Kleve. Rein vegetarische und vegane Restaurants fehlen in Kleve. Einige Cafés haben sich aber spezialisiert und bieten entsprechende Speisen an.

Wer „bio“ auf dem Mittagsteller sehen will, steuert in Kleve seit vielen Jahren den Bioladen an der Kalkarer Straße an und läuft an der Käse- und Brottheke rechts vorbei ins Bistro, wo eine Handvoll Tische bereitsteht, um Mittagsgäste oder Kaffeetrinker zu versorgen. Das Bistro selbst wird im Kantinenstil betrieben – der Kunde nimmt ein Tablett in die Hand, wählt eines der an einer Wandtafel notierten, täglich wechselnden Gerichte aus, bezahlt vorab und erhält dann an der Ausgabetheke das Menü.

Preise liegen immer um die zehn Euro

Die Preise liegen immer um die zehn Euro. Am Testtag gab es einen Gemüsekuchen für 8,90 Euro. Auf einem krossen Quark-Öl-Teig aus Dinkelmehl, der als Fundament diente, sammelte sich eine Vielzahl von Gemüsen, das ganze Ensemble war behutsam mit Käse überbacken. Eine Kuchenschnitte war so groß, das sie alleine satt machte. Der aus Sicherheitsgründen zusätzlich bestellte Gemüsebratling wäre nicht nötig gewesen, mundete aber ebenfalls – und der zugebene Senf war so reichlich bemessen, das die Schale unmöglich geleert werden konnte. Ein frisch zubereiteter Salat rundete das Menü ab.

Ein Couscoussalat im Weckglas bei Joto & Coco.
Ein Couscoussalat im Weckglas bei Joto & Coco. © NRZ | Ralf Daute

Corona hat dazu beigetragen, dass das Angebot etwas eingedampft wurde, doch das Bistro hat treue Stammkunden, die die Küche zu schätzen wissen. Man trifft immer bekannte Gesichter.

Seit Kurzem in der Stadt: Café Joto & Coco

Eine überraschende Entdeckung für den vegetarischen Mittagstisch gibt es noch in der Kavarinerstraße. Dort präsentiert sich das Café Joto & Coco seit Kurzem unter neuer Leitung und mit leicht verändertem Angebot. Dazu gehören auch Salate, die einer Kooperation mit dem Café Eselsohr in Weeze entstammen. Sowohl der Couscous-Salat (mit Schafskäse, Oliven und getrockneten Tomaten für 7,50 Euro) wie auch der Rohkost-Salat (diverse Gemüse für 6,50 Euro) machen auf angenehme, nicht zu mächtige Weise satt.

Wer es also mittags nicht unbedingt heiß haben muss, dem seien die Salate aus dem Café anempfohlen. Leckeren Kaffee gibt’s sowieso.

Wer in Kleve indes nach Restaurants sucht, die sich ganz gezielt der veganen Sache verschrieben haben, so wie es sie in jeder Großstadt gibt, wird in der Kreis- und Hochschulstadt nicht fündig – eine Marktlücke? Ein Restaurant wie das berühmte Petersilchen in Xanten, von Gabi Völlings seit vielen Jahren mit Erfolg betrieben, fehlt in Kleve definitiv.

Mittagstisch in Kleve - hier gibt es weitere Folgen der Gastro-Serie: