Kleve. Große Drachen leuchten sieben Wochen lang bei China Lights im Tiergarten Kleve. Mehrere hundert tierische Laternen werden aufgebaut.
Mit Absicht legte Tiergartenleiter Martin Polotzek die Eröffnung das großen Lichterfestes China Lights zum 65. Jubiläum des Tiergartens Kleve auf den 10. Februar. Das ist der Tag, an dem das neue Lunajahr, das chinesische Jahr des Drachen beginnt. Dabei ist aber 2024 ist nicht nur einfach das Jahr des Drachen, sondern es steht diesmal mit dem Element Holz in Verbindung. Holz steht für Wachstum, Flexibilität, Vitalität. Ein großartiges Jahr, um neue Projekte für langfristigen Erfolg zu legen, so liest es sich bei den chinesischen Tierkreiszeichen. Das ist Polotzeks Ding.
300 Kilo schwerer Kopf am Haken
Seit Wochen wachsen im winterlichen Kleve Zoo riesige Blumen heran, besiedeln nach und nach Zebras und Warzenschweine, Antilopen und Leoparden ziemlich dicht die Wiesen. Bis zum nächsten Samstag, 10. Februar, wird das große Lichterspektakel aufgebaut. Jetzt hing der riesige, 300 Kilo schwere Kopf eines rot-bunten Drachen am Haken eines Krans. Der dazugehörige riesige Körper nimmt die ganze Wiese ein. Fantastisch, wenn er von innen leuchtet. Auch weitere glücksbringende Artgenossen lassen sich vorübergehend im Tiergarten nieder.
Die tierischen Laternen sind Gerüste aus Stahl, ummantelt mit künstlichem weichfließenden Tuch. Mehrere 100 Objekte entstehen nach und nach auf Wegen und in Gehegen, zigtausend LEDs werden sie sieben Wochen lang jeden Abend illuminieren. Der große Playmore Fantasy-Abenteuerspielplatz wird zu den Abendshows außerdem besonders ausgeleuchtet.
Mit Hebebühnen sind Lampions in die Bäume gehängt worden. Der Kran wölbte auch die große Raupe vor dem Eingang. Eine französische Begrüßung hängten die Mitarbeiter zuerst dort auf. Managerin Qisong Ou sah es und ließ es blitzschnell gegen ein riesiges Blatt mit der deutschen Aufschrift „Willkommen“ austauschen. Zwei Frauen dirigieren die zwölf Handwerker übers Gelände.
So wie in Kleve hat man sie noch nie gesehen
Die chinesischen Partner sind europaweit mit ihrem Lichtershows vertreten. So kommen einige der in Kleve gezeigten tierischen und pflanzenähnlichen individuellen Laternendesigns aus dem Zoo in Köln, wo jährlich im Winter die China Lights (etwas größer und zum doppelten Eintrittspreis) etabliert sind, andere Figuren kommen aus Halle sowie aus Frankreich und Belgien. So zusammengestellt wie in Kleve hat man sie noch nie gesehen.
Die Handwerker folgen einem Designplan, der mit dem Tiergartenleiter abgestimmt wurde. Martin Polotzek hat sich gewünscht, dass vier menschgroße Pinguine in dem früheren Seehundbecken aufgestellt werden, dort, wo nach seinen Hoffnungen einmal eine Pinguinanlage entstehen soll. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht“, lacht der junge Zoodirektor mit Blick auf die Kunstobjekte.
Spielplatz ausgeleuchtet
Die riesigen Flamingos wünschte er sich an den Weg zwischen die beiden großen Volieren, die er einmal zu einer riesigen Voliere tatsächlich auch für Flamingos verbinden lassen möchte. Und dass direkt am Eingang des Tiergartens drei Rote Pandas, die Wappentiere des Klever Tiergartens, stehen und abends von innen heraus leuchten, war eigentlich zu erwarten.
Die Kosten für das große Event teilen sich der Veranstalter und der Tiergarten. Der Förderverein des Tiergartens erwartet genauso wie der Leiter eine große Außenwirkung und Belebung in den üblicherweise publikumsärmeren Winterwochen für den kleinen Zoo und für die ganze Stadt. Werbeplakate hängen bereits, Kinowerbung folgt und auch in den Niederlanden wird über Radio und Social Media mit Familien-Influencern Publikum angelockt.
Region um Kleve liebt die Lichterkunst
Martin Polotzek kannte die China Lights aus Köln seit Jahren. Bei einer Zoo-Tagung in Helsinki im vorigen September nahm er Kontakt mit den Veranstaltern und Bauherren der originellen Laternen auf: Die Region um Kleve liebe die Lichterkunst, populär sei Kleves Lichterfest im Park im Herbst, so warb er. Die Laternenmacher kamen her, sahen den kleinen Tiergarten und seine nennenswerten Besucherzahlen und bauen seit Januar Stück für Stück auf.
Aus den Erfahrungen anderer Zoos weiß Polotzek, dass den meisten Tieren die beleuchteten Nachbarn kein Problem bereiten. Die Empfindlicheren wie das Gürteltier und die Zweifarbtamarine bleiben im kleinen abgesperrten Bereich des Tiergartens. Alle anderen haben die ihre Rückzugsmöglichkeiten, wenn sie ihre Ruhe haben wollen.
Probelauf für die Mitarbeitenden des Tiergartens
Am Montag 5. Februar, gibt es einen ersten Probelauf: Dann werden nach und nach alle Laternen einmal eingeschaltet. Die Mitarbeitenden des Tiergartens und ihre Familien haben das Vorrecht, dies Spektakel schon vorab zu sehen. Auch mystische Effekte soll es auf dem Boden geben und ein Drache soll Nebel fauchen – aber mehr wird nicht verraten.
„Wir alle hoffen, dass wir durch diese Aktion mehr Menschen für unsere Arbeit und für die Tiere begeistern und mehr Zuschauer anlocken. Ob nun über leuchtende Zebras oder die echten Pandas, es ist eine Chance für den Tiergarten und für die Stadt“, sagt Martin Polotzek.
Verschiedene Öffnungszeiten
Der Tiergarten bleibt auch in den Aktionswochen tagsüber zu den üblichen Zeiten 9 bis 17 Uhr geöffnet. Dann wird er geschlossen und öffnet für die China-Lights mit leuchtenden Tiere, mystischen Wesen und chinesischen Drachen ab 18 Uhr bis 21 Uhr erneut.
Tickets und Preise
Tickets sind online erhältlich oder vor Ort an der Tages- und Abendkasse: tiergarten-kleve.ticketfritz.de
Ticketpreise für das abendliche China Lights Event nach Tiergartenschluss: Erwachsene 15 Euro, KInder bis 13 Jahre 9,50 Euro. Für InhaberInnen einer Jahreskarte 15 Prozent Rabatt. Weitere Informationen unter www.tiergarten-kleve.de.
Schirmherrin ist Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW.
China Light Festival BV ist die europäische Tochtergesellschaft des internationalen Eventdesign- und Produktionsunternehmens Sichuan Tianyu Culture Communication Co., Ltd. mit Hauptsitz in Zigong, Sichuan, China.
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