Rees. Seit dem 1. Januar ist Silke Waerder neue Pächterin des Bürgerhauses in Rees. Ihre Feuertaufe hat sie bereits bestanden. Was sie alles plant.
Ziemlich nervös sei sie gewesen, noch kurz vor dem Reiterball Anfang Januar im Bürgerhaus. „Das war meine erste Veranstaltung als neue Pächterin hier“, sagt Silke Waerder. Immerhin mussten 250 Gäste bewirtet werden. „Meine größte Sorge war, ob alles klappt“, gesteht die 52-Jährige. Und ist sichtlich entspannt. Denn die Feuertaufe als Pächterin des Bürgerhauses haben sie und ihr Team bestanden. „Die Gäste waren wirklich alle zufrieden mit uns“, freut sie sich.
Dass sie überhaupt die Bewirtung der gut 30 Jahre alten „guten Stube“ der Stadt übernommen hat, ist speziell gelaufen. Denn nachdem die öffentliche Ausschreibung erfolglos war, fiel eine Art Vorentscheidung an der Theke. „Bei einem Bier hatte mich meine Freundin Claudia Scholten, die das Bürgerhaus für die Stadt managt, noch mal angesprochen, ob ich nicht doch Pächterin werden möchte“, erzählt die gebürtige Reeserin. Ein paar Tage später war die Sache in trockenen Tüchern, im September wurde der Pachtvertrag unterschrieben.
Bürgerhaus-Pächterin will abends wieder Leben in die Stadt bringen
Jetzt läuft der Betrieb – und immer mehr Buchungen gehen ein. „Hochzeiten, Beerdigungs-Cafés, auch Geburtsfeiern“, sagt Silke Waerder. Die als Gastronomin nicht unerfahren ist, im Gegenteil. Seit Jahren arbeitet sie in der Branche, ist sie doch mit Detlef Westerhoff zusammen. Der und sein Sohn Thomas, Inhaber des Restaurant Langenhorst in Isselburg, stehen hinter der Pächterin, die mit ihrem Lebensgefährten den Event-Service S. Waerder betreibt.
Und Events will die Geschäftsfrau reichlich veranstalten im Bürgerhaus. „Für die Reeser, die jetzt endlich wieder eine Location für ihre Feiern, zum Beispiel Hochzeiten, haben“, unterstreicht die Pächterin. Und sie will mit ihrem Engagement auch wieder abends mehr Leben in die Innenstadt holen. Die ersten Reaktionen der Menschen seien jedenfalls sehr vielversprechend.
An Personal fehlt es Silke Waerder nicht
An Mitarbeitern mangelt es Silke Waerder nach eigener Bekundung nicht. „Mein Team steht“, und es würden sich immer neue, überwiegend Reeserinnen und Reeser melden, die für sie arbeiten wollen. „Darüber war ich selbst überrascht“, gibt sie zu. Vielleicht liege es ja auch daran, dass sie so viele Menschen in der Stadt kenne. Zudem sei sie ja auch als gute Arbeitgeberin bekannt.
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Auf jeden Fall will sie kräftig durchstarten und für frischen Wind in der gastronomische Landschaft in Rees sorgen. Eine neue Theken-Kühlanlage hat sie bereits angeschafft, im kleinen Raum, in dem zum Beispiel Platz für 32 Leute etwa bei einem Beerdigungs-Café ist, hat sie die Wände streichen lassen, außerdem Dekos angebracht und Raumteiler angeschafft. „Damit wir im großen Raum, der für 80 bis 250 Leute gedacht ist, bei kleineren Gäste-Zahlen auch die Räumlichkeit optisch anpassen können“, erläutert sie.
Im Sommer will sie vor dem Bürgerhaus in Rees Stehtisch aufstellen
Eine Küche mit allem drum und dran gibt es zwar, aber die Essen bei Veranstaltungen werden vom sieben Kilometer entfernten Restaurant Langenhorst geliefert. Frisch gezapftes Bier wird nach Veranstaltungen auch geboten, was neu ist. Vorher gab’s nur Flaschenbier, und auch nur in den Pausen. Danach gab’s nichts mehr. Wobei auch sie bei Veranstaltungen in den Pausen nur Flaschenbier servieren könne, sagt Waerder.
Die einiges Neues bieten will. „Nach Veranstaltungen können die Besucher eben jetzt bei uns weiter verweilen und noch ein Bier trinken“, sagt sie. Das sei gerade beim Termin mit Wilfried Schmickler prima angekommen. Gleich 30 Gäste hätten diesen Service genutzt. Und im Sommer will die Pächterin bei Bedarf auch draußen vor dem Bürgerhaus Rundtische aufstellen. „Bis 23 Uhr ist das erlaubt“, weiß sie.
Im Jahr finden im Schnitt gut 50 feste Veranstaltungen im Bürgerhaus statt
Wie gesagt: Buchungen wie etwa von den Bürgerschützen im Februar liegen bereits vor – und Karneval mit einigen Terminen sowieso. Auf jeden Fall schaut Silke Waerder optimistisch nach vorne. Den Schritt, Pächterin des Bürgerhauses mit seinen alleine gut 50 festen Veranstaltungen im Jahr geworden zu sein, bereut sie jedenfalls nicht.