Emmerich. Holger Matthies ist international bekannt. Im PAN in Emmerich zeigt er nun eine besondere Schau. Deren Entstehung ist purer Zufall.
„Es begann“, so schreibt Holger Matthies, „um der Wahrheit die Ehre zu geben, mit einem Zufall.“ Einem Zufall, der in einer Ausstellung mündete. Normalerweise entstehen diese durch Planungen, Konzepten und Versuchsanordnungen. Im Falle des international bekannten Grafikdesigners war aber eben nun der Zufall ein wichtiger Verbündeter. Denn dieser führte letztlich zu seiner Ausstellung, die ab Freitag im Emmericher Plakatmuseum an der Agnetenstraße zu sehen ist.
Drei Diapositive von Motiven, die Matthies einst für Kunden oder auch für seine Sammlung gefertigt hatte, lagen ungeordnet auf seinem Leuchttisch. Bei genauerem Hinsehen ergab sich dann doch eine Ordnung. Matthies forschte in seiner Sammlung weiter. „Bei fortlaufender Recherche fand ich viele Fotos, die korrespondierende Botschaften auszutauschen schienen“, erklärt er.
165 in Dreiergruppen vereint
Eine Zufalls-Beobachtung, die letztlich in der Ausstellung „Trias – eine fotografische Spätlese“ mündete. Zur Erklärung beschreibt den Dreiklang von drei aufeinander bezogenen Elementen. Holger Matthies zeigt 165 seiner Fotografien. Oftmals geordnet in zueinander gehörenden Dreiergruppen, die aber immer wieder durch sogenannten Störer durchbrochen werden. Die Störer zeigen demnach Motive, die mit dem Thema der Dreiergruppe nichts zu tun haben.
Doch warum zeigt das PAN diese Schau? Holger Matthies ist im PAN kein Unbekannter. „2016 präsentierte das PAN erstmalig eine Retrospektive seiner Arbeiten“, erklärt Kuratorin Christiane van Haaren. „Ein halbes Jahrhundert Zeitgeschichte im politischen Plakat“ war damals im Museum zu sehen. „Zudem besitzt das Archiv des Plakatmuseums ein Konvolut seiner Arbeiten“, so van Haaren weiter.
Schau ist erstmals zu sehen
Reimund Sluyterman, Vorsitzender des Vereins PAN, hielt seither guten Kontakt zum Grafikdesigner. Die ldee, die jetzige Ausstellung im PAN zu präsentieren, entstand dann letztlich 2023. Eigentlich wollte seine Trias-Schau zu seinem 80. Geburtstag zum ersten Mal in der Freien Akademie der Künste in Hamburg zeigen. Doch das war 2021. Die Schau wurde aufgebaut, doch corona-bedingt nie eröffnet. Nun kommt sie erstmals in Emmerich zu Ehren.
In der Schau sind die Fotoarbeiten, die Matthies zumeist als Motiv für seine Plakatgestaltungen entwickelt hat, nun zu sehen. Jeweils eine Gruppe aus drei Aufnahmen, der von Matthias bezeichneten Trias, widmet sich einem bestimmten Thema. So zum Beispiel dem Feuer. Da brennt der Körper eines Bischofs, ein Feuerlöscher erstrahlt im Licht der Flammen und aus dem Deckel einer fliegenden Konservendose scheint eine Flamme zu fließen. Die drei Motive tragen den Titel „Brandstifter“ und wurden für drei verschiedene Auftraggeber entwickelt.
Das Chaos der Assoziationen geordnet
Faszinierend ist zu sehen, welche Motive Matthies zusammenführt und welchen Arbeitstitel er ihnen zuschreibt. Überraschendes ist dabei, Kreatives ebenso. Er lässt die Betrachter durch ein neues Chaos der Assoziation wandeln. Das ist schon große Kunst.
Zu sehen ist diese bis zum 31. August im PAN. Am Donnerstag, 25. April, um 18 Uhr wird die Ausstellung eröffnet. Holger Matthies wird auch zur Eröffnung erwartet. Den Ausstellungskatalog kostet 18 Euro. Geöffnet ist die Ausstellung von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Der Eintritt beträgt zehn Euro pro Person, ermäßigt (Studenten, Schwerbehinderte) zahlen fünf Euro und Schüler unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Führungen sind nach Vereinbarung möglich. Mehr Infos gibt es auch unter www.pan-forum.de.
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