Rees. Darf es auf Dächern im historischen Stadtkern von Rees künftig mehr Solar-Module geben? Ausschuss legte sich noch nicht fest.
Es klang schon wie eine Liebeserklärung an Rees, besonders an den historischen Stadtkern, als der frühere Bauamtsleiter Ulrich Paßlick in der Bauausschuss-Sitzung sein, beziehungsweise das Statement des Gestaltungsbeirates zum Thema Photovoltaik-Anlagen auf den Dächen im Ortskern abgab. Sein sehr interessanter Vortag dauerte gut eine Stunde, die Empfehlung fiel klar aus: „Wenn denn überhaupt, dann nur auf Dächern, die man vom öffentlichen Raum nicht sehen kann.“
Und schon gar nicht auf Denkmälern sollten solche Solar-Module angebracht werden dürfen, riet er dem Ausschuss. Der hatte sich erstmals im Mai vorigen Jahres auf Antrag der CDU beraten. Es ging darum, ob bei Um- und Neubauten im historischen Stadtkern Vorgaben der Energieeinsparverordnung eingehalten werden können, wenn keine Photovoltaik-Anlagen zulässig sind.
„Ohne Satzung wäre hier ein ziemlicher Flickenteppich“
Es folgten intensive Diskussionen, bis jetzt im Ausschuss der Vorschlag vom Gestaltungsbeirat vorgetragen wurde. „Ohne die Satzung wäre hier ein ziemlicher Flickenteppich entstanden“, lobte Paßlick die ehemalige Kommunalpolitik für ihre Weitsicht, schwärmte davon, dass der Anblick der Stadt, ob vom anderen Rheinufer, der Brücke oder vom Deich schon immer eindrucksvoll sei.
Das sei in Gefahr, wenn man die Dächer mit den Anlagen bestücken würde. Wobei es schon heute Ausnahmen gebe, etwa an Neustraße, Wasserstraße und Kirchplatz. „Weil man sie nicht vom öffentlichen Bereich aus sieht“, sagte er. „Die Zeiten haben sich geändert. Klimaschutz geht vor“, meinte dazu nur Peter Friedmann (SPD). Seine Fraktion sei „für Fortschritt“. Heinz Schneider (FDP) sah’s ähnlich.
„Die Energie-Wende ist der Trend“
https://www.nrz.de/staedte/emmerich-rees-isselburg/rees-der-historische-ortskern-ist-als-kleinod-zu-erhalten-id228363091.html„Uns kann keiner sagen, wir wären gegen erneuerbare Energien“, meinte Dieter Karczwewski (CDU). Nach dem Vortrag habe seine Fraktion noch Beratungsbedarf. Was nicht für die Grünen galt. „Die Energiewende ist der Trend“, unterstrich Helmut Wesser. Wobei er wohl vorschlug, eine Linie zu fahren, die auch für Bauherrn zu tragen sei.
„Schon heute ist nicht alles verboten“, stellte Elke Strede noch einmal klar. Genutzt werden könnte aber eben nur kleine Flächen. Der Ausschuss vertagte eine Empfehlung.