Kreis Kleve. Die Hochschule Rhein-Waal erhält bald eine Stiftungs-Professur zum Thema „Nachhaltige Landwirtschaft“. Unternehmen spendeten eine enorme Summe
Die Hochschule Rhein-Waal wird eine Stiftungsprofessur für nachhaltige Landwirtschaft einführen. Am Freitag wurde im Kreishaus das Projekt vorgestellt. Namhafte Unternehmen aus dem Kreis Kleve haben die Professur ermöglicht und insgesamt 750.000 Euro gespendet. Zu den Spendern gehören: Architekt Wilmsen, der Förderverein der Hochschule, die Kisters-Stiftung, Katjes Fassin, die Landgard-Stiftung, Mera Tiernahrung, die Probat-Werke, die Sparkasse Rhein-Maas, die Wirtschaftsförderung des Kreises und die Zevens-Stiftung.
Nachhaltig wirtschaften
Ziel ist es, die Landwirtschaft und ihnen angeschlossene Unternehmen beim Prozess der Umwandlung zu begleiten und zu unterstützen. Denn gerade die Landwirtschaft spüre einen enormen Veränderungsdruck, um die steigenden Umweltvorgaben zu erfüllen und CO2 einzusparen. Auch steige die Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen in der Energie-Erzeugung. Daher sei es umso wichtiger, nachhaltig mit den Ressourcen der Umwelt (Boden, Luft und Wasser) umzugehen.
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Für den Kreis Kleve ist die Landwirtschaft ein sehr wichtiger Wirtschaftssektor. Die Erzeugung von Nahrungsmitteln und deren Verarbeitung wird durch viele Betriebe gewährleistet. Auch so ein starker, mittelständischer Betrieb wie Katjes Fassin gehört dazu. Geschäftsführer Bastian Fassin sagte, dass sein Unternehmen nur dann CO2-neutral sein könne, wenn auch die Landwirtschaft als wichtiger Lieferant von Rohstoffen klimaneutral werde. So benötigt Katjes für ihre Süßwaren viel Zucker, der durch den Anbau von Rüben gedeckt wird.
Nachhaltig Zuckerrüben anbauen
Für Zuckerrüben wiederum kommen über Ausnahmeregelungen nach wie vor viele Neonikotinoide zum Einsatz, um Schädlinge zu bekämpfen. Diese Gifte gelangen oft in den Boden und tragen auch zum Insektensterben bei.
Es gibt also ein berechtigtes Interesse hiesiger Unternehmen, dass die Landwirtschaft noch grüner wird. Mit der Professur an der Hochschule Rhein-Waal soll dieser Prozess auch wissenschaftlich begleitet und forciert werden. „Wir können jetzt richtig viel anpacken“, freute sich Hochschul-Präsident Oliver Locker-Grütjen über die Professur, die im Sommersemester 2023 starten soll und für fünf Jahre gesichert ist. Aktuell läuft ein internationales Berufungsverfahren.
Kontakte zu renommierten Universitäten
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Dekan Peter Scholz (Fakultät Life Sciences) sieht auch die Chance einer Verzahnung mit renommierten Universitäten wie die Wageningen University, die im Bereich Landwirtschaft und Nachhaltigkeit sehr erfolgreich ist.
An einer Realisierung der Stiftungsprofessur haben maßgeblich Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und Sparkassen-Direktor Wilfried Röth mitgewirkt. Vor allem Kuypers habe ein Jahr lang sehr viele Gespräche mit Unternehmen geführt, um das Geld für die 750.000 Euro für die Professur zusammen zu bekommen.