Kreis Kleve. Der Kandidat von SPD und Grünen stellte ein Foto eines Auftritts bei Feuerwehrleuten online – jetzt muss sich der Kreis damit befassen.
Als sich die Feuerwehrleute des Kreises Kleve am Wochenende zu ihrem Delegiertentag in der Klever Stadthalle trafen, war es für Stefan Welberts, so sagt er es, „eine Herzensangelegenheit“, vor den Frauen und Männern zu sprechen und ihnen für ihren Einsatz zu danken. Die Feuerwehrleute im Saal wussten, dass das Lob aus berufenem Munde kam – Welberts selbst ist seit 22 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr in Rindern aktiv.
Doch den Auftritt in der Stadthalle hatte Stefan Welberts nicht in seiner Funktion als Feuerwehrmann, sondern als offizieller Vertreter des Kreises Kleve. Er wurde nach der Kommunalwahl zum Ersten Stellvertretenden Landrat gewählt, und seit Silke Gorißen Ende Juni ihr Amt als Landrätin quittierte, um Landwirtschaftsministerin in Düsseldorf zu werden, fällt dem SPD-Mann die Rolle zu, den Kreis Kleve bei Terminen zu repräsentieren.
„Sensibles Thema“, sagt die CDU
Das machte Welberts auch. Doch Welberts ist seit wenigen Wochen auch der Kandidat von SPD und Grünen für das höchste Amt im Kreise – und da der (kurze) Wahlkampf schon begonnen hat, wundert es wenig, dass ein Foto dieses Auftritts auf seinen Kandidatenseiten bei Facebook und im Internet auftauchte.
Dieser Umstand wird jetzt die Juristen des Kreises Kleve beschäftigen – auf Antrag der CDU. „Das ist ein sensibles Thema, das wir frühzeitig geklärt wissen wollen“, so Paul Düllings zur NRZ. Der Landrat sei in Ausübung des Amtes zur Neutralität verpflichtet, so Düllings. Ob die Nutzung eines Bildes auf den eigenen Werbeseiten dagegen verstößt, möge der Kreis nun klären.
„Die Nerven scheinen blank zu liegen“, sagt Welberts
Wie die Prüfung ausgehen wird, vermochte der Kreis noch nicht zu sagen. Auch nicht, wie viel Zeit der Vorgang in Anspruch nehmen wird.
Der SPD-Kandidat kann die Aufregung überhaupt nicht verstehen. In einer Stellungnahme teilte er mit: „Die Nerven auf Seiten der CDU scheinen ja schon zu Beginn des Landratswahlkampfs blank zu liegen. Die Behauptung, ich hätte mein Ehrenamt als Erster Stellvertretender Landrat dazu benutzt, um Landratswahlkampf zu betreiben, weise ich entschieden zurück. Vielmehr bin ich als vom Kreistag gewählter Erster Stellvertretender Landrat meiner Verpflichtung nachgekommen.“ Um das Grußwort habe Kreisbrandmeister Gilles gebeten. Welberts: „Das mir jetzt zum Vorwurf zu machen, ist absurd.“
Welberts wird auch künftig Termine wahrnehmen
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Welberts weiter: „Was hätte denn die CDU gesagt, wenn ich meinen Verpflichtungen nicht mehr nachkäme, sondern nur noch Wahlkampf machen würde? Im Übrigen kann ich nichts dafür, dass unsere ehemalige Landrätin, Frau Silke Gorißen, nun Landesministerin geworden ist und ich deswegen, also aufgrund einer Personalentscheidung der CDU, viele Termine wahrnehmen muss und auch künftig wahrnehmen werde.“