Emmerich. Stadt Emmerich prüft Einführung eines Abholservices für jene, die Steine aus Vorgärten verbannen wollen. Warum beide Seiten profitieren.
Dass Vorgärten, die den Namen Garten nicht verdient haben, weil hier nichts blüht und nur Steine grüßen, in diesen Zeiten des Klimawandels nicht das Mittel der Wahl sein sollten, das ist inzwischen hinlänglich besprochen. Zumal streng genommen, Schottergärten und Co. gar nicht zulässig sind. Meist scheitert es an den kaum zu leistenden Kontrollen durch die Kommunen.
Wer aber nun Willens ist, seinen unschönen Vorgarten von der Steinlandschaft zu befreien, sieht sich vielleicht mit einem anderen Problem konfrontiert. Nicht jeder hat ein geeigentes Auto oder einen Anhänger, um die Steine abzustransportieren. Oder man scheut die Kosten, wenn dafür jemand kommen muss.
Womöglich Umsetzung schon in 2024
Die Niederländer haben eine schlaue Idee umgesetzt: das sogenannte Tegeltaxi. Hierbei organisiert die Kommune die Abholung der Steine und nutzt sie für eigene Zwecke. Also ein Recycling. Denn die Steine können etwa im Straßenbau zerkleinert wiederverwendet werden. Auch abgetragener Sand wird auf diese Weise abgeholt. Voraussetzung für den kostenlosen Abholservice ist aber, eine anschließende Begrünung der Flächen.
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Die NRZ hat die Stadt Emmerich gefragt, ob dies nicht auch hier eine Lösung wäre. Und tatsächlich wird geprüft, ob das Tegeltaxi nicht realisierbar ist. „Die Stabsstelle Klima und Umwelt sowie die Kommunalbetriebe Ememrich prüfen, wie man das machen kann. Wenn es möglich ist, dann würden wir das noch in diesem Jahr angehen“, erklärt Stadtsprecher Tim Terhorst.
Für Tegelwippen wäre ein Wettbewerb der Kommunen schöner
In den Niederlanden gibt es noch einen anderen Trend. Das sogenannte Tegelwippen. Dies ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, möglichst viele Fliesen, Pflastersteine oder Kacheln vom Boden zu entfernen und sie gegen Grünflächen zu ersetzen. Dies umzusetzen, schätzt Tim Terhorst als eher unwahrscheinlich ein. „Wir wären die einzige Kommune, die das macht. Deshalb wird das in 2024 eher schwierig. Mal sehen, was sich da in Zukunft entwickelt.“ Der Stadtsprecher meint, dass so ein Wettbewerb mehr Sinn mache, wenn viele Kommunen sich beteiligten. Denn auch in den Niederlanden treten hier Kommunen gegeneinander an. Seit 2020 wurden so über neun Millionen Pflastersteine und Co. gegen Grünes ersetzt.
Aktuell läuft bei der Stadt Emmerich ja auch der Wettbewerb Bunt statt grau, bei dem jene, die ihren Steingarten durch Grünes ersetzt haben, dies mit Vorher-Nachher-Fotos einreichen und bis zu 400 Euro gewinnen können. Bis Ende September kann die Mail noch an klima@stadt-emmerich.de gesendet werden.