Parookaville reagiert auf Gedränge bei Mainstage-Zugang
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Weeze. Beim letztjährigen Parookaville-Festival verstopfte kurzzeitig der Zugang zur Mainstage. Die Organisatoren kündigen mehrere Maßnahmen an.
In zwei Situationen haben sich Gäste von Parookaville 2022 arg unwohl gefühlt
Mehrere Maßnahmen sollen zu starkes Gedränge auf der Mainstage-Rampe künftig verhindern
Parookaville 2023 wird wohl erneut ausverkauft sein - keine Ticket-Tageskasse fürs Festival geplant
Bei aller Euphorie rund um das beliebte Festival Parookaville auf dem Gelände neben dem Airport Weeze gab es bei der letzten Ausgabe zwei Situationen, bei denen sich einige Besucherinnen und Besucher arg unwohl gefühlt hatten. Situationen, die auch dem Veranstalter-Team um Bernd Dicks nicht verborgen geblieben sind und deshalb bei der Planung und Optimierung von Parookaville 2023 weit oben auf der Agenda standen.
Ein Rückblick auf Parookaville 2022: Erstmals sollte die Kölner Band Kasalla bei dem Festival auftreten und zwar auf der Party-Bühne Brainwash. Obwohl die Parookaville-Gäste in erster Linie Fans elektronischer Musik sind, strömten viele Besucher zu der Bühne, sodass sie sich im hinteren Bereich mit vorbeilaufenden Gästen kreuzten und niemand mehr vor und zurück kam. Die Veranstalter handelten sofort, brachen das Kasalla-Konzert nach zweieinhalb Liedern ab und verhinderten eine gefährlichere Situation.
Zugang zum Mainstage-Areal verstopfte bei Parookaville
Während der Konzert-Abbruch von Kasalla an dem Wochenende viel Aufmerksamkeit bekam, ist eine andere Situation erst im Nachgang bei einigen Gästen in den Blickpunkt gerückt und vor allem in Facebook-Gruppen stark diskutiert worden. So wollten zahlreiche Gäste in der Festival-Nacht von Samstag auf Sonntag das Feuerwerk sowie den anschließenden Auftritt von Headliner Armin van Buuren auf der Mainstage sehen. Deshalb strömten immer Menschen über den eigentlich breit genug angelegten Zugang auf das Areal, das rund 50.000 Personen fasst.
Das Problem in diesem Moment: Der Zugang liegt etwas höher, weshalb es von dem dortigen Hügel auch einen schönen Ausblick auf die Mainstage gab. Anstatt weiter auf der Rampe durchzugehen und sich einen Platz auf dem weitläufigen Areal zu suchen, blieben viele Gäste von Parookaville stehen, weshalb der Zugang prompt verstopfte. Laut Beschreibungen von Gästen gab es für rund 20 Minuten einen kompletten Stillstand in dem recht dunklen Bereich, was bei einigen für ein beklemmendes Gefühl gesorgt hat.
Organisatoren hatten Situation an der Rampe im Blick
Mit-Organisator Bernd Dicks hat die Situation aus nächster Nähe mitbekommen: „Ich bin selbst schon beim vorherigen Act KSHMR dort gewesen und sah auf der Rampe eine Frau, die sich mit ihrem Rollstuhl so positioniert hatte, dass sie von dort gut sehen konnte. Jedoch war sie ein Hindernis für den Besucherzulauf“, erinnert sich Dicks. „Ich dachte mir schon, wenn das jetzt da voll wird, bekommt sie ein Problem. Deshalb habe ich sie eingeladen, das Feuerwerk mit mir auf der anderen Seite des Zaunes anzusehen.“
Von dort hatte Dicks zusammen mit anderen Mitarbeitern jederzeit einen sehr guten Blick auf die Rampe und sah, wie es sich dort immer weiter füllte. „Den Securitys haben wir dann ein Zeichen gegeben, dass der Zulauf geändert wird“, berichtet der Mit-Organisator. Da das Feuerwerk im nächsten Moment startete, beschlossen Dicks und seine Kollegen, dass „die Gäste die Situation, wie sie bei Groß-Veranstaltungen auch mal vorkommen kann, kurz aushalten müssen“. Man habe jederzeit eingreifen können, „letztlich war es aber so für den Moment die beste Lösung, da die Leute ruhig geblieben sind und sich die Situation danach direkt wieder von selbst aufgelöst hat“, so Dicks.
Parookaville-Planer kündigen verschiedene Maßnahmen für 2023 an
Dass es überhaupt zu diesem Problem gekommen ist, lag an einem erstmaligen Umbau in dem Bereich. Die Theke, die sonst entlang der Rampe war und die Sicht auf die Parookaville-Mainstage versperrte, stand jetzt vor den Platinum-Bereich – um die Laufwege für die Gäste zu verkürzen. So sind jedoch viele Leute auf der Rampe stehengeblieben, weil sie dort einen schönen Ausblick auf das Feuerwerk hatten. „Es gibt genug Video- und Drohnen-Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, dass große Bereiche vor der Mainstage-Bühne zu diesem Zeitpunkt nur locker gefüllt waren, die Leute sind aber einfach nicht bis dort durchgelaufen“, versichert Dicks.
Für Parookaville 2023 haben die Organisatoren verschiedene Maßnahmen beschlossen: So wird es an der Mainstage wieder bauliche Veränderungen geben, damit die Leute nicht wieder für eine schöne Aussicht auf der Rampe stehen bleiben und sich der Besucherstrom automatisch im hinteren Bereich auf dem Areal verteilt.
Festival wird wohl erneut ausverkauft sein - keine Ticket-Tageskasse geplant
„Weiterhin werden wir das Feuerwerk um eine Stunde nach hinten verlegen und auch die Mainstage wird eine Stunde länger bespielt“, kündigt Dicks an. Und die Zulauf-Regelung zur Mainstage wird wieder um mehrere elektronische Hinweisschilder erweitert.
„Diese gab es schonmal, als wir das Feld zur neuen Mainstage neu erschlossen hatten. Wir haben sie bei den Festivals im Anschluss aber nie gebraucht. Zuletzt war das über Security-Personal geregelt, die durch die Tafeln nun gut sichtbare Unterstützung erhalten.“
Bei der Besucher-Kapazität des Festivals wird es keine Erweiterung geben: „Wir haben mit täglich 75.000 Gästen das Limit erreicht“, so Dicks, der fest damit rechnet, dass alle Tickets für das Festival bereits im Vorverkauf vergriffen sein werden und es deshalb keine Tageskasse bei Parookaville gibt.
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