Rees. Das neue Krematorium in Rees ist nach einigen Verzögerungen fast fertig. Ein genaues Datum für die Eröffnung gibt es aber nicht. Gründe dafür.
Es herrscht eine fast himmlische Ruhe am neuen Krematorium in Rees. Die Grünanlagen sind fertig, die Parkplätze auch. Schaut man aber durch die Glasscheiben ins Innere, sieht man noch in Folien verpackte Möbel. Wobei zwei weiße Transporter am Nebeneingang stehen – und fleißig sowohl Holzsärge hinein sowie andere hinaus getragen werden. Doch in Betrieb ist die Anlage noch nicht. „Derzeit werden die letzten Arbeiten abgeschlossen, so dass wir die offizielle Eröffnung planen können“, sagt Margreth Heyer vom Investor und Betreiber, der Facultatieve Deutschland, auf Anfrage. Das soll wohl nach den Sommerferien sein. Ein genaues Datum gibt es aber nicht.
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Wie mehrfach berichtet, hatte es aufgrund höherer Gewalt, wie es Margreth Heyer nennt, Verzögerungen in der Fertigstellung gegeben. Durch ein kompliziertes Leck am Dach, dessen Reparatur sehr viel Zeit in Anspruch genommen habe, hätten sich die Bauarbeiten erheblich in die Länge gezogen. „Es wird aber hart gearbeitet, um den Bau des Krematoriums so bald wie möglich abzuschließen“, betont sie.
Der Krematorium-Ofen in Rees ist installiert und betriebsbereit
Fertig sei das Krematorium jedenfalls. „Der Ofen ist installiert und betriebsbereit“, betont die Mitarbeiterin der niederländischen Gruppe, die für das Projekt verantwortlich ist. Und die Betriebsgenehmigung vom Kreis Kleve liege ebenfalls vor. Wobei die Facultatieve auch schon mit vielen Bestattungsunternehmen in der Region in intensivem Kontakt stehe.
Nicht ganz so reibungslos wie es vielleicht anfangs den Anschein gemacht haben könnte, entwickelt sich die Suche nach geeigneten Mitarbeiten. „Von der derzeitigen angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt und dem Mangel an Fachkräften sind auch wir betroffen“, räumt Margreth Heyer ein. Deshalb sei das Team fürs Krematorium in Rees leider noch nicht vollständig.
Startschuss für den Neubau in Rees war im November 2021 gefallen
Im November 2021 war der offizielle Startschuss für den Krematorium-Neubau am Grüttweg gefallen. Damals gab's keine Grundsteinlegung und auch keinen symbolischen Spatenstich, dafür eine Kaffe-Tafel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Planung für das Projekt schon gut fünf Jahre in Anspruch genommen. Es habe an der europaweiten Ausschreibung gelegen, die notwendig wurde, und an einem Formfehler bei der zweiten Ausschreibung, lautete die Begründung.
3,5 Millionen Euro hat die niederländische Unternehmensgruppe, die auch schon Krematorien in Deutschland und der Schweiz betreibt, in Rees investiert. Der Stadtrat hatte sich nach einem Besuch einer ähnlichen Anlage in Willich entschieden, das Konzept der Niederländer auch für Rees zu befürworten. Das Krematorium ist laut Investor modern und nachhaltig, weil es nicht nur mit einem System zur Wiederverwendung von Wärme und einer Anlage ausgestattet ist, die die Stickstoff-Emissionen um mehr als 75 Prozent reduziert.
Anlage wird mit einem Doppelfiltersystem betrieben
„Wir werden sogar CO2-negativ sein“, hatte der Manager beim Startschuss für die Anlage angekündigt. Denn der computergesteuerte und hochmoderne Krematoriumsofen werde mit einem Doppelfiltersystem mit CO2-neutralem Bio-Gas betrieben. Wie gesagt: Die Anlage ist wohl betriebsbereit, die notwendige Genehmigung seitens des Kreises laut der Gruppe erteilt. Fehlt jetzt nur noch das Go, damit die Anlage auf Betriebstemperatur hochgefahren werden kann.
>>>>Unternehmen wurde 1874 gegründet
Die Unternehmensgruppe Facultatieve Technologies ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer auf dem Gebiet der Entwicklung, Konstruktion und Wartung von Krematoriumsöfen und Verbrennungsanlagen. Die Historie des Unternehmens reicht zurück bis ins Jahr 1874. Damals wurde die Königliche Niederländische Vereinigung für Feuerbestattung de Facultatieve gegründet.