Essen. Zumindest der Lkw-Verkehr soll nicht mehr über die bisherige Umleitung geführt werden. Die Stadt Essen hat eine alternative Strecke im Sinn.

Anwohner der A42-Umleitung im Essener Norden sollen bald spürbar entlastet werden. Denn die Stadt Essen will den Lkw-Verkehr nun doch durch den Stadthafen leiten, wo es keine Anwohner gibt. Dies kündigte Verkehrsdezernentin Simone Raskob am Mittwoch in einem Gespräch mit der Redaktion an.

Lkw könnten demnach voraussichtlich ab Ende Januar den Weg von der Bottroper Straße durch den Stadthafen wählen, statt wie bislang über den Sulterkamp und die Vogelheimer Straße in Richtung Autobahnkreuz Essen-Nord zu fahren, wie es die Umleitung seit der Vollsperrung der A40 Verkehrsteilnehmern vorgibt.

Die Stadt Essen hat sich mit den Betreibern des Stadthafens abgestimmt

Darauf hat sich die Stadt mit Vertretern der städtischen Holding EVV und der Stadtwerke Essen als Betreiber des Hafens verständigt, wie Raskob erklärte. Details sollen bis Ende der Woche geklärt werden.

Bislang hieß es vonseiten der Stadt, eine Umleitung durch den Hafen sei nicht möglich, da es sich um Privatgelände handele und der östliche Teil der Straße nicht öffentlich gewidmet sei. Um möglich zu machen, was als ausgeschlossen galt, wird die Stadt laut Raskob mit dem Hafenbetreiber eine vertragliche Regelung treffen, bei der es nicht zuletzt auch um Haftungsfragen geht.

Hintergrund: Die Straßen durch den Stadthafen wird von Schienen gequert. Schranken gibt es aber nicht, der Zugverkehr wird über Signale angekündigt. Wie die Verkehrsdezernentin gegenüber der Redaktion weiter ausführte, sollen Schilder aufgestellt. Auch soll die Umleitungsstrecke überwacht werden, um sicherzustellen, dass ausschließlich Lkw diese Strecke nehmen. „Wir wollen keine Pkw durch den Stadthafen leiten“, betonte Raskob. Der Hafenbetrieb soll weiter möglichst störungsfrei ablaufen. Damit der Lkw-Verkehr schneller über die Daniel-Eckhardt-Straße in Richtung A42 abfließen kann, soll die Ampelschaltung an der Kreuzung Hafenstraße entsprechend verändert werden.

Die komplette Berichterstattung zur A42-Sperrung mit Hintergründen, Interview und Fotos finden Sie hier: waz.de/thema/a42-sperrung/

Die Ampelschaltung einer wichtigen Kreuzung in Essen soll verändert werden

Simone Raskob geht nach eigenen Worten davon aus, dass Lkw ab Ende des Monats die Strecke durch den Stadthafen werden wählen können. Dies würde insbesondere Anwohner der Vogelheimer Straße entlasten, vor deren Türen sich der Verkehr seit Beginn der Vollsperrung staut, insbesondere am Nachmittag. Bis Ende Januar soll die Ampelschaltung an der Kreuzung Vogelheimer Straße/Gladbecker Straße so verändert werden, dass bei Grün dreimal so viele Linksabbieger die Kreuzung passieren können als es bislang der Fall ist. Die Autobahn GmbH Westfalen müsse dem noch zustimmen.

Voraussichtlich im April soll die gesperrte Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal nach Angaben der Autobahn GmbH Westfalen zumindest für Pkw wieder freigegeben werden. Für Fahrzeuge über einem Gewicht von 3,5 Tonnen bleibt die Brücke wohl weiterhin gesperrt und das über Jahre. Die Stadt Essen rechnet laut Simone Raskob damit, dass es fünf Jahre dauern wird, bis die marode Brücke durch einen Neubau ersetzt wird. So lange bliebe es für den Lkw-Verkehr bei der Umleitung durch den Essener Hafen.

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