Rees. Stadt hat ihr Klimaschutzkonzept gestartet. Es geht um klimafreundliche Energieversorgung. Zunächst stehen Rees und Haldern im Fokus.

Die Vorträge der beiden Fachbüros zu den Quartierskonzepten in Rees und Haldern im Ausschuss für Umwelt, Planung und Bau dauerten nicht lange, waren aber interessant: Die Stadt Rees engagiert sich ja für den Klimaschutz und hat dazu in diesem Jahr ein Klimaschutzkonzept fertiggestellt. Anfang November 2023 sind nun zwei weitere wichtige Projekte gestartet: Die Stadtverwaltung hat die Innovation City Management GmbH mit der Erstellung eines integrierten energetischen Quartierskonzeptes für einen Bereich des Stadtteils Haldern beauftragt. Zeitgleich wird mit einem weiteren Quartierskonzept für den Stadtkern in Rees begonnen. Dieses Projekt wird von dem Ingenieurbüro DSK GmbH begleitet.

Schritt zur klimafreundlichen Energieversorgung

Die Beauftragung der Quartiersprojekte haben den Zweck, so die Stadt, den nächsten Schritt zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen Energieversorgung für die Stadt Rees zu machen. In der Analyse im Rahmen der Konzepte werden sowohl die Versorgungsstrukturen als auch der Gebäudebestand auf Grundlage vorhandener Daten untersucht. Daraus werden im Folgenden Maßnahmen, zum Beispiel zur energetischen Gebäudesanierung entwickelt, die später auf freiwilliger Basis umgesetzt werden können. Diese Umsetzung kann anschließend über ein Sanierungsmanagement begleitet werden, das Immobilienbesitzer, Mieter und die Verwaltung beratend unterstützt.

Erfahrungen aufs gesamte Stadtgebiet übertragen

„Wir möchten mit den Quartierskonzepten exemplarisch prüfen, wie wir uns als Stadt weiter für eine klimafreundliche Zukunft aufstellen und Erfahrungen später auf das gesamte Stadtgebiet übertragen können“, erklärt Bürgermeister Sebastian Hense. Da das Förderprogramm der KfW zur Erstellung der Konzepte keine Betrachtung der gesamten Stadt oder großer Stadtteile zulasse, wurden die Quartiere so gewählt, dass ein größtmöglicher Nutzen zur Vorbereitung auf die kommunale Wärmeplanung daraus gezogen werden könne. Der Untersuchungsbereich in Haldern wird von der Bahnhofstraße, Lindenstraße, Halderner Straße und der Schultkampstraße eingegrenzt und umfasst somit die Lindenschule, unterschiedliche Wohn- und Geschäftsgebäude sowie das geplante Neubaugebiet.

In der Innenstadt von Rees stellt sich der zu untersuchende Bereich aus dem historischen Stadtkern inklusive des Schulzentrums zusammen. Das Areal wird östlich von der Straße Am Bär und westlich durch das Schulzentrum und die Bebauung an der Wardstraße begrenzt. „Durch die unterschiedlichen Gebäudetypen werden wir sowohl in Haldern als auch in Rees viele Erkenntnisse gewinnen, die wir dann auf das gesamte Stadtgebiet erweitern können“, so Bürgermeister Hense. Für die Konzepterstellung ist sowohl die Beteiligung von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen als auch das Mitwirken interessierter Bürgerinnen und Bürger vorgesehen.

Auftaktveranstaltung am 18. Januar um 19 Uhr im Bürgerhaus

Am Donnerstag, 18. Januar 2024, findet um 19 Uhr die Auftaktveranstaltung für Rees im Bürgerhaus in Rees statt. Hier geht es etwa um 400 Hausanschlüsse. In Haldern (rund 60 Anschlüsse) ist die Auftaktveranstaltung am Dienstag, 30. Januar, ebenfalls um 19 Uhr im Pfarrheim. In diesen Veranstaltungen, die für alle Interessierten gedacht sind, werden Inhalte des Konzepts sowie Arbeitsschritte vorgestellt. Im Anschluss sollen dann Befragungen in Form einer Online-Beteiligung vorgenommen werden. So werde sichergestellt, dass auch die Interessen und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort berücksichtigt werden.

Es gibt ja noch keine Ergebnisse zur Wärmeplanung
Sebastian Hense, Bürgermeister

Die Erstellung der integrierten energetischen Quartierskonzepte wird von der KfW über das Programm 432 Energetische Stadtsanierung gefördert. Dabei werden der Gebäudebestand unter energetischen Gesichtspunkten beurteilt, Einsparpotenziale durch energetische Sanierungen identifiziert sowie die Einbindung erneuerbarer Energien und Abwärmepotenziale in die Energieversorgung der Stadtteile untersucht.

Alles richtig gemacht

Fragen an die Fachleute hatten die Ausschuss-Mitlieder (noch) keine. „Es gibt ja auch noch keine Ergebnisse zur Wärmeplanung“, meinte dazu Bürgermeister Hense. Alle seien jetzt gespannt darauf, was aus den Erhebungen und Analysen herauskomme. Ende 2024 dürfte man dann schlauer sein. Auf die Schultern klopfen konnte man sich in Rees schon. „Weil sie alles richtig gemacht haben“, meinte einer der Gutachter mit Blick auf die Fördermittel. Denn mittlerweile gebe es da einen Stopp. Wie lange, das sei unklar.

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