Emmerich/Köln. . Die Brüder Enrico und Pasquale Filieri überzeugten beim RTL-Supertalent-Finale in Köln und wurden Dritter. Stay KingPin landete auf dem elften Platz. 4,2 Millionen Zuschauer waren dabei.

Gleich zweimal Emmerich im Top-12-Finale einer Fernsehshow – das gibt es nicht alle Tage. Zwar reichte es nicht ganz zum Gewinn von satten 100 000 Euro nebst einem Auftritt in der US-Wüsten-Metropole Las Vegas. Dennoch hinterließen gerade die Filieri-Brüder Enrico und Pasquale beim Finale des RTL-Supertalents am Samstagabend im Kölner Coliseum einen hervorragenden Eindruck. Und landete verdient auf einem starken dritten Platz.

„Wir singen für Mama und Papa“, hatte Enrico vor seinem melancholischen Stück verkündet, „ohne sie wären wir gar nicht hier.“ Damit war musikalisch Bella Italias Boden bereitet. Vor dem klassischen Bühnenbild mit Torbögen, deckenlangen Vorhängen, Nebelschwaden, Pyrotechnik-Sternschnuppen und einem abgestürzten Kronleuchter a la Phantom der Oper gab Enrico ein Caruso-Stück. Begleitet von seinem Bruder Pasquale am simplen Keyboard.

Silber und Königsblau

Melancholie und viel Gefühl riss die vierköpfige Jury und auch die Studio-Zuschauer aus den Sitzen. Der vierte Auftritt des Abends war bis dahin der Beste. Es kamen aber noch zwei Künstler, die mehr Stimmen auf sich vereinigen konnten.

„Enrico ist ein medizinisches Wunder. Du hast das Herz in der Kehle und singst um dein Leben“, fasste sogar Pop-Titan Dieter Bohlen, ganz im silbernen Zwirn gewandet und damit ein krasser Kontraktpunkt zum komplett königsblauen Moderator Daniel Hartwig, begeistert zusammen.

Die schon bekannte Emmericher Band Stay KingPin gab ebenfalls ihr Bestes. Sängerin Carolin Ketelaer hatte allerdings mit den Nerven zu kämpfen. Und kam am Mikrofon nicht so überzeugend rüber, wie sie sich es wohl selber gewünscht hatte. Platz elf unter ursprünglich 40 000 Mitbewerbern war allerdings wahrlich kein Grund für das Trio mit Schlagzeuger Maik Schugt und Gitarrist Mark Kneipp, wirklich enttäuscht zu sein.

„Caro“ Ketelaer hatte in Lederjacke und gepunktetem Glitzerkleid ein deutsches Stück gegeben: „Symphonie“ von der Gruppe Silbermond. Doch vor der Hochhaus-Skyline nebst unausweichlich hellem Mond zitterte „Caro“ mehr als einmal die Stimme.

Jury-Haudegen Bruce Darnell versuchte zwar, den Tröster zu machen: „Ihr seid Gern-habe-Menschen.“ Griff aber auch verbal ziemlich ins Klo: „Um Euch zu überraschen, musste ich bis zum Arsch der Welt fahren.“ Was wenig schmeichelhaft für Emmerich und dessen Rheinpromenade klang.

Dieter Bohlen, ansonsten ja für Urteile unterhalb der Gürtellinie berüchtigt, hielt sich hier zurück. „Ich habe nichts einmaliges gehört. Es klang ok, hat mich aber nicht aus dem Hocker geholt.“ Damit war ziemlich früh klar, dass die hinter den kirgiesischen Verbiegern Tumar KR (am Ende Vierter) als zweites aufgetretenen Stay KingPin nicht gewinnen würden.

ÜBRIGENS: Der 26-jährige Kölner Friseur undTravestiekünstler Marcel Kaupp alias „Marcella Rockafella“ vereinigte als Sieger 24,41 Prozent der Zuschauer-Stimmen auf sich. Hinter Andreas Hruska (19,45) kamen die Filieri-Brüder auf 10,97 Prozent. Stay KingPin wurde Elfter mit 2,69 Prozent. Das Finale sahen am Samstagabend bei RTL immerhin 4,21 Millionen Zuschauer. Alle Infos zu "Das Supertalent" im Special bei RTL.de: www.rtl.de/cms/sendungen/supertalent.