Kleve. Der süßer Nachwuchs bei den Zwergottern im Tiergarten Kleve verlässt jetzt das Nest. Gelungenes Beispiel für Artenschutz der bedrohen Tierart.
Fünf Mal Quieken vor Freude: Fünffachen Nachwuchs haben die niedlichen Zwergotter im Tiergarten Kleve. Blind und taub hatten sich die Winzlinge bisher im Nest verkrochen. Jetzt ist Zeit, die Klever Welt zu erkunden und sich dem Publikum zu zeigen.
Am 16. November 2021 kamen die fünf Jungtiere zur Welt. Für Tiergartenleiter Martin Polotzek ist das ein besonderes Ereignis: „Jungtiere sind immer ein Highlight im Zooalltag. Und wenn es sich dann noch um eine gefährdete Art wie den Zwergotter handelt, ist die Freude über fünffachen Nachwuchs natürlich besonders groß!“
Beim Gesundheitscheck wurde auch klar, wie viele Männchen und Weibchen es sind
Jetzt stand der erste Gesundheitscheck an. Das Geschlecht wurde bestimmt, jeder Otter wurde gechippt und gewogen. Das Ergebnis: Zwei Männchen und drei Weibchen. Mama Rina allerdings reagierte erst einmal beleidigt, dass die Menschen die quiekenden flauschigen Babys kurz weg nahmen, um ihnen einen Mikrochip unter die Haut zu implantieren.
„Zwergotter werden als Nesthocker geboren und sind bei der Geburt noch blind und taub“, erklärt Tiergartenleiter und Tierarzt Martin Polotzek. „Daher verbringen sie die ersten Lebenswochen in einem geschützten Versteck. Mit etwa vierzig Tagen öffnen sich die Augen der kleinen Otter und mit sechs bis acht Wochen schauen sie zum ersten Mal aus dem Nest. Daher beginnt jetzt bei unserem Otternachwuchs die spannende Zeit, in der die kleinen Otter mehr und mehr die große Welt erkunden.“
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Zwergotter kommen ursprünglich aus Südost-Asien und gelten als die kleinste Otterart der Welt. Im Gegensatz zu ihren europäischen Verwandten wie beispielsweise dem Fischotter, ernähren sich Zwergotter hauptsächlich von Muscheln, Schnecken und Krebsen. Die Schwimmhäute an ihren Pfoten sind zurückgebildet, sodass sie mit den einzelnen Fingern besonders gut nach Nahrung greifen können. Zusätzliche Tasthaare im Bereich der Ellenbogen helfen ihnen außerdem, im trüben Gewässer Nahrung zu finden.
Durch Lebensraumzerstörung und Wilderei nehmen die Bestandszahlen ab
Wegen der Lebensraumzerstörung und der Wilderei nehmen die Bestandszahlen vom Zwergotter in Südost-Asien weiter ab. Derzeit wird er von der IUCN Roten Liste als „gefährdet“ eingestuft, Tendenz weiter abnehmend.
Polotzek: „Die Zwergotter in unserem Tiergarten sind Botschafter ihrer wildlebenden Artgenossen, die in einer Natur leben, die zunehmend von uns Menschen zerstört wird. Mit dem neuen ‘Artenschutz- und Ausbau-Euro’, den wir seit dem 1. Januar im Tiergarten Kleve eingeführt haben, möchten wir auch Artenschutzprojekte für Zwergotter in Südost-Asien unterstützen. Außerdem leisten wir mit dem aktuellen Nachwuchs einen Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Tierart, sodass dieser faszinierende Kleinsäuger noch hoffentlich lange für nachkommende Generationen zu sehen ist.“