Essen-Borbeck. Ein Gerscheder bringt Borbeck ab sofort auf Vordermann: Ralf Benner heißt der neue EBE-Bezirkskehrer. Wir stellen den Mann und seinen Job vor.

Saubermann, Ansprechpartner und gute Seele des Quartiers, so kann man die Arbeit des neuen Bezirkskehrers im Mittelzentrum Borbeck beschreiben. Die Stelle wurde vom Rat der Stadt im September 2023 beschlossen und nun von der EBE besetzt. Über den neuen Mann auf Borbecks Straßen und seinen Job.

Ralf Benner war vor seinem neuen Job bei der Ruhrbahn beschäftigt.
Ralf Benner war vor seinem neuen Job bei der Ruhrbahn beschäftigt. © Essen | Dirk A. Friedrich

Der Mann in der orangefarbenen Jacke mit der Aufschrift “Bezirkskehrer” heißt Ralf Benner (55). Seit zwölf Jahren ist er bei den Entsorgungsbetrieben Essen (EBE) beschäftigt. Der gelernte Schlosser war vorher bei den Essener Verkehrsbetrieben, heute Ruhrbahn, unter Vertrag, ehe er sich beruflich veränderte.

„Als Gerscheder ist Borbeck-Mitte ja praktisch mein Wohnzimmer“

Als jetzt die Stellen als Bezirkskehrer der EBE ausgeschrieben wurden, hat er sich sofort beworben. „Das war eine Chance, den Arbeitsplatz näher am Wohnort zu haben und als Gerscheder Bürger ist Borbeck-Mitte ja quasi mein Wohnzimmer”, ist Ralf Benner froh, dass er für diesen Job ausgewählt wurde.

Es sei ihm wichtig, den Ort sauber zu halten und als Ansprechpartner von den Borbecker Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen zu werden. „Ich bin schon in den ersten zwei Wochen mehrfach angesprochen worden und die Menschen waren alle erfreut, dass es jetzt den Bezirkskehrer gibt”, erzählt der Mittfünfziger, den so leicht nichts aus der Ruhe zu bringen scheint.

Ruhe und Gelassenheit gehört zum Job eines Bezirkskehrers

Ruhe und Gelassenheit gehörten zu den Auswahlkriterien für den Job, erklärt der Leiter des Fachbereichs Reinigung und Winterdienst der EBE, Manuel Ceballos Roman. „Man muss ja davon ausgehen, dass die Bezirkskehrer nicht immer nur freundlich angesprochen werden.” Damit könne er auch gut fertig werden, meint Ralf Benner, der die Hauptaufgabe nicht aus den Augen verliert: Stete Sauberkeit im Quartier!

Der zentrale Busbahnhof in Essen-Borbeck zählt zu den Schwerpunkten von Benners Arbeit.
Der zentrale Busbahnhof in Essen-Borbeck zählt zu den Schwerpunkten von Benners Arbeit. © FUNKE Foto Services | Luisa Herbring

Schwerpunkte in Borbeck seien der Zentrale Omnibusbahnhof, die beiden Marktplätze und der Germaniaplatz: Benner hat schon besonders schmutzabfällige Orte ausgemacht. Aber er müsse den gesamten Bereich im Auge behalten. Die Bürger könnten mit Meldungen von besonders verdreckten Ecken dabei helfen. Aber, so versichert der Bezirkskehrer, auch für alles andere habe er ein offenes Ohr.

Schwerpunkte in Essen-Borbeck sind der Busbahnhof und die Marktplätze

Bezirksbürgermeisterin Magarete Roderig begrüßte Benner am Donnerstag persönlich in Borbeck und wünschte ihm viel Erfolg. “Wir sind froh, dass ein Mann wie Ralf Benner nun als fester Ansprechpartner vor Ort ist, der dann auch mit den offiziellen Stellen und dem Stadtteilbüro, für das wir noch einen zentralen Ort suchen, kommunizieren kann.” Manuel Ceballos Ramon betont: „Die Identifikation mit dem Stadtteil, der persönliche Kontakt zu den Geschäftsleuten und Anwohnern, aber auch der kurze Draht zur Politik im Bezirk sind ganz entscheidende Faktoren.”

Insgesamt gibt es seit dem 1. Januar 2024 fünf Bezirkskehrer, nämlich in Borbeck, Steele, Rüttenscheid, Altenessen und in der City. Damit kommen die Entsorgungsbetriebe Essen einem Ratsbeschluss aus dem September des letzten Jahres nach. Nach vielen Bürgerbeschwerden über zugemüllte Einkaufsstraßen und stinkende Dreckecken in den Mittelzentren hatte die Politik Handlungsbedarf ausgemacht und gehandelt.

Da Ralf Benner montags nicht im Dienst ist, wird er von seinem Kollegen Marvin Fuchs (li.) vertreten. Der ist „Springer“ bei der EBE und hilft deshalb auch in den anderen vier Essener Stadtbezirken aus, die einen Bezirkskehrer zugewiesen bekamen.
Da Ralf Benner montags nicht im Dienst ist, wird er von seinem Kollegen Marvin Fuchs (li.) vertreten. Der ist „Springer“ bei der EBE und hilft deshalb auch in den anderen vier Essener Stadtbezirken aus, die einen Bezirkskehrer zugewiesen bekamen. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Im Zentrum von Borbeck wird Ralf Benner nun von Dienstag an durch die Woche präsent sein und die nötigen Reinigungsarbeiten durchführen. Aber nicht nur Müll stehe im Fokus des Bezirkskehrers. Auch Graffiti oder defekte Ampeln und Schilder sollen von ihm an die Fachabteilungen weitergegeben werden, so Manuel Ceballos Ramon. An den Rändern der Fußgängerzone endet der Wirkungskreis des Bezirkskehrers nicht. Die Seitenstraßen und beispielsweise der Bereich bis zur Vincke- und Stolbergstraße werden punktuell mitbetreut. Montags hat Ralf Benner übrigens einen Vertreter im Quartier. Marvin Fuchs ist der zweite Mann, der an den übrigen Tagen durch weiteren vier Bezirke „springt”.

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