Haldern. 64 Helfer waren bei der Säuberungsaktion in Haldern dabei. Feuerwehr musste Seilwinde einsetzen, um illegal entsorgten Müll zu bergen.

Ein strammer Wind hatte den frühmorgendlichen Nieselregen am Samstagmorgen vertrieben. Umso besser, dass die 64 Helfer beim diesjährigen Feld- und Flurputztag in Haldern erst mal wieder mit einem Frühstück und heißem Kaffee in der Lindenschule empfangen wurden. Dort ebenfalls mit Warnwesten und Greifzangen ausgestattet, wurden dann Gebiete zugewiesen.

Freiwillige sammeln Müll und Unrat beim Feld- und Flurputztag in Haldern.
Freiwillige sammeln Müll und Unrat beim Feld- und Flurputztag in Haldern. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

29 Areale abgedeckt

Die insgesamt 28 Areale, die den Ortskern, aber auch auswärtige Gebiete wie Helderloh und die L9 bis Aspel umfassten, konnten dieses Jahr erstmals allesamt abgedeckt werden. Dabei waren es im vergangenen Jahr ungefähr genauso viele Helfer, die Sammelteams waren jetzt aber kleiner, erklärte Christian Brömmling. Er hatte die Organisation der Veranstaltung, die er zuerst privat initiiert hatte, erneut übernommen, nun als Mitglied des Heimatvereins.

Der Vorteil: Nun sind die Helfer beim Sammeln mitversichert. Das ist wichtig, wenn eine Kühlkombination im Busch gefunden wird, oder einer von 20 Autoreifen ausgegraben werden muss.

„Leute sind nicht belehrbar“

„Die Leute sind nicht belehrbar”, meinte Christian Luther. Dabei meinte er den Müll, den er am Anfang des Tages wieder erwartete. Er war alle viermal, bei denen die Aktion stattgefunden hatte, mit dabei und wusste also, wovon er redete.

Auch Heinz und Martina Schneider fanden es bedenklich, was die Leute so alles wegschmeißen würden: „Es ist traurig, dass es Tage wie diese geben muss.“ Dabei fanden sie gleichzeitig, dass die Aktion auch zusammenbringt. „Man sieht Leute wieder, die man sonst den Rest des Jahres nicht so viel sieht.“ Ebenfalls motivierend sei das Gefühl, dass man am Ende des Tages etwas Gutes geschafft habe.

Es wurde viel Müll in der Natur gefunden.
Es wurde viel Müll in der Natur gefunden. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Tiefkühler mit Seilwinde geborgen

Insbesondere wurde die Organisation der Veranstaltung von den Teilnehmenden gelobt. Schlüssel dazu ist wohl, dass die Vereine, wie der Sport- und Schützenverein und die Messdiener alle zusammen mitziehen. Auch die Freiwillige Feuerwehr war erneut dabei, etwa um den erwähnten Tiefkühler mit der Seilwinde freizumachen.

Verpflegung gesponsert

Der Heimatverein, vertreten durch Brömmling, bedankte sich auch bei allen anderen Unterstützern. So wurden Warnwesten und Greifzangen vom Team um Haldern Pop und vom Bauhof gestellt. Die Stadt Rees stellte den Container für den gesammelten Müll bereit und die LVM stiftete das erwähnte Frühstück. Das gesellige Ausklingen der Aktion um 13 Uhr wurde erneut unterstützt mit Frikadellen vom Hotel Restaurant Doppeladler, Suppe geliefert vom Hotel Restaurant Lindenhof und Pizza der Pizzeria La Roma und Baktis Haldern. Der Nachtisch, den sich die Helfer abholen durften, kam vom Eis Café Italia, die Getränke wieder vom Getränkelieferservice Haferkamp.

Am Ende steigert eine Aktion wie diese, bei der die Einwohner selber die Verantwortung übernehmen und Vereine wie Nachbarn zusammenarbeiten, die Bindung im und ans Dorf. Ob man sich dann jetzt weniger Müll wünschen solle, damit das Dorf sauber bleibt oder doch vielleicht mehr, damit der Putztag bestehen bleibt, ist sich auch Christian Brömmling noch nicht ganz sicher.

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