Kleve. Das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Kleve bekommt für 54,5 Millionen Euro einen Neubau am Bahnhof. Das sagen Bürgermeister und Schulleiter.

Der erste Spatenstich ist getan. Im Jahr 2025 soll das neue Konrad-Adenauer-Gymnasium in Kleve stehen, gleich hinter dem Bahnhof, unmittelbar an der Innenstadt. Am Donnerstag trafen sich Politiker und Bauausführende mit der Schüppe, um das 54,5-Millionen-Projekt an den Start zu bringen. Das neue Gymnasium ersetzt den Bau am Köstersweg in Kellen, der in den 1970er Jahren errichtet worden war und ein großer Energiefresser ist. Das Thema Energie – Geothermie oder bereits beschlossene Holzpelletheizung – hatte zuletzt noch einmal für eine Verzögerung des Baubeginns gesorgt. Der Neubau wird mit Photovoltaik, Fassaden- und Dachbegrünung moderne Ansprüche erfüllen.

Bürgermeister betrachtet den Werdegang der Planung

So soll der Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Kleve aussehen.
So soll der Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Kleve aussehen. © Stadt Kleve

Bürgermeister Wolfgang Gebing blickte zurück auf das, was bisher geschah. 2019 gab es eine Programmstudie mit zwei Workshops. Anforderungen an das Raumprogramm wurden festgelegt, mit Schulleitung und Schülervertretung, Kollegium, Eltern, Förderverein den Ratsfraktionen abgesprochen und auch mit der künftig benachbarten Realschule.

Das Büro Hausmann aus Aachen legt eine Machbarkeitsstudie vor. Unter drei Alternativen wurde dann im August 2017 dieser Neubau gewählt. Eine europaweite Ausschreibung folgte. Seither erledigt das Architektenbüro SIC aus Köln sämtliche planerischen Aufgaben.

Eine neue Schule für 880 bis 1000 Schülerinnen und Schüler

Die neue Schule gibt Platz für 880 bis 1000 Schülerinnen und Schüler in vier Parallelklassen pro Jahrgang, kündigte Gebing an. Das Gebäude ist in drei Stufen aufgeteilt, zwei für die Sek I und eine die Oberstufe auf zwei bis drei Vollgeschossen. Das pädagogische Zentrum PZ bekommt einen Bühnenbereich, 300 Plätze sind dort für schulische und auch außerschulische Veranstaltungen gedacht. Eine Cafeteria ist integriert. Die Schulmensa bekommt wieder eine Frischküche. Als letzter Bauteil wird am Ende des Geländes die Dreifachturnhalle – auch mit Tribüne – anschließen. Alle Einrichtungen sind barrierefrei gestaltet.

Kleve ist stolz, „dass wir noch in der Lage sind, solche Investitionen zu tätigen“

„Wir sind stolz, dass wir noch in der Lage sind, solche Investitionen zu tätigen“, sagte der Klever Bürgermeister und schloss mit Worten von Johann Wolfgang von Goethe: Drei Dinge braucht ein Gebäude – dass es am rechten Fleck stehe, wohl begründet sei und vollkommen ausgeführt sei. Nahe zu Bus und Bahn stehe es am richtigen Ort, fand Gebing. Dazu auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Berufsbildungszentrum BBZ und fußläufig vom Sportzentrum Unterstadt entfernt, zählte er auf. der Auftrag nun: „Den hervorragende Lernbedingungen müssen wir den nötigen Platz einräumen.“ So Wolfgang Gebing.

Schulleiter Heinz Bernd Westerhoff ( 53 ) möchte „den Spirit des alten Konrad-Adenauer-Gymnasiums mit hierher bringen“, hofft er. „Die Schule, die den Ruf hat, ein bisschen anarchisch zu sein“, sagt er als Zugereister, „tauscht ein Campusgelände zwischen 50 Jahre alten Bäumen gegen eine Stadtlage. Das ist enger.“Aber das künftige hochmoderne Gebäude mit durchdachter Raumpädagogik soll auch neue Lehrkräfte überzeugen. Westerhoff legt Bewerbern stets eine Skizze des Neubaus in Mails und Briefen bei, damit sie sehen: „Kleve ist spannend und bietet etwas“, sagt er.

Im Herbst soll der Rohbau beginnen

Viel Besuch zum Spatenstich fürs Konrad-Adenauer-Gymnasium.
Viel Besuch zum Spatenstich fürs Konrad-Adenauer-Gymnasium. © NRZ | Astrid Hoyer-Holderberg

„Wir haben das Privileg, keine Baustelle auf dem Hof zu haben“, schaut er auf die sandige Ebene an van-den-Bergh-Straße, Riswicker Straße. Dort wird das Bauunternehmen van Bebber nun die bereits begonnenen Erdarbeiten fortführen. Im Herbst kann der Rohbau beginnen und wird ziemlich genau ein Jahr dauern.

Beim ersten Spatenstich waren mit und ohne Schaufel dabei: Bürgermeister Wolfgang Gebing, Kämmerer Klaus Keysers, Schulverwaltungsamtsleiterin Daniela Rennecke, Baudezernent Christian Bomblat, Michael Neuendorf für Koordination und Planung Architekten SIC, Projektleiter Tudor Andrei, Christoph Davis Garner für die Bauüberwachung, die Schülervertreter Manja Peperkamp und Phillip Borgmann, Ronja Wolf vom Förderverein, von der Schulleitung Heinz Bernd Westerhoff, Klaus Hoffstadt und Judith Kessler sowie politische Vertreter aus Schulausschuss, Bauausschuss und Vergabeausschuss.

Thema Verkehr wird noch besprochen

Anfang 2017 hatte der Rat der Stadt Kleve das Gebäudemanagement beauftragt, den Neubau des Gymnasiums in die Wege zu leiten. Über das Fließen des dann erhöhten Verkehrsaufkommens, mit Bussen und Elterntaxi, wird noch zu entscheiden sein. Zwei Schulweg-Varianten von und nach Kellen über oder unter die viel befahrene B9 hatte ein Verkehrsgutachten zur Wahl gestellt, die rechts oder links vom heutigen Kreisverkehr an der B 9 Höhe in McDonald’s/Kreuzhofstraße eine Unterführung unter der viel befahrenen Bundesstraße vorschlagen. Bauverzögerungen hatte auch die Politik verursacht, die hinterfragte, ob die beschlossene Pelletheizung noch zeitgemäß sei. Der nun pensionierte Baudezernent Jürgen Rauer kam nach einer Untersuchung zum Ergebnis: ja, billiger und zwei Jahre schneller geht es damit. Baufertigstellung soll nun in 2025 sein.

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