Emmerich. Der erste Abiturjahrgang der Gesamtschule Emmerich hat seine Zeugnisse bekommen. Wieso bei der Prüfung Dezernenten aus Düsseldorf anwesend waren.
Mit dem Abi in der Tasche könnte einem die Schulzeit eigentlich egal sein. Wenn sich frisch gebackene Abiturienten aber bei ihren Lehrern bedanken, zeigt dies, „dass sich die Schülerinnen und Schüler schon daran erinnert haben, welche Hilfestellungen wir zum Beispiel mit dem Mentorenprogramm gegeben haben“, sagt Viktoria Grölich, Stufenleiterin des Abiturjahrgangs an der Gesamtschule Emmerich.
31 Abiturienten im Premieren-Jahrgang der Gesamtschule Emmerich
Jetzt ist der diesjährige Abiturjahrgang etwas ganz Besonderes. Denn erstmals in der Geschichte der Gesamtschule machten 31 Schüler ihr Abitur. Diese Premiere wurde dann auch besonders begleitet. „Wir hatten acht Dezernenten von der Bezirksregierung Düsseldorf im Haus, die sich am Tag der mündlichen Prüfungen alles ganz genau angeschaut haben“, berichtet Schulleiterin Christiane Feldmann, die zwar nicht das Wort Kontrolle für diesen Besuch in den Mund nehmen möchte, denn „es war eine Chance, um Hinweise zu erhalten, wo wir uns verbessern können“. Gleichwohl konnte die Schulleiterin sehr zufrieden mit dem Fazit der Dezernenten sein. „Die Reaktionen waren durchweg positiv.“
Auch Schüler der Q1 durften bei Prüfung zuschauen
Für die geprüften Schüler waren die zusätzlichen anwesenden Personen auch kein wirkliches Problem. „Wir hatten sie darauf vorbereitet“, so Stefan Isenberg, der unter anderem an der Gesamtschule für die Berufsorientierung Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA) zuständig ist. Apropos weitere anwesende Personen. Wenn die Geprüften damit einverstanden waren, durften Schüler der Q1, die dann im nächsten Jahr mit dem Abitur dran sind, als stille Beobachter dabei sein, um schon mal ein Gefühl für diese besondere Prüfungssituation zu bekommen. Dem aktuellen Abiturjahrgang war diese Möglichkeit logischerweise verwehrt.
„Klar, das Abitur ist für die Schüler schon eine neue Situation. Im Vorfeld waren sie alle auch schon sehr nervös“, sagt die Stufenleiterin. Ob es nun an der speziellen Situation selbst oder am Abitur im Allgemeinen gelegen hat, sei einmal dahingestellt. In jedem Fall konnte sich jeder einzelne des kompletten Jahrgangs im Anschluss über den höchsten in Deutschland erhältlichen Schulabschluss freuen. „Und da waren auch Schüler dabei, die in der vierten Klasse absolut keine Empfehlung für ein Gymnasium erhalten hatten“, sagt Schulleiterin Christiane Feldmann, die den Jahrgang über die komplette Gesamtschulzeit begleitet hat.
Sechs Leistungsklassen-Fächer an der Gesamtschule Emmerich
Bevor die Abiturienten aus den sechs Leistungsklassen-Fächern Deutsch, Mathe Englisch, Biologie, Erdkunde und Geschichte wählen konnten, hatten sie allein aus räumlicher Sicht eine bewegte Schullaufbahn hinter sich. Nach dem Wechsel auf die Gesamtschule wurden sie zunächst im ehemaligen Gebäude am Brink, wo früher unter anderem die Berufsschule untergebracht war, unterrichtet.
Es folgte der Wechsel zu Räumlichkeiten an der Paaltjessteege. Ab der 7. Klasse ging es zum Unterricht ins Gebäude am Grollschen Weg. Mit Beginn der Oberstufe der erneute Wechsel Richtung Paaltjessteege.
165 Schüler am Ende der Klasse 10
Nun liegt es in der Natur einer Gesamtschule, dass nicht alle Schüler die Schule mit dem Abitur verlassen. 165 Schüler zählte der Jahrgang am Ende der Klasse 10. Etwa 45 Anmeldungen gab es für die Oberstufe, wo dann ein Teil der Schüler auch mit dem Fachabitur die Gesamtschule verließ.
Etwa die Hälfte der frischgebackenen Abiturienten plant, ein Studium aufzunehmen. Die Jahrgangsbeste (Note 1,0) wird im Übrigen zunächst erst einmal eine Tischlerlehre absolvieren.
>>> Bauliche Maßnahmen
An der Gesamtschule Emmerich werden 1070 Schüler unterrichtet. Die Stadt Emmerich hat vorgesehen, dass am Standort Grollscher Weg folgende bauliche Maßnahmen durchgeführt werden: Sanierung von Fußböden; Austausch veralteter Neon-Beleuchtung gegen LED-Lichter; notwendige Anstricharbeiten in den Unterrichtsräumen sowie Erneuerung von Teilen der Wasserleitungen.
Am Standort Brink/Paaltjessteege soll die Parkplatzanlage bis Ende der Sommerferien fertiggestellt sein. Die Fertigstellung der Treppenanlage an der Sporthalle wird sich wegen erneuter archäologischer Funde jedoch weiter verzögern. Weitere Bepflanzungen des Schulhofes erfolgen jahreszeitabhängig.