Rees-Haldern. 33 Soldatinnen und Soldaten der Koninklijke Marechaussee übten für Paraden. Warum sie dafür zum Reiterhof Schweckhorst kamen.

Was passiert denn hier? Diese Frage stellten sich immer wieder Passanten, die am Turnierplatz des Reiterhofs Schweckhorst in Rees-Haldern vorbei kamen. Über 32 Frauen und Männer in blauen Uniformen trainierten offensichtlich mit Pferden. Alois Schweckhorst, Chef des gleichnamigen Reiterhofes, klärte sodann auf. „Das ist Militär-Polizei aus den Niederlanden, genauer gesagt die Koninklijke Marechaussee. Und die hatte sich für zwei Tage die Schweckhorst-Pferde ausgeliehen.

Trainiert haben die Reiterinnen und Reiter bei Schweckhorst, gewohnt haben die insgesamt 55 Niederländer im Rheinparkhotel in Rees.
Trainiert haben die Reiterinnen und Reiter bei Schweckhorst, gewohnt haben die insgesamt 55 Niederländer im Rheinparkhotel in Rees. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Insgesamt war die Militärpolizei mit über 50 Personen nach Haldern gekommen. Und das nicht zum ersten Mal. „Die Soldaten trainieren hier für Paraden, etwa beim Prinzentag in Den Haag. Da ist der König dabei, und die Brigade begleitet dann die Kutsche“, wusste Alois Schweckhorst zu erzählen. Das erste Mal, dass die Niederländer bei ihm geübt haben, sei vor etwa zehn Jahren gewesen.

Einsatz bei Zeremonien

In den Niederlanden gibt es keinen Hof mit so vielen speziell geschulten Pferden, die man für unsere Zwecke ausleihen kann
Major Arthur Schoonhoven - Kommandant der Reiterbrigade

„In den Niederlanden gibt es keinen Hof mit so vielen speziell geschulten Pferden, die man für unsere Zwecke ausleihen kann“, erklärte der Kommandant der Reiter-Brigade, Major Arthur Schoonhoven, der natürlich auch selbst hoch zu Roß unterwegs war und Befehle erteilte. In erster Linie sei der Trupp bei bestimmten Zeremonien wie eben dem Prinzentag im Einsatz, der jedes Jahr am dritten Dienstag im September stattfindet.

Ansonsten würden die Soldatinnen und Soldaten gelegentlich bei Demonstrationen, aber auch als Patrouille auf militärischen Übungsgeländen in den Niederlanden unterwegs sein. Derzeit hat die Brigade nur ein eigenes Pferd, „zwölf werden jetzt aber angeschafft“, berichtete der 57-jährige Niederländer weiter. Stationiert ist die Reiterbrigade in Den Haag.

Die Pferde sind eigens für solche Einsätze geschult. Seit 1998 ist die Königliche Marechaussee als Grenzschutz und Militärpolizei eine selbständige Einheit der niederländischen Streitkräfte.
Die Pferde sind eigens für solche Einsätze geschult. Seit 1998 ist die Königliche Marechaussee als Grenzschutz und Militärpolizei eine selbständige Einheit der niederländischen Streitkräfte. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

„Unsere derzeit rund 30 Pferde, die ja auch auf Schützenfesten eingesetzt werden, sind besonders dafür trainiert, dass sie bei Schüssen und Krach nicht nervös werden“, meinte Alois Schweckhorst. Der wusste, dass die Brigade für ihre Paraden auf Polizeipferde auch aus Nachbarländern wie Belgien zurückgreifen kann. Schweckhorst: „Wir bringen dann noch die fehlenden Tiere nach Den Haag“. Im vergangenen Jahr seien es vier Pferde gewesen.

Ausritt ins Gelände

Abgesehen von den zwei Übungstagen in Haldern treffen sich die Profi-Reiter der Brigade zwei Mal im Jahr, und jeweils für zwei Tage, um sich für ihre Aufgaben hoch zu Ross fit zu machen. In Rees hatten sie sogar Glück mit dem Wetter: Sowohl beim Ausritt ins Gelände als auch beim Üben für Paraden schien die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel. „Das hätte nicht besser passen können“, freute sich Alois Schweckhorst über eine gelungene Veranstaltung.

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