Kreis Kleve. Der 54-jährige Christdemokrat Stephan Wolters möchte sich in Düsseldorf richtig reinhängen. Sein Lebensthema: Landwirtschaft und Natur.
Wenn Stephan Wolters von einer Sache überzeugt ist, dann hängt er sich richtig rein: „Wenn ich das schon mache, dann auch voll und ganz. Ich möchte ein Mandat nicht übernehmen, sondern ich möchte das Mandat ausfüllen“, sagt der 54-jährige Christdemokrat, der in diesem Jahr zum ersten Mal im Südkreis für den Landtag kandidiert. Der ausgebildete Bankbetriebswirt, der gleichzeitig auch Land- und Forstwirt ist, weiß, wie man kräftig anpackt und wie man sich für die Gemeinschaft einsetzt. Eigenschaften wie Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Vertrauen sind ihm wichtig: „Als Mandatsträger trägt man Verantwortung für die Menschen, damit geht man nicht leichtfertig um“, betont er.
Die Schattenseiten des Lebens
Stephan Wolters Arbeitstage sind mit 7,5 Stunden nicht zu füllen. Beruflich ist er als Bankkaufmann in der Kreditabteilung der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze (bald Sparkasse Rhein-Maas) tätig. Quasi in seiner Freizeit führt er noch den elterlichen Bauernhof in Geldern-Hartefeld und kümmert sich um seinen Wald. Als Banker lerne man die Menschen gut kennen, sagt Wolters: „Da sieht man diejenigen, die nicht immer auf der Sonnenseite stehen. Und das ist ganz, ganz wichtig. Ich muss doch wissen, wie es ist, wenn jemand in einer kleinen Wohnung lebt und wie er mit seinem Geld klar kommen muss.“
Daher blickt Wolters auch sensibel auf die aktuellen Diskussionen über Energiepreiserhöhungen und Verteuerungen der Treibstoffe an den Tankstellen. „Wir müssen einen Blick dafür haben, was das für jemanden bedeutet, der täglich viele Kilometer pendeln muss.“
Landwirtschaft und Naturschutz gehören zusammen
Zu seinem wichtigen Lebensthema gehören Landwirtschaft und Naturschutz. Berufsbegleitend hat sich Wolters zum Landwirt ausbilden lassen und eine Fachschule in Grevenbroich besucht. „Das war eine enorme Herausforderung, aber ich habe das gerne gemacht“, sagt der 54-Jährige. Mit dem erworbenen Wissen kann er nicht nur den elterlichen Betrieb weiterführen, sondern er hat auch das nötige Fachwissen, um sich in die zum Teil hitzigen Debatten zwischen Landwirten und Naturschützern einzubringen: „Gerade in der Landwirtschaft benötigen Sie echtes Fachwissen. Nicht umsonst gibt es dort einen hohen Anteil Akademiker.“ Leider werde zu oft emotional debattiert und zu wenig faktenbasiert.
Der Kandidat
Stephan Wolters tritt im Wahlkreis 54 an.
Dazu zählen die Kommunen Geldern, Issum, Kalkar, Kerken, Rheurdt, Straelen, Uedem, Wachtendonk, Kevelaer und Weeze.
Wolters betont, dass er zielorientiert Lösungswege suche. Politische Grabenkämpfe würden da nur stören und seien nicht zielführend. Er erinnert daran, dass man sich den Anforderungen einer ständig wachsenden Weltbevölkerung stellen müsse. Der Ausbau des Ökolandbaus würde allerdings mit deutlichen Ernte-Einschränkungen einhergehen und dies würde wieder zu höheren Preisen führen: „Wir müssen uns über diese Auswirkungen im Klaren sein. Wollen wir das wirklich?“, fragt er rhetorisch. „Was gewinnen wir, wenn wir ein Szenario herbeiführen, in dem die Betriebe reihenweise aufgeben müssen? Ist damit dem Naturschutz gedient? Wenn wir beim Naturschutz immer noch einen draufsetzen, dann führt das zu Wettbewerbsverzerrungen.“
Landwirtschaftliche Betriebe stärken
Eine umweltverträgliche Landwirtschaft könne man auch mit konventionellen Methoden erreichen: „Landwirtschaft und Umwelt gehören zusammen. Ich habe da auch nie einen Dissens gesehen. Unser Ziel muss es sein, die landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken.“
Beim Thema Verkehr möchte Wolters nicht nur auf einen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), sondern auch auf die Stärkung des Individualverkehrs setzen. „Wir wohnen in einem Flächenkreis, da sind viele auf das Auto angewiesen. Was wir brauchen, ist eine bessere Verknüpfung von ÖPNV und Individualverkehr“, so Wolters. Er ist sich sicher, dass man das Auto auch in Zukunft fest einplanen müsse: „Den Pkw in Abrede zu stellen, wird nicht funktionieren.“ Das Fahrrad sei für viele eine gute Alternative und gerade im innerstädtischen Verkehr müsse man den Ausbau der Fahrradweg voranbringen.
Den Diesel noch nicht verteufeln
Für den Ausbau der Elektromobilität wünscht sich Wolters mehr Offenheit. „Wenn wir unsere Umweltziele erreichen wollen, dann müssen wir alle Möglichkeiten nutzen.“ Dazu gehöre der Einsatz von Wasserstoff genauso wie der Einsatz von so genannten synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels). Den Diesel sollte man daher noch nicht verteufeln.
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Beim Thema Schule und Bildung möchte Wolters viele Dinge weiterentwickeln. Die Corona-Pandemie habe einige Schwächen offengelegt, an die man herangehen müsse. Die digitale Ausstattung der Schulen, die Bereitstellung von Tablets, elektronischen Tafeln und Laptops werden künftig auch eine Daueraufgabe für das Land sein, die größere finanzielle Auswirkungen habe: „Hier müssen wir uns auch über die Finanzierung Gedanken machen. Denn es ist nicht unser Geld, sondern das Geld der Steuerzahler“, mahnt er. Ohne Zweifel müsse man alle Schüler im Land gleich ausstattet, um ihnen gleiche Chancen zu geben. Diesbezüglich habe die schwarz-gelbe Regierung in Düsseldorf bereits viel gemacht und mit den Schwerpunktschulen auch richtige Akzente gesetzt.
Steckbrief
Name: Stephan Wolters
Alter: 54
Beruf: Bankbetriebswirt, Land- und Forstwirt
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Wohnort: Geldern-Hartefeld
Aktuelle politische Ämter: Vorsitzender CDU-Stadtverband Geldern, Mitglied CDU-Kreisvorstand, Mitglied des Kreistages und Ausschussvorsitzender KLUN