Essen-Altenessen. Fegen, Mülleimer leeren, Sperrmüll melden: Eine Tour mit dem Bezirkskehrer der Essener Entsorgungsbetriebe, Mike Wilmsmann, durch Altenessen.
Mit von der Kälte gerötetem Wangen kommt Altenessens neuer Bezirkskehrer Mike Wilmsmann die Altenessener Straße entlang. Drei volle Abfallkörbe leert er aus, ehe er an den vierten kommt. Der hängt nicht in seiner Halterung. „Defekt, sollte erneuert werden“, stellt er fest und stellt seinen Arbeitswagen mit Mülltonne, Schaufel, Zange und Besen beiseite.
Er ist auf alle Arten von Abfall, die im Mittelzentrum herumliegen vorbereitet und ihn bringt offenbar nichts aus der Ruhe, auch nicht der eisige Wind, der durch die Straße pfeift. „Bei den Temperaturen um den Gefrierpunkt”, berichtet Mike Wilmsmann, „ist es an manchen Stellen schon schwierig, den Müll komplett vom Boden zu bekommen.“ Aber irgendwie schaffe er das trotzdem. Er parkt seinen Wagen am Rand des Bürgersteigs und gönnt sich eine kleine Pause.
Bezirkskehrer soll Gesicht der EBE sein
Das Entsorgen der Abfälle aus den Körben und vom Boden ist nicht die einzige Aufgabe eines Bezirkskehrers. Er soll gleichzeitig das Gesicht von der Essener Entsorgungsbetriebe (EBE) in Altenessen und Kümmerer sein. Menschen sollen ihn ansprechen können und ihm nicht nur mitteilen, wo eine Dreckecke entstanden ist. Die Bürgerinnen und Bürger sollen ihn als Vertrauensperson anerkennen: „Die Altenessener sind da momentan noch sehr zurückhaltend, aber ich hoffe, dass sie sich mit der Zeit an mich gewöhnen.”
Seit zwei Jahren ist der gelernte Schlosser bei der EBE. Vorher ist er seinem erlernten Beruf nachgegangen, aber Firmenpleiten und die Coronapandemie sorgten dafür, dass er bei den Entsorgungsbetrieben anheuerte. Eigentlich wollte er auch hier als Schlosser arbeiten, aber: „Letztendlich bin ich mit der Reinigung auch glücklich. Man ist im Freien und unter Menschen“, so der 51-jährige.
Seine Einsatzgebiete waren vorher über das gesamte Stadtgebiet gestreut, nun ist er froh, ein festes Quartier verantwortlich beackern zu können. Dann hat ihn ein Kollege für den Job als Bezirkskehrer vorgeschlagen und es hat geklappt.
Bezirkskehrer in Altenessen mag Motorräder und Radfahren
Nach Feierabend freut sich Wilmsmann auf seine Freizeit: „Motorradfahren im Gelände und auf der Straße und an den Maschinen schrauben, das ist mein Haupthobby.” Radfahren und Stand-up-Paddeln seien weitere Leidenschaften neben der Familie und seinem Freundeskreis.
Insgesamt gibt es seit dem 1. Januar 2024 fünf Bezirkskehrer und zwar in Altenessen, Borbeck, Steele, Rüttenscheid, und in der City. Damit kommen die Entsorgungsbetriebe Essen einem Ratsbeschluss aus dem September des vergangenen Jahres nach.
Bezirkskehrer will dauerhaft in Altenessen präsent sein
Im Zentrum von Altenessen wird Mike Wilmsmann nun von Montag an durch die Woche präsent sein und die nötigen Reinigungsarbeiten durchführen. Samstags wird er vertreten, sodass die Reinigungstour durch Altenessen gewährleistet ist. Unterstützung erhält der Bezirkskehrer dreimal in der Woche durch das Team einer Kleinkehrmaschine und zweimal ist ein Trupp der EBE an den Markttagen vor Ort. Ist Wilmsmann oder einer seiner Kollegen in den anderen Stadtteilen krank oder im Urlaub, sollen sie vertreten werden.
Die Bürger können sich auch mit anderen Problemen an den Bezirkskehrer wenden. Defekte Ampeln, Abfallkörbe, Schlaglöcher: Mängel wie diese gibt Mike Wilmsmann an die dafür zuständigen Stellen bei der Stadt weiter.
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