Rees. Rees soll noch fahrradfreundlicher werden. Beim Fahrradklimatest kam man auf Platz sieben. Es gibt nun ein Radverkehrskonzept. Das ist der Stand.

Die Stadt Rees soll noch fahrradfreundlicher werden. Seit 2008 ist sie als fahrradfreundliche Stadt zertifiziert, beim aktuellen Fahrradklimatest belegte Rees den siebten Platz im Vergleich mit 447 Kommunen. Damit das so bleibt, hat die Stadt im letzten Jahr ein Radverkehrskonzept erstellen lassen und dieses im Rat beschlossen. Bei einem Pressetermin gaben Bürgermeister Sebastian Hense und der Fahrradbeauftragte der Stadt, Georg Messing, einen Überblick auf den aktuellen Stand der Umsetzung.

Anlass des Termins war die Einrichtung der Hüttenstraße als Fahrradstraße von Empel nach Millingen. Mit den Schildern, die von den Mitarbeitern des Bauhofs installiert wurden, haben nun die Radfahrer Vorrang. Für Autofahrer ist die Straße mit maximal 30 km/h, ausschließlich für Anlieger, befahrbar. Zwei weitere Fahrradstraßen sieht das Konzept vor.

Verbindungsweg zwischen Haldern und Empel wird zurzeit noch bearbeitet

Der Verbindungsweg zwischen Haldern und Empel wird zurzeit noch bearbeitet. Die Fahrradstraße in Grietherbusch ließ sich aus rechtlichen Gründen nicht realisieren, da Fahrradstraßen nicht auf Kreisstraßen angeordnet werden können. Im Reeser Innenstadtbereich sollen die Bettelampeln verschwinden. Das sind Ampeln, an denen die Radfahrer und Fußgänger nicht automatisch grün erhalten, sondern dies mit einem Taster anfordern müssen. Hier wurde die Lichtsignalanlage an den Kreuzungsbereichen Westring / Florastraße / Grüttweg bereits umprogrammiert.

Mitarbeiter des Bauhof bringen ein Fahrradstraßenschild am Schwarzenweg in Rees-Empel an. Das ist eine von mehreren Maßnahmen, um die Stadt fahrradfreundlicher zu gestalten.
Mitarbeiter des Bauhof bringen ein Fahrradstraßenschild am Schwarzenweg in Rees-Empel an. Das ist eine von mehreren Maßnahmen, um die Stadt fahrradfreundlicher zu gestalten. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Weitere Ampelanlagen warten auf entsprechende Genehmigung und Änderung. „Die Umprogrammierung jeder Ampelanlage muss auf rund 15 Seiten gegenüber Straßen NRW argumentiert und beantragt werden“, erklärte Stephanie Schlebusch. Sie ist die für Radfahrwege zuständige Stadtplanerin im Reeser Rathaus. Um den Verkehr zu beruhigen und Sicherheit für die Radfahrer zu schaffen, wird die Wardstraße umgestaltet. Sie erhält nur noch einen Fahrstreifen und zwei Seitenstreifen.

Weitere Informationen im Bauausschuss

Durch den Neubau zahlreicher Radwege entlang der Kreis- und Landesstraßen soll das Radfahrnetz in der Rheinstadt erweitert werden. Während der Kreis die gewünschten Radwege bereits in ihre Ausbauplanung aufgenommen hat, kam von Straßen NRW, die für die Landesstraßen verantwortlich sind, ein ablehnender Bescheid. Die Gelder sind zwar vorhanden, aber man hat dort keine personellen Kapazitäten.

Die Stadt Rees prüft zurzeit andere Umsetzungsmethoden und wird darüber voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Bauausschusses informieren. Dort soll dann auch die Möglichkeit erörtert werden, die Reeser Stadtstraßen auf 30 km/h zu beschränken. Weitere Punkte, die laut Radfahrkonzept verbessert werden sollen, sind die Poller- und Umlaufsperrungen, die Erweiterung der vorhandenen Radabstellanlagen, sowie die Verbesserung der Radwege mit wassergebundenen Oberflächen.