Kleve. Am Freitag wird am Weezer Flughafen gestreikt. Das Luftsicherheitsunternehmen legt die Arbeit nieder. So viele Reisende sind betroffen.

Am Weezer Flughafen streikt am Freitag das Luftsicherheitsunternehmen ESA. Die ESA führt für die Bezirksregierung am Flughafen die Sicherheitskontrollen durch. „Ohne die ESA findet kein Passagierverkehr statt“, sagt Flughafen-Sprecher Tom Kurzweg der NRZ. Er rechnet damit, dass alle Flüge am Freitag ausfallen. 2500 Reisende seien davon betroffen. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Flughafens, dass die Arbeit niedergelegt wird.

Fluggäste sollten nicht anreisen

Die Gewerkschaft Verdi hat entsprechend zu dem Streik aufgerufen, inoffiziell hat der Flughafen aber die Information erhalten, dass am Freitag zwischen 3 Uhr und 22 Uhr gestreikt wird. Der Flughafen erwartet massive Einschränkungen des Flugbetriebes. Die Sicherheitskontrollen werden geschlossen sein. Der Airport Weeze bittet sämtlich Passagiere, nicht zum Flughafen anzureisen und sich für weitere Informationen an ihre Airline oder ihren Reiseveranstalter zu wenden.

Flughafen hofft auf eine rasche Einigung

„Wir bedauern es sehr, dass unseren Fluggästen diese Unannehmlichkeiten nun auch am Airport Weeze entstehen. Über 2.500 Passagiere werden ihre Reise nicht antreten können. Wir wünschen uns eine rasche Einigung der Tarifpartner und Beilegung des Konflikts. Wir bitten die betroffenen Reisenden um Verständnis“, so Airport Sprecher Tom Kurzweg

Am Freitag würden ab Weeze eigentlich 15 Flüge starten. „Es trifft alle Reisenden“, so Kurzweg. Urlauber, Wochenend-Touristen und Menschen, die in ihre Heimatländer fliegen wollen.

Der Streik trifft jetzt auch kleine Flughäfen

Der Weezer Flughafen ist zuletzt von Streiks verschont geblieben. Diesmal weitet Verdi den Arbeitskampf allerdings auch auf die kleinen Flughäfen aus. Verdi Gewerkschaftssekretär Özay Tarim erklärt der NRZ, dass 90 Personen in der Fluggastkontrolle arbeiten. Am Freitag werden wohl 50 Personen regulär Dienst haben und entsprechend nicht arbeiten. Um 12 Uhr soll es eine Kundgebung geben.

Tarim erklärt, dass man jetzt in der 5. Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern sei und man noch kein vernünftiges Verhandlungsergebnis habe erzielen können. Die Gewerkschaft fordert 2,80 Euro mehr pro Stunde für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Aktuell erhalten die Mitarbeiter in der Fluggastkontrolle einen Stundenlohn in Höhe von 20,60 Euro. Die Arbeitgeber bieten 2,70 Euro bei einer Laufzeit von 24 Monaten.

Mehrarbeitszuschlag soll sofort gezahlt werden

Gestritten wird auch über den Mehrarbeitszuschlag. Ein Vollzeitbeschäftigter hat 160 reguläre Monatsstunden. Ab der 180. Stunde wird ein Zuschlag in Höhe von 25 Prozent gewährt. Die Gewerkschaft möchte, dass dieser Zuschlag auf 30 Prozent angehoben wird und schon ab der ersten Überstunde gezahlt wird. Die Arbeitgeber akzeptieren die 30 Prozent, wollen aber weiterhin erst nach der 180. Stunde den Zuschlag zahlen.

Die Streikbereitschaft in der Belegschaft sei hoch, sagt Tarim. Die Mitarbeitenden wollen nicht den Weselsky heraushängen lassen, sondern man reagiere mit Augenmaß auf die aktuelle Situation. „Wir gehen nicht einfach drauflos. Aber wir müssen auch Druck machen, sonst ist es ein ewiges Betteln am Verhandlungstisch“, so der Gewerkschaftssekretär zur NRZ. Er erinnert daran, dass die Aufgaben der Fluggastkontrolle eigentlich der Bezirksregierung obliegen und dass dies eine Tätigkeit des öffentlichen Dienstes ist. Man habe dies jedoch ausgelagert, weil dies so billiger ist. Jetzt müsse man über Tarife für faire Bedingungen sorgen.

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