Kleve. Im Bauausschuss wurden Pläne für die Neugestaltung des Platzes vor der Herzogbrücke vorgestellt. Das wurde bislang vorgeschlagen.

Kleve hat kein Händchen für schöne Plätze. Wer durch die Stadt geht, sieht viele Plätze, die eigentlich Potenzial haben, aber mit viel Stein, wenig Grün und noch weniger Charme gekonnt zerstört wurden: Die Neugestaltung der Lohstätte ist ein Beispiel, der Dr.-Heinz-Will-Platz vor der Schwanenburg oder der Kleine Markt. Ein Konzept, das hier Abhilfe schaffen sollte, wurde bereits vor Jahren vorgelegt und verschwand offenbar wieder in der Schublade, denn passiert ist wenig.

Mehr Grün, weniger Pflaster

Jetzt ein neuer Versuch, den Platz an der Herzogbrücke neu zu gestalten. Auch hier das bekannte Problem: viel Stein, wenig Grün, wenig Struktur, keine Aufenthaltsqualität – Tristesse in Ziegelrot.

Die Bäume sollen bleiben und die Pflasterung soll aufgebrochen werden. 
Die Bäume sollen bleiben und die Pflasterung soll aufgebrochen werden.  © NRZ | Andreas Gebbink

Am kommenden Dienstag, 7. Mai, wird die Stadt Kleve um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung zur Neugestaltung im Ratssaal anbieten (wir berichteten). Bürger sollen sich einbringen und Ideen äußern. Am Dienstagabend wurde vom Landschaftsplanungsbüro Geo 3 aus Bedburg-Hau ein erster Beitrag für die Diskussion geliefert.

Geo 3-Geschäftsführer Tobias Knoll möchte für den Platz die wiederkehrende Struktur der Kreise aufgreifen. Sowohl am Fischmarkt als auch in der Kavariner Straße sieht man runde Elemente für die Platzgestaltung. Dies wolle man für den Eingangsbereich der Einkaufsstraße aufgreifen und durch Pflasterung oder ein Metallband einen großen Ring sichtbar machen. Auf diesem Ring könnten zum Beispiel historische Daten der Stadt Kleve aufgetragen werden.

Keine Autos mehr auf der Herzogbrücke

Autos sollen künftig nicht mehr über die Herzogbrücke fahren. 
Autos sollen künftig nicht mehr über die Herzogbrücke fahren.  © NRZ | Andreas Gebbink

Damit die Fläche zwischen Deutscher Bank, Spoy-Center und Volksbank wirklich einen Platzcharakter bekommt, sollen dort künftig keine Autos mehr fahren. Ein Vorschlag, der vermutlich eine Mehrheit finden wird. Der CDU-Ausschussvorsitzende Werner Verhoeven signalisierte Zustimmung und auch die Verwaltung könne sich damit anfreunden, so Knoll. Auf dem Abschnitt zwischen Minoritenplatz und Opschlag fahren ohnehin kaum noch Autos.

Im nächsten Jahr wird das nicht fertig sein.
Hannah Janßen - bereitet die Ausschussmitglieder darauf vor, dass die Umsetzung dauern wird.

Der Platz an der Herzogbrücke soll für die Landesgartenschau eine wichtige Funktion erhalten. Er ist die wichtigste Verbindung zwischen Bahnhof und Rathaus, zwischen Einkaufsstraße und Spoykanal. Knoll möchte den Platz grüner gestalten, die vorhandenen Bäume sollen bleiben und es sollen zusätzliche Beete geschaffen werden. Auch Hochbeete werden von ihm vorgeschlagen. Das Thema Wasser soll hier mit Wasserspielen aufgegriffen werden.

Die Bäume sollen bleiben und die Pflasterung soll aufgebrochen werden. 
Die Bäume sollen bleiben und die Pflasterung soll aufgebrochen werden.  © NRZ | Andreas Gebbink

Pavillon soll das i-Tüpfelchen werden

Das i-Tüpfelchen soll ein Pavillon vor der Volksbank werden, so wie es ihn in den 50er Jahren schon einmal gab. Damals wurde der Verkehrspavillon vom Heimat- und Verkehrsverein betrieben, bis 1980. In einem neuen Pavillon könnte ein Kiosk untergebracht werden oder eine Kaffeebude oder eine Info-Stelle für Besucher der Landesgartenschau.

Fachbereichsleiter Christian Bomblat sagte während der Diskussion, dass man für den Platz an der Herzbrücke auch über größere Bäume nachdenken müsse. Kugelakazien seien zu klein, findet Bomblat. Mitarbeiterin Hannah Janßen drückte hier allerdings auf die Bremse. Sie wies darauf hin, dass im Bereich des Platzes viele Versorgungsleitungen verlaufen, dies müsse man bei der Pflanzung beachten. Das Ziel sei es aber, Flächen zu entsiegeln und nicht nur Hochbeete aufzustellen.

Für die Landesgartenschau nimmt der Platz in der Unterstadt eine zentrale Stellung ein. 
Für die Landesgartenschau nimmt der Platz in der Unterstadt eine zentrale Stellung ein.  © NRZ | Andreas Gebbink

Mit einer schnellen Umsetzung ist übrigens nicht zu rechnen. Am Dienstag folgt dann die Bürgerbeteiligung und bis zum 30. September wird dann ein Förderantrag eingereicht. Nach der Sommerpause soll daher eine Vorplanung stehen. Danach werde es um das Projekt wieder ruhiger, so Hannah Janßen. Denn die Umsetzung erfordere eine größere Baumaßnahme. Im Bereich der Herzogstraße gebe es einen Bombenverdachtspunkt und man müsse auch mit den Einzelhändlern sprechen, denn die Baumaßnahme werde länger dauern. „Im nächsten Jahr wird das nicht fertig sein“, so Janßen.

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