Emmerich. 25 renommierte Plakatkünstler sind in der neuen Ausstellung im PAN in Emmerich zu sehen. Zudem gibt es eine Hommage an Joseph Beuys zum Jubiläum.
Ein Stelldichein der Prominenz der Plakatszene ist derzeit im PAN zu erleben. Wie in einem Lehrbuch zeigt das Emmericher Plakatmuseum an der Agnetenstraße die große Bandbreite international bekannter Plakatgestalter.
Im Fokus dabei diejenigen, „die seit Beginn des PAN Museums dabei waren und die Sammlung des Museums kontinuierlich mit ihren Plakatkreationen erweitert haben“, so Christiane van Haaren. So sind auf zahlreichen Plakaten, die nun die neue Ausstellung zieren, Namen wie Peter Paul Piech, Klaus Staeck, Uwe Loesch, Niklaus Troxler, Erhard Grüttner, Holger Matthies, Anette Lenz, Annette Feuchtenberger und Domenic K. Geissbühler zu finden.
Eine Rarität, aber auch bekannte Motive
Stark beginnt der Rundlauf durch die Schau. Und zwar mit einer Hommage. Zum 100. Geburtstag des Künstlers zeigt das PAN wie viele andere Museen 2021, eine Auswahl an Postern, die sich dem Werk von Joseph Beuys widmen. Mit dabei eine Rarität, aber auch auch bekannte Motive wie die Aktion 7000 Eichen auf der Documenta 7 in Kassel, oder auch den Fettstuhl.
Ebenfalls zu Beginn sichtbar: die aussagekräftigen, politischen Plakate von Klaus Staeck – die sich mit den noch immer aktuellen Themen wie Ausländerfeindlichkeit oder dem Klimawandel befassen. Ohnehin, so unterstreicht van Haaren, die die Ausstellung konzipiert und für die sie größtenteils mit Plakate aus der Sammlung Ernst und Ursel Müller genutzt hat, gebe es viele kritische Plakate zu sehen. „Es geht um Menschenrechte, Friedensbewegung, Umweltschutz und Ausländerfeindlichkeit“, so die Emmericherin.
Werbekampagne für Reval
Eine Premiere gibt es auch zu sehen: Das Museum zeigt erstmalig Plakate des Hamburgers Gerd Grimm, die als Werbekampagne Ende der 50er Jahre bis in die 80er Jahre für die Zigarettenmarke Reval dienten.
Ohnehin: In der aktuellen Ausstellung, für die van Haaren in der Coronazeit viel im Archiv war und nach Schätzen gegraben hat, sind verschiedenste Plakate zu finden. Neben dem Werbeplakaten und dem politischen Plakat finden sich an den Wänden auch Sachplakate und natürlich Plakate, die etwas Ausstellungen oder Theateraufführungen ankündigen.
Hingucker aus dem Bereich Werbung – der auch nicht aus dem eigenen Archiv stammt, sind die Plakate von der Persil- und Schwarzkopf-Werbung im Shop-Bereich aus dem Konzernarchiv der Henkel AG & Co. KGaA in Düsseldorf.
Geordnet nach Künstlern
Geordnet ist die Ausstellung nach den verschiedenen Künstlern – so lassen sich die verschiedenen Arbeitsweisen hervorragend erkennen. Jeder für sich mit eigenen Techniken, die jedes einzelne Plakat zu einem Hingucker werden lassen. Außer in dem Bereich von Beuys – und einer Ecke, die mit einem charmanten Kopf samt Hut die Blicke auf sich zieht.
Der Kopf von Toulouse-Lautrec
Der Kopf gehört Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec-Monfa – einem französischen Maler und Grafiker. Verschiedenste Plakatgestalter nutzten seine Silhouette auf ihren Plakaten. Einen schönen Überblick gibt nun das PAN.
Zudem fällt auch ein wahrhaftiges Großformat ins Auge. Ein eigentlich nur achtteiliges Plakat von Uwe Loesch mit dem Dürerhasen hat Christiane van Haaren doppelt hängen lassen. Mit knalligen Farben zieht es so gleich zweifach die Blicke auf sich. So, wie eigentlich alle fein erlesenen Plakate in der neuen Ausstellung des Museums.
>>Geänderte Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten des PAN sind bis auf Weiteres eingeschränkt, das Museum ist donnerstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Sondertermine können vereinbart werden. Der Eintritt liegt bei fünf Euro pro Person, ermäßigt bei drei Euro pro Person. Die Ausstellung läuft bis Ende Januar 2022.
Mehr Informationen zum PAN gibt es auch im Internet unter www.pan-forum.de.