Emmerich. Die St. Johannes Bruderschaft Dornick richtete das kleine Stadtschützenfest von Emmerich aus und hielt die Königswürde in den eigenen Reihen.

Königswetter in Dornick: Es war viel los im Dorf am Deich, als beim kleinen Stadtschützenfest Vertreter aller acht Emmericher Schützenvereine auf den hölzernen Vogel zielten. Angeführt vom Tambourcorps zogen Honoratioren, die noch amtierende Stadtkönigin Carina Treudt und die potenziellen Könige mit ihren Partnerinnen vom Zelt zur Schützenwiese.

Der Stadtschießmeister der Emmericher Schützengemeinschaften (ESG), Thomas Clausmann, sorgte für den ordnungsgemäßen Ablauf des Stadtkönigschießens. Bevor der schwere Vogel aus nussarmem Holz, den Matthias Hermsen gebaut hatte, auf der Schützenwiese von der Stange fiel, wurden von jedem Teilnehmer genau zwei Schüsse mit dem aufgelegten Kleinkalibergewehr gegeben.

Markus Ingendahl holt beim Heimspiel den Vogel von der Stange

Romana Triebel und  Markus Ingendahl sind das Stadtschützenkönigspaar von Emmerich.
Romana Triebel und Markus Ingendahl sind das Stadtschützenkönigspaar von Emmerich. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

18.23 Uhr: Markus Ingendahl von der ausrichtenden St. Johannes-Bruderschaft Dornick hatte sich schon umgedreht, um dem nächsten Schützen Platz zu machen, als der Vogel hinter ihm stürzte und in zwei Teile zerbrach. Großer Jubel brandete auf. Später beschrieb König Markus den Augenblick so: „Das kam völlig unerwartet, ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich den Vogel runtergeholt habe. Aus der Schützenroutine heraus ‘schauen – zielen – schießen’ hab’ ich es gemacht wie immer.“

Seine Partnerin Romana Triebel wurde Königin. Die freute sich riesig für ihren Markus und verriet, dass er beim Königsschießen in Dornick im vergangenen Jahr im Andenken an seinen verstorbenen Vater angetreten war.

Albert Mosterts kündigt Abschied an

Am Nachmittag hatten sich die Vertreter der Bruderschaften und die Majestäten zu einem Foto vor dem Rathaus, zu Würdigung der Schützenvitrine im Rheinmuseum und zum Empfang durch Bürgermeister Peter Hinze eingefunden. Dabei gab Albert Mosterts nach 24 Jahren das Ende seiner Laufbahn als Oberst bei der Schützengesellschaft Borussia bekannt.

Liam Verhoeven ist Bambiniprinz

Gruppenfoto aller Emmericher Königspaare vor dem Rathaus.
Gruppenfoto aller Emmericher Königspaare vor dem Rathaus. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Während sich die Erwachsenen später in Dornick mit Kaffee und Kuchen im Zelt stärkten, fand das Stadtjugendprinzenschießen statt. Erstmalig schossen die Unter-Zwölfjährigen ihren Bambiniprinzen mit dem Lasergewehr aus. Es siegte Liam Verhoeven (Borussia). Zweite wurde Nika Stokman aus Dornick, die auch mit Schützen T-Shirt und Diadem eine Weile auf ihr Brüderchen aufpasste. Sie trainiert übrigens unter der Obhut von Stadtjungschützenmeisterin Carina Treudt.

Schülerprinzessin wurde mit 30 Punkten Mia Hendricks (Borussia). Luca Schmitz (Praest) wurde Zweiter. Den Titel des Jugendprinzen holte sich Erik Richter (Borussia). Der zweite Platz ging nach Elten.

Preisverleihung im Zelt

Bei der Preisverleihung im Zelt wurden alle mit herzlichem, kräftigem Applaus bedacht. Als Hans-Jürgen Gorgs, Vorsitzender der Emmericher Schützengemeinschaft, schließlich die noch amtierende Königin Carina Treudt und ihren Ehemann Marco aus dem Amt entließ, war das ganze Zelt in Feierlaune. „Dornick ist das geilste Dorf der Welt“, wurde angestimmt und Gorgs lachte: „Das Feiern den Dornickern beizubringen, braucht man gar nicht erst anfangen.“

Für die Spanne 2023/24 proklamierte er den Regenten. „Markus, mögest Du zum Wohle der Stadtschützengemeinschaft eintreten.“ Bürgermeister Peter Hinze, selbst in Schützenuniform, übergab als äußeres Zeichen der Königswürde die Königskette. „Königin Romana, mögest Du in Güte und Milde regieren“, so Gorgs. Die neue Königin erhielt vom Bürgermeister ihre Schärpe. Das Diadem auf ihrem Kopf wurde aber nicht ersetzt. Sie bekam das Königinnendiadem stattdessen in die Hand und kann es bei den folgenden offiziellen Anlässe, den Schützenfesten in Emmerich, in Würde tragen. Besucher und Repräsentanten der Vereine waren überwältigt von der tollen Stimmung, dem wunderbaren Fest und der guten Resonanz.