Kalkar-Wissel. Matthias Raschke ist ab Oktober die Leitung des Wisseler Sees übernehmen. Wer ist der neue Mann an der Spitze des Freizeitparks?

„Wir verkaufen Lebensgefühle“, sagt einer, der genau das ab Oktober auch als Geschäftsführer des Freizeitparks Wisseler See (FWS) tun wird: Matthias Raschke, 37. Er wurde jetzt in Kalkar von Bürgermeisterin Britta Schulz (Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der FWS) und dem bisherigen Interimsgeschäftsführer Ansgar Boßmann (Vorsitzender des Beirats der FWS) der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ein Mann, der das Wasser liebt

„Er hat uns mit seiner sehr professionellen Bewerbung überzeugt“, verriet Kalkars Bürgermeisterin. Doch bevor sie Raschke den Vortritt für seine Vorstellung gab, dankte sie Ansgar Boßmann, der im Oktober ein Jahr die kommissarische Leitung der FWS GmbH inne hat und zum 1. Oktober an Raschke übergeben wird. Er und seine Assistentin Simone Dost hätten die Interims-Geschäftsführung mit Engagement ausgeführt.

Überzeugend für die Wahl Matthias Raschkes war nicht zuletzt auch seine Vita. Die zeichnet ihn als Wasser-affinen Menschen aus. Kein Wunder, denn Raschke kommt ursprünglich vom schönen Eiland Norderney. Die Liebe hat ihn an den Niederrhein geführt und hier direkt in den Schatten des Rheins nach Keeken. Dort führt seine Frau nämlich seit sechs Jahren das Cafe im Gärtchen (die NRZ berichtete).

Ein erfahrener Touristiker

Wenn Raschke nun zum 1. Oktober seine Aufgaben als Chef des Wisseler Sees antritt, tut er das zwar nicht als ausgewiesener Camper, aber als erfahrener Touristiker. Studiert hat er als junger Mann Tourismusmanagement in den Niederlanden. Anschließend verdiente er sich erste Sporen im Charterbereich - sprich er war u.a. Fachmann für die Vermietung von Segelyachten und er kam herum: Ostsee, Mallorca, Kanaren um nur drei Beispiele zu nennen. „Ich kenne also das Caravaning ziemlich gut“, erklärte er schmunzelnd, „allerdings bislang nur von der Wasserseite aus.“

Nun, das wird und hat sich schon geändert. Denn nach einem Job-Ausflug in die IT-Branche (Fuji-Film) merkte er schnell „dass da der Kontakt zu den Menschen gefehlt hat.“ Dann las er die Ausschreibung „FWS sucht Geschäftsführer“ und der Wisseler See beschäftigte ihn fortan intensiv. Mit Einstieg ins Bewerbungsverfahren wuchsen seine Kenntnisse zum FWS und allem, was dazu gehört.

Er will auf mehr Sauberkeit achten

Mit der Berufung zum neuen Chef zum 1. Oktober 2022 wird ihn diese Faszination hoffentlich so schnell nicht mehr loslassen. Kurzfristig möchte Raschke übrigens beispielsweise grundsätzlich mehr Sauberkeit in der Anlage und hier ganz besonders bei den sanitären Einrichtungen erreichen, die Öffentlichkeitsarbeit nach vorne bringen, die Gastronomie bekannter machen und auch als Ziel für Fahrradfahrer soll der Wisseler See noch sehr viel besser kommuniziert werden.

Zu seinen langfristigen Zielen gehört die Ausarbeitung eines tragfähigen Zukunftsplans Wisseler See. „Camping-Urlaub verjüngt sich zusehends. Es ist die Frage wie wir die jüngeren Gäste noch mehr von uns überzeugen können“, betonte er.

Urlaub vor der Haustür wird immer beliebter

Auf diese Arbeit freut er sich. Zumal Caravaning in diesem Jahr 100 Jahre alt und immer mehr nachgefragt wird. „Staycation“ - also Urlaub daheim oder vor der Haustüre wird immer beliebter. Im Wissel gibt’s noch viel Luft nach oben, um die Attraktivität zu steigern, ist sich Raschke sicher. Und natürlich Bewährtes zu pflegen. So die Dauercamper, die den Großteil der Gäste ausmachen. Rund 1000 Stellplätze bietet der FWS. Davon sind 650 mit Dauercampern belegt. Hinzu kommen 120 Betten in festen Gebäuden - Chalets, Fässer, Hütten. In der Hochsaison sind 40 Mitarbeiter im Einsatz für den FWS. Und ab dem 1. Oktober auch Matthias Raschke.