Emmerich. . Die Politik bekommt ihren Wunsch für die Gesamtschule Emmerich: Die Klassenräume sollen um fünf Quadratmeter auf 66,4 Quadratmeter wachsen.

Mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen wurde am Dienstag die neue Variante 3+++ als Vorplanung für den Neubau des Brink-Gebäudes für die Gesamtschule dem Rat empfohlen. Dieser um insgesamt knapp 200 Quadratmeter vergrößerte Kubus-Bau soll umgesetzt werden. Die BGE und Embrica enthielten sich (drei Stimmen), die UWE (eine Stimme) stimmte dagegen.

Die Verwaltung hatte eine ausführliche Vorlage vorbereitet

Die Verwaltung hatte wohl erneut mit einer üppigen Debatte gerechnet und war um größtmögliche Transparenz bemüht, stellte alle Änderungen detailliert vor. In einer nicht-öffentlichen Arbeitsgruppe waren im Vorfeld schon etliche Streitpunkte geklärt worden. Die Fraktionen konnten Fragen schriftlich vorlegen, die die Verwaltung bereits in der Vorlage ausführlich beantwortete. Dies veranlasste Bürgermeister Peter Hinze zu dem Hinweis auf einen gewissen Zeitdruck. Das Thema sei ausführlich diskutiert worden: „Wir müssen jetzt den Knoten durchhauen.“ Auch Stephan Glapski, Fachbereichsleiter Immobilien, der in Vertretung von Architekt Simon Gellert die Änderungen vorstellte, betonte: „Der Architekt kann Schulen besser planen als wir. Ich werbe für mehr Vertrauen.“

Seit Dienstag liegt auch eine Kostenschätzung vor

Seit Dienstag liegt auch eine Kostenschätzung vor, die mit 15,28 Millionen Euro knapp eine Million über dem Stand im Juni liegt. Eine konkrete Kostenberechnung, bei der auch Details geklärt sind, soll im Januar 2019 präsentiert werden.

Was hat sich in den Plänen für das Brink-Gebäude geändert? Vor allem ist dem Wunsch der Politik entsprochen worden, die Klassenräume von 61,5 auf 66,4 Quadratmeter zu vergrößern. Bisher stand im Vordergrund durch weitere Differenzierungsräume sich flexibel Raum zu verschaffen. Dafür war es nötig, das gesamte Gebäude „aufzublasen“, wie Stephan Glapski, Fachbereichsleiter Immobilien, berichtete.

Das Archiv kann deshalb vom Keller in die erste Etage verlegt werden, wo sich auch die Lehrerzimmer befinden. Im Keller werden die Räume feiner gegliedert, gerade für die EDV. Auch eine weitere Öffnung wurde eingeplant, durch die die Feuerwehr im Ernstfall löschen kann.

Die Küche im Erdgeschoss wird geringfügig größer und die Aufteilung wurde konkretisiert. Lager und Café im Juca bekommen etwas mehr Platz.

Im ersten Obergeschoss werden Sanitäts- und Kopierraum größer. Ein Lernmittelraum ist neu in der Planung. Die Haustechnik wandert von hier in einer kleineren Version ins zweite Obergeschoss: „Der Hauptserver kann im Gebäude Paaltjessteege unterkommen“, erklärte Glapski.

Ludger Gerritschen, SPD; findet die ständige Kosten-Analyse befremdlich.
Ludger Gerritschen, SPD; findet die ständige Kosten-Analyse befremdlich.

Ludger Gerritschen (SPD) findet die andauernde Kostenanalyse befremdlich: „Ich beschäftige mich seit 43 Jahren mit dem Thema Gesamtschule. Es geht immer nur um Kosten, Kosten, Kosten. Es ist wichtiger, das Projekt Gesamtschule voranzubringen.“

Das Gebäude wird inklusiv

Maik Leypoldt (BGE) zweifelte an, ob nicht in der jetzigen Phase schon Planungsqualitäten vorliegen müssten. Dem widersprach die Verwaltung deutlich. Über Farben, Bodenbeläge etc. sei noch nicht

Maik Leypoldt, BGE, sorgt sich um weitere Kostensteigerungen.
Maik Leypoldt, BGE, sorgt sich um weitere Kostensteigerungen.

diskutiert worden, so Peter Hinze. Die BGE wolle den Neubau nicht blockieren, sorgt sich aber um weitere Kostensteigerungen und enthalte sich deshalb, erklärte Leypoldt weiter. UWE-Vertreter Norbert Malischewski stimmte wegen der fehlenden Details zu Qualitäten zu diesem Zeitpunkt und „konzeptionellen Schwächen“ sogar gegen das Vorhaben.

Drehtüren oder elektrische Türen soll es geben

Karin Heering (CDU) hakte nochmal nach: Im Sinne der Inklusion sei es schon wichtig, ob da nun Drehtüren oder elektrische Türen geplant würden. Dass das Gebäude inklusive Maßstäbe beachte, sei schon beschlossen, erinnerte Hinze.

Hermine Swhajor (Grüne) sorgt sich um fehlende Aufsicht im Erdgeschoss, wo sich zwar die Toiletten befinden, aber keine Unterrichtsräume. Hinze beruhigte: „Da herrscht keine tote Hose. Da wird es ständig Bewegung geben.“ Zum einen durch das Jugendcafé, zum anderen weil viele Räume konzeptionell drei- oder vierfach genutzt würden.

Ausschuss empfahl Mittel für die präventive Förderung

Der Ausschuss empfahl dem Rat ferner, knapp 13.000 Euro zusätzlich für präventive sonderpädagogische Förderung zu billigen. Die Verteilung wird anhand der jeweiligen Schülerzahl der Schulen bemessen. Schulen können frühestens nach zweieinhalb Jahren Schulzeit eine sonderpädagogische Förderung für einen Schüler beantragen. Da sei die Prävention hilfreich, erklärte die Antragstellerin Birgit van Driel, Leiterin der Rheinschule.

KLARTEXT: MARCO VIRGILLITO

Bürgermeister Peter Hinze und den Mitarbeitern der Verwaltung waren im Ausschuss der Zeitdruck anzumerken. Besonders Peter Hinze reagierte ungeduldig auf weitere Diskussionen. Das ist auch verständlich: Emmerichs heute schon größte Schule mit 785 Schülern verdient es, so schnell wie möglich in angemessenen Räumen untergebracht zu werden. Die Schüler und die Eltern interessiert nicht, dass die Politik viel Zeit für Diskussionen brauchte.