Emmerich. Vor einem Jahr eröffneten Edeka und Co. am neuen Neumarkt in Emmerich. Das Wohn- und Geschäftshaus hat sich etabliert. Oder?

Der 23. Februar 2023 markierte in Emmerich fast schon einen historischen Tag. Nach zwölf langen Jahren des Wartens eröffneten vier der fünf Mieter am Emmericher Neumarkt ihr Geschäft. Edeka Brüggemeier, Bäckerei Büsch, Das Futterhaus und Action starteten den Verkauf. Nur wenige Zeit später kam dann noch die Apotheke Rhein-Waal hinzu.

Das Angebot von Edeka Brüggemeier kommt gut an.
Das Angebot von Edeka Brüggemeier kommt gut an. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Mittlerweile ist klar: Das Geschäfts- und Wohnzentrum am Neumarkt, in dem auch die Caritas einen Platz gefunden hat, hat sich etabliert. Und wird wahrscheinlich künftig wichtiger denn je sein: Denn bekanntlich soll Ende März Rewe im Rheincenter schließen.

Händler lobt die gute Nachbarschaft

Ein Jahr nach Eröffnung zeigen sich die Mieter zufrieden. So etwa Das Futterhaus-Franchisepartner Reuven Benger. „Wir sind mit der Entwicklung unseres Standortes am Neumarkt sehr zufrieden. Wir schätzen die gute Nachbarschaft, die optimale Verkehrsanbindung und Parkplatzsituation“, erklärt er auf Nachfrage der NRZ. Das Futterhaus werde von den Emmerichern sowie den Tierfreunden aus der Umgebung sehr gut angenommen.

Das Futterhaus ist zufrieden mit seinem Standort in Emmerichs Mitte.
Das Futterhaus ist zufrieden mit seinem Standort in Emmerichs Mitte. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

„Bei uns sind natürlich auch Vierbeiner herzlich willkommen. Wir haben unser breites, vielseitiges Sortiment sehr präzise auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundinnen und Kunden und ihrer Tiere abgestimmt. Wir erhalten sehr positive Rückmeldungen von unseren Kundinnen und Kunden und freuen uns auf jeden neuen Tag“, so Benger.

Wir fühlen uns in Emmerich angekommen
Michael Terhoeven - Unternehmenssprecher von Edeka Brüggemeier

Auch Edeka Brüggemeier hat die Eröffnung des ersten Marktes auf der rechten Rheinseite nicht bereut. „Wir fühlen uns in Emmerich angekommen. Einerseits hat sich das Team vor Ort aufeinander eingespielt. Andererseits sehen wir, dass uns die Emmericher angenommen haben. Feedback, das wir von unseren Kunden erhalten, ist weitestgehend positiv. So kann es gerne weitergehen“, sagt der Unternehmenssprecher von Edeka Brüggemeier aus Kevelaer, Michael Terhoeven.

Stammkundschaft aufgebaut

Nicht direkt am 23. Februar, sondern erst im März eröffnet hat Beate Steinberg die Apotheke Rhein-Waal am Neumarkt. „Uns gefällt es hier. Wir haben uns gut eingelebt“, resümiert sie nach nun fast einem Jahr am Standort in Emmerich. „Schade war natürlich, dass wir nicht gemeinsam mit allen anderen eröffnen konnten. Aber das ist mittlerweile auch vergessen“, sagt Steinberg. Wichtig sei: „Wir haben das Gefühl, wir sind hier angekommen und werden gebraucht und angenommen. So freuen wir uns, dass wir uns bereits eine Stammkundschaft aufbauen konnten.“

Am 23. Februar wurde der Schlüssel offiziell übergeben.
Am 23. Februar wurde der Schlüssel offiziell übergeben. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Auch Bürgermeister Peter Hinze findet ein Jahr nach der Eröffnung positive Worte: „Der Neumarkt, das Herz der Innenstadt, ist keine klaffende Wunde mehr. Er ist belebt, der Wochenmarkt ist zurückgekehrt, er wird sehr genutzt. Das Konzept passt. So haben wir uns das vorgestellt – gerne natürlich ein paar Jährchen früher. Aber – wer weiß wofür’s dann am Ende gut war.“

In Sachen Verkehr nachjustiert

Geschichte des Neumarktes

Mit Ratsbeschluss vom 9. November 1976 erhielt die Fläche zwischen Hinter der Laterne und Eierstraße den Namen Neumarkt. In diesem Neubaugebiet der Emmericher Innenstadt verschwanden damals damit die alten Straßen Hinter der Laterne und Eierstraße. Die Zufahrtswege zum Neumarkt wurden gleichzeitig mit der Verbreiterung und Erneuerung einer Teilstrecke des Neuen Steinweges angelegt. Die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern trug zur Gestaltung des Platzes wesentlich bei.

Der Emmericher Neumarkt, im September 1977 eingeweiht, umfasst eine durch Pflasterklinker befestigte Fläche von rund 10.400 Quadratmeter. Am Eröffnungstag des damaligen Centers gab einen großen Ansturm. Das Einkaufsvergnügen am Neumarkt währte aber gerade einmal 22 Jahre. Im Jahr 2014 wurde die Ruine dann letztlich abgebrochen.

Ob nun ein Jahr früher oder später. Was zählt: Die Kunden kommen. Davon zeugen die zahlreichen Pkw auf dem Parkplatz vor dem Center und auch in der Tiefgarage. Wie es bei allem Neuen so ist, lief hier am Anfang natürlich nicht alles rund. So musste im Bereich Parkplatz auch nachjustiert werden. Über ein halbes Jahr schaute sich die Stadtverwaltung die Verkehrssituation an. Dann wurde gehandelt. Im Oktober wurde eine Einbahnstraßenregelung auf dem Parkplatz eingeführt – welche noch immer nicht von jedem zwingend beachtet wird, ebenso wie die Rechts-Vor-Links-Regelung an der Neumarkt-Ausfahrt.

Noch plätschert es nicht auf dem Neumarkt.
Noch plätschert es nicht auf dem Neumarkt. © NRZ

Während die Geschäfte Ende Februar eröffneten, wurde die Umgebungsgestaltung durch die Stadt Emmerich erst im Sommer 2023 beendet. So konnte der Wochenmarkt etwa Ende September erstmals wieder hier stattfinden. Wobei: So ganz fertig ist man ja nie. Auch der Neumarkt nicht. Was hier noch fehlt, ist das Sprudeln der Düsen des Wasserspiels am Baumkarree. Aber auch dieses Projekt wird irgendwann einen glücklichen Abschluss finden.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg