Rees. 25 Buchhändler und Antiquare boten am Sonntag im Reeser Bürgerhaus ihre Waren an. Worüber sich ein Antiquitätenhändler wunderte.
Auf einem der ersten regionalen Büchermärkte im Jahr boten 25 Buchhändler und Antiquare im Reeser Bürgerhaus ihre Waren an. Das schöne Frühlingswetter nutzten viele Reeser für einen ausgedehnten Spaziergang und einen Besuch des Büchermarktes.
Neben Büchern aus fast allen verfügbaren Genres gab es auch Comics, Zeitschriften, Hörbücher, Langspielplatten, Singles, CDs, DVDs, Postkarten, Gemälde sowie Spielsachen und Schmuck im Angebot. „Der Büchermarkt ist bei den Händlern sehr beliebt“, erklärte Thomas Dierkes, Leiter der Stadtbücherei und Organisator des Büchermarktes, „dazu trägt zum einen das Ambiente des Bürgerhauses bei, aber auch die regelmäßig hohen Besucherzahlen. Das finden auch Hans-Werner und Tineke Hehl vom Antiquariat „Das Narrenschiff“ aus Amsterdam, die bis jetzt an jedem der 23 Büchermärkte im Bürgerhaus, aber auch an den jeweiligen Sommerausgaben an der Rheinpromenade teilgenommen haben.
Traumhaft schöne Illustrationen in Kinderbüchern
„Ich wundere mich über die Anbieter“ meinte Gerfried Schell, Antiquitätenhändler aus Reeserward, „mit einem Blick in die Runde sehe ich bei den Händlern immer nur dieselben Gesichter. Es gibt aber definitiv keinen Nachwuchs auf diesem Markt.“ Der Händler hatte dieses Mal unter anderem besondere Kinderbücher im Angebot, „Eine Hasengeschichte“, „Fridolin der Osterhase“ „Siebenmal Krause“ oder wohlbekannt „Peterchens Mondfahrt“. „Die Bücher wurden 1900 oder vorher veröffentlicht und haben traumhaft schöne Illustrationen“, so Schell. Neben weiteren älteren oder besonderen Buchausgaben bot er zudem eine gut sortierte und vorbildlich gepflegte Single- und LP-Sammlung zum Kauf an.
Auch Bürgermeister Sebastian Hense schlenderte mit Ehefrau Bettina über den Büchermarkt. „Ich lese gerne Unterhaltungsliteratur wie amerikanische Thriller, beispielsweise von Douglas Preston und Lincoln Child oder deutsche von Ferdinand von Schirach. Schirach ist für mich einer der besten deutschen Schriftsteller.“ Im Gegensatz dazu liegt auch ein Sachbuch über den Verlust von Biodiversität auf seinem Schreibtisch.
Karten aus kleinen Städten erzielen höhere Preise
Interessante Postkarten hatte Dave Essing von Bendav Postcards aus Nimwegen dabei. Neben alten meist beschriebenen Postkarten vom gesamten Niederrhein, auch einige interessante alte Motive aus Rees: Rheinansicht vom Mühlenturm, Reeser Sehenswürdigkeiten oder vom Haus Aspel. Auf einer Karte von 1900 ist die damalige Skyline von Rees nur in der oberen Hälfte abgebildet. „Bis 1905 durfte auf der Rückseite der Karte nur die Anschrift des Empfängers stehen, der Text musste auf der Vorderseite ins Bild geschrieben werden“, erklärte Essing. Für die Postkarten werden Preise von 1 bis 50 Euro aufgerufen. „Das liegt an dem jeweiligen Alter der Postkarten, außerdem erzielen die Karten aus kleinen Städten wie Rees höhere Preise, da diese nur in geringen Stückzahlen aufgelegt wurden, erklärt der Experte.“
Die Gastronomie des Bürgerhauses von Silke Waerder lud zu Kaffee und Kuchen ein, sie hatte aber nicht mit dem Ansturm gerechnet, gegen Nachmittag war der Kuchen bereits ausverkauft.
Der nächste Büchermarkt in der Reeser Innenstadt findet am 18. August 2024 statt. Bei hoffentlich gutem Wetter werden an der Rheinpromenade an rund 40 Ständen Bücher angeboten.
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