Kranenburg. Kranenburg hat in bunten Farben und mit originellen Ideen den Höhepunkt des Straßenkarnevals gefeiert. Was beim Frühschoppenzug auffiel.
„Kranenburg treibt‘s bunt“ – und wie. Rund 1000 Teilnehmende auf den Wagen und in den Fuß- und Musikgruppen sowie weitere Tausende Besucher am Streckenrand malten am Sonntag, 11. Februar, das Motto des 37. Kranenburger Frühschoppenzuges in den schönsten Farben. Die ausgelassen feiernden und kreativ kostümierten Närrinnen und Narren sorgten beim Höhepunkt des Straßenkarnevals in der Gemeinde für so viele fröhliche Farbtupfer, als wollten sie auch noch den grauen Himmel einfärben. Doch immerhin hielt das Wetter anders als noch an Altweiber. Von ganz wenig Nieselregen abgesehen konnten die Jecken trocken schunkeln, tanzen und den Karneval hochleben lassen.
Genau 1111 Meter lang sei der Frühschoppen diesmal, versicherte das Zugkomitee der Karnevalsgesellschaft Krunekroane, nachdem es die Aufstellung auf der Klever Straße abgeschritten hatte. Unter den 53 Zugnummern waren viele, die mit ihrem Wagenbau die Zuschauer begeisterten. Einige davon griffen einfallsreich lokale Themen auf.
„Ferdy‘s Zauberbude“ beeindruckte
Seit zehn Jahren ist dies das Markenzeichen der Karnevalsgruppe Knatz-Gääck, die auf ihrem Wagen diesmal „Ferdy‘s Zauberbude“ entstehen ließ und so Kranenburgs Bürgermeister Ferdi Böhmer aufs Korn nahm. Der fuhr übrigens gut gelaunt auf dem Ordensträgerwagen des Zugkomitees Kranenburg mit.
„Et es ma blos Hokus Spokus!“, fand die als Zauberer verkleidete Truppe. Während sie beim ersten Mal ihren Wagen noch innerhalb einer Woche zusammengezimmert hatten, arbeiteten die Freunde diesmal knapp drei Monate an dem detailverliebten Modell. „Das klappt gut, weil wir viele Handwerker sind“, sagte „Chefwagenbauer“ Michael Mooren, der beim Düsseldorfer Karnevalswagenbau-Künstler Jacques Tilly einen Workshop belegt hatte.
Gartenstadt Kranenburg und Kneipensterben
Ein beliebtes Thema waren die Planungen zur Gartenstadt Kranenburg, die die Karnevalsgruppe vom Stüppkesmarkt, der Kegelclub Die Chickens und auch der Löschzug Kranenburg der Freiwilligen Feuerwehr aufgriffen. Die Karnevalsgruppe Wilde Horde, die bereits zum 28. Mal beim Frühschoppenzug mitmachte, thematisierte den Umzug vom Katharinenhof ins Festzelt in dieser Session, der wegen des Umbaus des Bürgerhauses nötig wurde. Das Kneipensterben, das auch vor Kranenburg nicht Halt macht, nahm die Karnevalsgruppe De Hiesigen zum Anlass, um Helene Fischers Mega-Hit umzudichten: „Kneipenlos durch die Nacht …“
Stolz feierte der Karnevalsclub Dosenbier `12 sein elfjähriges Bestehen in Harry-Potter-Verkleidungen. Angefangen hatte für den Freundeskreis alles mit einem kleinen Wagen, der per Hand gezogen wurde. Jetzt brachte ein mächtiger Trecker das große Gefährt in Bewegung.
Wenige Musikgruppen sorgten für gute Laune
Einige niederländische Gruppen waren auch wieder dabei und bereicherten den Kranenburger Zug mit spektakulären Wagen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr nahm die Zahl der Musikgruppen weiter ab. Dafür aber sorgten die verbliebenen Livebands – das Tambourkorps Hassum, der Spielmannszug Materborn, der Musikverein Zyfflich und der Musikverein Kranenburg – für beste Stimmung am Rand.
Dort hatten sich Freundeskreise, Familien mit kleinen Kindern, Nachbarn und wieder viele Jugendliche versammelt, um gemeinsam Karneval zu feiern und Kamelle zu fangen. Diese warfen besonders spendabel Prinz Nöpy der Bewegende und Funkenmariechen Lisa in die Menge, die mit ihrem Wagen den krönenden Abschluss des Kranenburger Frühschoppenzuges bildeten.
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