Zum 25. Mal bietet der Weihnachtsmarkt am Schloss Moyland Besonderes: 78 Kunsthandwerker und Glühbier. Wann, wo, was, alle Infos hier.

Der Weihnachtsmarkt in Moyland hat immer etwas Besonderes, sowohl bei den alteingesessenen Ausstellern als auch bei den jährlich immer um die zehn Prozent neuen Künstlern im stimmungsvollen Schlosspark Moyland. Diesmal gibts vom 13. bis 17. Dezember auch flüssige Besonderheiten. Glühbier. Einmalig in Nordrhein-Westfalen, frisch gezapft. Originelle Handwerkskunst macht aber den eigentlichen Weihnachtsmarkt Moyland aus.

Fürs Museum ist der Weihnachtsmarkt der Bezug in die Region

„Ein Silberjubiläum“, kündigt Bedburg-Haus Bürgermeister Stephan Reinders an. Zum 25. Mal sind Museum Schloss Moyland und die Gemeinde als Partner vereint. „Der Moyländer Weihnachtsmarkt ist für uns und die Stiftung der Bezug in die Region“, sagt Museums-Geschäftsführerin Julia Niggemann.

In den 104 Hütten sind in 78 Fällen Kunsthandwerk wie Keramik und Porzellanprodukte untergebracht, Schmuck, Lederwaren, Hüte, Kleidung und Taschen aus Filz oder gewebt, Papierarbeiten, geschmiedetes Eisen und Nützliches aus Holz. Das zum Beispiel fertigt Thomas Piontek. Der 24-jährige Masterstudent für Maschinenbau aus Oer-Erkenschwick hatte vor zwölf Jahren angefangen, seinen Vater beim Modellbau an kleinen Drechselmaschinen zu unterstützen. Mittlerweile betreibt er „fast eine Schreinerei“ mit größeren Maschinen, sagt er. „Ich verarbeitete nur heimische Hölzer“ mit finaler Schicht aus Leinöl und Bienenwachs. Eine Vase für Trockengestecke aus Bergahorn, Schale aus Walnuss, Flaschenstopfen aus Eibe und die Schüssel aus Eiche wurde kontrastreich abgeflämmt.

Surreale Geschichten auf Holz

Vor Enthusiasmus sprüht Tina Tack aus Krefeld. Design hat sie studiert. „Ich bringe meine Bilderwelten auf altes Holz“, zum Teil Hundert Jahre alt. Aus Trödelkisten fischt sie alte Fotoalben, schneidet lustige Motive heraus, bearbeitet sie auf geheime Weise mit Druck und Malerei, lasierte Farben addieren sich. Jedes ihrer Bilder erzählt eine surreale Geschichte mit kleinem Augenzwinkern. Dem Mädchen, das die Wand bestrickt, fließt der Faden über den Bildrand hinaus. Anderswo springt ein Mensch durchs hölzerne Astloch. „Meine Bilder sind Objekte, sie können wandern“ und hängen nicht an einer festen Stelle an der Wand, sagt sie, die aus dem Lächeln von Besuchern ihren emotionalen Gewinn zieht.

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„Ich freue mich, ein Teil von dem großen Team zu sein“, schaut sie die Veranstalter des Weihnachtsmarktes Moyland an. „Wenn wir keine Aussteller wie sie hätten, wären wir kein so besonderer Markt. Solche Leute wie sie suchen wir, die mit Herz und Verstand ihre Kunst anbieten“, strahlt Roswitha Albrecht vom Veranstaltungsteam des Schlosses Moyland, zu dem übrigens auch 200 Ehrenamtliche aus der Region gehören, von Leuten an der Kasse bis zur Jugendfeuerwehr. Neu dabei sind beispielsweise auch Sabine Mester aus Mülheim an der Ruhr mit Perle-und-Meer, Günter von Samback aus Krefeld mit Papeterie-Artikeln, Thomas Bloemen aus Bedburg-Hau mit besonderen Kerzen.

Portrait von Besuchern mit Wunderkerzen gemalt

„Dass sich nicht nur die Besucher, sondern auch die Aussteller wohlfühlen, macht uns aus“, verspricht Julia Niggemann. Anastasia Kufeld von der Gemeindeverwaltung schildert weitere Besonderheit: spezielle Pyrographie: Der Künstler malt Porträts von Weihnachtsmarkt-Besuchern auf Papyruspapier, aber nicht mit Stiften, sondern brennend mit Wunderkerzen. „Außerdem sind Chorgruppen unterwegs auf dem Markt für noch mehr Flair“, kündigt Kufeld an. Der Nikolaus kommt von Montag bis Freitag an jedem Tag. Kinder, aber auch Erwachsene, können an einem riesigen Wand-Wimmelbild mitmachen, ausmalen oder etwas dazu malen. Am Ende wird es als Hauptpreis verlost.

Neu und einmalig ist auch die Le Petit Paris Gastronomie mit ihrem historischen Zirkuswagen, die Häppchen und Getränke an Sitzmöglichkeiten im Manegenrund anbieten will. Bei Getränken ist Gastronom Rocky Ronga ganz weit vorn. Die Mischung aus 70 Prozent Bockbier und Kirschsaft mit Weihnachtsgewürzen hat ein Belgier zu Glühbier gebraut. Das verkauft Ronga beim Moyländer Weihnachtszauber einmalig in NRW, mit Durchlauferhitzer frisch und heiß abgezapft – und einmalig in Deutschland sogar in Ein-Liter-Packs zum Mitnehmen.

Tickets – was sie kosten, wo es sie gibt

Der Eintritt zum Moyländer Weihnachtsmarkt 2023 kostet 7,50 Euro. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben Eintritt frei, ebenso Menschen mit Behindertenausweis. Ausstellungsbesuch und Aufstieg zum Nordturm zwei Euro zusätzlich.

Tickets können bereits im Vorverkauf im Rathaus Bedburg Hau und im Infocenter Moyland erworben werden oder über den Online Ticketshop www.weihnachtsmarkt-moyland.de. Karten gibt es auch an den Tageskassen.

Ansonsten bietet der Weihnachtsmarkt eine große Vielfalt und Getränken, auch das berühmte Moyländer Schneegestöber, sowie Kulinarisches von Grünkohl über Schmörkes bis Reibekuchen. Abwechslungsreich ist auch das Bühnenprogramm an jedem Nachmittag. Den Anfang machen die Turmbläser vom Hegering Kleve zur Eröffnung am Mittwoch ,13. Dezember, um 15.30 Uhr zur Eröffnung.

Parkplätze und kostenlose Pendelbusse

Es gibt 1500 kostenfreie Parkplätze, die aber erfahrungsgemäß schnell besetzt sind. An allen fünf Tagen fahren kostenlose Pendelbusse ab Bahnhof Kleve und von Freitag bis Sonntag zusätzlich ab Markt Kalkar. Busfahrpläne sind auf der Internetseite www.weihnachtsmarkt-moyland.de zu lesen. Während des Weihnachtsmarktes wird die Moyländer Allee von Autos nur in Einbahnrichtung befahrbar sein.

Geöffnet ist der Moyländer Weihnachtsmarkt am Mittwoch, 13. Dezember, Donnerstag und Freitag, je von 13 bis 21 Uhr, am Samstag, 16. Dezember, 11 bis 21 Uhr, und Sonntag, 17. Dezember, 11 bis 20 Uhr.