefahr unterwegs sind. Jederzeit muss mit waldtypischen Gefahren gerechnet werden, heißt es vom Forstamt. Dazu gehören auch Wegschäden, umstürzende Bäume und herabfallende Äste. „Diese Regeln gelten jederzeit auch ohne Sturm. Sie zu beachten, ist jetzt aber besonders wichtig.“