Bedburg-Hau. Die Gemeinde Bedburg-Hau organisiert die Großveranstaltung vom 8. bis 12. Dezember größtenteils alleine. Weniger Aussteller und 3G-Regel.

Nach der coronabedingten Pause 2020 wird der Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt im Park von Museum Schloss Moyland in diesem Jahr wieder vom 8. bis 12. Dezember stattfinden. Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass ein paar Aussteller weniger ihre Waren in Bedburg-Hau präsentieren werden. Zudem können nur Geimpfte, Genesene oder Getestete die stimmungsvolle Großveranstaltung besuchen.

Doch nicht nur das nötige Sicherheits- und Hygienekonzept sowie eine etwas ausgedünnte Kunsthandwerker-Szene verändert den 23. Moyländer Weihnachtsmarkt. Die Gemeinde Bedburg-Hau schultert diesmal die Organisation größtenteils alleine, nachdem sich das Museum Schloss Moyland teilweise zurückgezogen hat. „Die Veranstaltergemeinschaft existiert für mich nicht mehr so wie zuvor“, sagte Bürgermeister Stephan Reinders im Ausschuss für Freizeit, Jugend, Sport, Kultur und Tourismus.

Hier gibt es die Tickets

Eintrittskarten für den Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt gibt es im Vorverkauf im Rathaus Bedburg-Hau und im Info-Center Moyland.

Weitere Informationen:
weihnachtsmarkt-moyland.de.

Lob für Anastasia Kufeld

Die Gemeinde hat die Aussteller beispielsweise komplett alleine ausgesucht und musste dabei aus weniger Bewerbern als vor dem Beginn der Corona-Pandemie auswählen. „Auch einige, die bereits in Moyland waren, haben ihr Kleingewerbe aufgegeben und sich einen anderen Job mit sicherem Einkommen gesucht“, sagte Reinders.

Dass sich die Besucher dennoch auf ein attraktives Programm freuen dürfen, ist vor allem Gemeindemitarbeiterin Anastasia Kufeld zu verdanken. „Ich bin wahnsinnig stolz auf Frau Kufeld. Sie hat sich sehr verdient um die Organisation des Weihnachtsmarktes gemacht“, meinte Stephan Reinders. Unterstützung erhielt Kufeld aus der Verwaltung vom Bauamt, Bauhof, Kämmerer Georg Fischer und dem Bürgermeister selbst. „Es ist eine Mammutaufgabe für die Gemeinde, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass der Weihnachtsmarkt funktionieren wird“, sagte Reinders, der sich erleichtert zeigte, dass einige Mitarbeitende des Museums Schloss Moyland die Veranstaltung weiter mitbetreuen werden. „Ohne sie geht es gar nicht, wenn beispielsweise während des Marktes Reparaturen zu erledigen sind.“

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Das sagt Moyland-Geschäftsführerin Julia Niggemann

Die Stiftung Museum Schloss Moyland sei mitten in einem strukturellen Veränderungsprozess, sagte Geschäftsführerin Julia Niggemann auf NRZ-Anfrage mit Blick die Organisationsuntersuchung. Der Bereich Veranstaltungen – neben Museum, Joseph-Beuys-Archiv und Park eine der vier Säulen – habe sehr großes Potenzial. „Und darin ist der Weihnachtsmarkt für uns ein ganz wichtiges Thema“, stellte Niggemann klar.

Es sei jedoch notwendig gewesen, den gesamten Prozess zu beleuchten und teilweise zu schärfen, so die Geschäftsführerin. „Vieles über Jahre Gewachsene wie beispielsweise die Elektroinstallationen gehören nicht zu den originären Aufgaben eines Museums, sondern wird jetzt von externen Firmen übernommen.“ Julia Niggemann betonte gleichsam, dass ein großes Team aus dem Museum Schloss Moyland den Weihnachtsmarkt begleiten werde und insbesondere die Aufgaben koordiniere. „Wir werden uns weiterhin zuständig fühlen“, sagte die Geschäftsführerin.

Bändchen und Tickets

„Der Weihnachtsmarkt ist mit seiner tollen Kulisse ein Aushängeschild für Bedburg-Hau, aber auch das Schloss profitiert davon. Viele auswärtige Besucher kommen wieder“, stellte Stephan Reinders fest. Rund 25.000 zahlende Besucher waren es im Jahr 2019, wie Kämmerer Georg Fischer berichtete. Bis zu 5000 können sich gleichzeitig auf dem Gelände bewegen – dies galt auch vor Corona bereits. Neu ist dagegen, dass ab einer Zahl von 2500 Menschen die 3G-Regel greift. Nach aktuellem Stand plant die Gemeinde, vier bis fünf Pavillons vor dem Eingangsbereich aufzustellen, wo entsprechende Bändchen ausgegeben werden. Zusammen mit den Tickets, die wie gewohnt an den Kassen gekauft werden können, ermöglichen sie den Einlass auf den Weihnachtsmarkt.

Diskussion über den Eintrittspreis

Die Tageskarte kostet weiterhin 7,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 16 Jahren haben freien Eintritt. Guido Bayer hält diesen Preis für „zu hoch“. Das Ausschussmitglied von der CDU griff die bereits nach der jüngsten Preiserhöhung 2019 geführte Diskussion auf und prognostizierte: „Viele werden den Markt wegen des Eintrittspreises wieder boykottieren.“

Einigkeit über die Eintrittspreisgestaltung herrscht innerhalb der Politik gleichwohl nicht. Bayers Fraktionskollege Jörg Keßler etwa bezeichnete die 7,50 Euro ebenfalls als „eine Menge Geld“. Sowohl die Parkgebühren als auch der Shuttlebus-Transfer seien jedoch inklusive, erinnerte er. Dies müsse man nach außen hin deutlicher machen.

„Die Leute lechzen danach, rauszukommen und das Ambiente des Weihnachtsmarktes zu erleben“, meinte Keßler. Und auch Bürgermeister Stephan Reinders zeigte sich optimistisch: „Ich glaube fest daran, dass die Menschen zum Weihnachtsmark kommen werden.“ Der Vorverkauf sei jedenfalls gut angelaufen.