Anholt. Beim Schützenfest des Bürger-Schützenvereins Anholt gibt es drei Königsbewerber. Nach dem 50. Schuss aus dem Schrotgewehr steht der König fest.
Die Schrotkugeln schlagen in den Fangkorb ein. Drei Bewerber um die Königswürde des Bürger-Schützenverein Anholt wechseln sich bei strahlendem Sonnenschein auf dem Festplatz an der Schneidkuhle am Gewehr ab. Immer wieder fliegen winzige Holzspäne durch die Gegend.
Drei Königsbewerber in Anholt
Olaf Roßmüller, Thomas Freund und Tobias Roes treffen. Immer wieder. Aber oben an der Vogelstange tut sich wenig. Auch nach zehn Durchgängen, sprich 30 abgegebenen Schrotschüssen lässt sich das Ende nicht absehen. „Ist eine schwierige Angelegenheit“, sagt Roßmüller, als er kurz aus dem schattenspendenden Schießstand heraustritt. „Das könnte noch drei oder auch noch mehr als zehn Durchgänge so weitergehen.“
Schließlich ist es 13.13 Uhr, als Thomas Freund den Rumpf halbiert. Die linke Seite fällt zu Boden, die rechte Seite hängt oben weiter an der Vogelstange. Als nächster ist Tobias Roes an der Reihe und der 48-Jährige nutzt die Chance: Mit dem 50. Schrotschuss holte er die Reste von der Vogelstange. Jubel braust auf, als unmittelbar nach dem Herabsinken der Rumpfreste über Lautsprecher der neue König annonciert wird.
Auf den Schultern seiner Kameraden wird die neue Anholter Majestät ins Zelt getragen, wo die Gratulationscour beginnt.
Tobias Roes und Melanie Bolwerk sind das neue Königspaar von Anholt
An seiner Seite steht nun auch die neue Königin Melanie Bolwerk. Die Freude steht den Majestäten ins Gesicht geschrieben. Dabei war am Montagmorgen noch gar nicht damit zu rechnen. „Eine Viertelstunde bevor es los ging, habe ich mich erst ganz spontan entschieden, auch mit zu schießen“, so Tobias Roes, der so kurz nach dem siegbringenden Treffer noch ganz perplex war. „Ich muss jetzt erst einmal meine Gedanken ordnen.“
Am vorangegangenen Preisschießen nahmen 180 Anholter Schützen teil. Den Kopf sicherte sich Sebastian Niemann. Daniel Schnieder war erfolgreich beim Zepter. Der Reichsapfel ging an Michael Driever. Georg ter Voert jr. holte den linken Flügel und Tim Lümen den rechten Flügel herunter.
Claus Framke ist neuer Kaiser von Anholt
15 Bewerber gab es beim Kaiserschießen gleich am Abend des ersten Schützenfesttages. Nach insgesamt 422 Schüssen – davon 149 mit Schrot – jubelte Claus Framke, der als König von 2005 die Berechtigung zum Kaiserschießen hatte. Mit Alexandra Scholten, die schon 2005 mit an seiner Seite regierte, bildet er nun das neue Anholter Kaiserpaar. Beim Preisschießen holte Eric Schirrmacher den Kopf. Der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Anholter König, Udo Weßling, war ganz besonders treffsicher. Ihm gelang das Kunststück, gleich beide Flügel vom Rumpf des Holzvogels abzutrennen.
Elias Roßmüller und Nele Südholt regieren die Jungschützen
Bei den Jungschützen am Tag zuvor war Elias Roßmüller erfolgreich. Der neue Jungschützenkönig wählte Nele Südholt zu seiner Königin.
Beim Kinderschützenfest in Anholt wurde Xavier Wensing König. Nach dem 144. Schuss aus dem Lasergewehr stand dies fest. Er wählte Lia Driever zu seiner Königin, die zuvor beim Preisschießen schon selbst die treffsicherste Teilnehmerin auf den Kopf war. Nico Kronenberg holte den linken Flügel. Der rechte Flügel ging an Nick Ragas.
>>> Verdiente Jubilare geehrt
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Im Rahmen des Schützenfests wurden vier Mitglieder für besondere Treue zum Verein ausgezeichnet. Bernhard Barking, Franz Brömmling, Klemens Döring und Franz Meyer sind seit 70 Jahren Mitglieder. In der Ladatio wurde auch besonders darauf hingewiesen, dass die vier Jubilare einen maßgeblichen Anteil am Wiederaufbau des Vereins nach dem Zweiten Weltkrieg hatten.
Seit 60 Jahren dabei sind Bernd Bücker und Heinrich Daniels. Ihr goldenes Schützenjubiläum (50 Jahre) feierten Johannes Diesfeld, Rudolf Herzog, Heinrich Jansen und Heiner Schmitz.
Für 40-jährige Treue wurden Markus Frericks, Bernfried Gießen, Paul Hübers, Wolfgang Karau, Rainer Kleinhesseling, Klaus Laukötter sowie Georg Testroet ausgezeichnet. Seit 25 Jahren sind Thorsten Albers, Jörg van Eß, Michael Freund, Wilhelm Heidemann, Andre Kotolinski, Mario Kronenberg, Volker Schepers und Alois Schmeink dabei.