Emmerich. Hasim Yildirim kaufte sich vor 17 Jahren einen Imbisswagen – und verkauft seither am Kaufland Emmerich. Darum liebt er seinen Job so sehr.
Hasim Yildirim liebt seinen Job. Der Kontakt zu den Menschen ist ihm wichtig. Ein gutes, wie auch lustiges Gespräch ebenso. Und – und das liegt ihm natürlich am meisten am Herzen – er freut sich, wenn seine Kunden satt sind und sein Essen loben. Das gelingt zum Glück. „Ich habe eigentlich keine schlechten Bewertungen“, sagt der 54-Jährige stolz.
Kein Wunder. Das, was Hasim Yildirim macht, macht er mit viel Herzblut. Seit 17 Jahren verkauft der gebürtige Türke Grillhähnchen, Pommes und Currywurst in seinem Imbisswagen vor Kaufland in Emmerich. An vier Tagen in der Woche, nämlich Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag jeweils von 11.30 bis 19.30 Uhr ist der gelbe Imbisswagen auf dem Parkplatz des Supermarktes an der Normannstraße zu finden.
Vor acht Jahren mit der Familie nach Emmerich gekommen
„Es macht einfach Spaß. Ich kenne viele meiner Kunden seit Jahren“, erzählt der Emmericher, der gemeinsam mit seiner Familie seit acht Jahren in Emmerich lebt. Mit vier Jahren ist Hasim Yildirim aus der Türkei nach Deutschland gekommen. In Lengerich in Westfalen hatte seine Familie eine neue Heimat gefunden. Sofort kam er in die erste Klasse.
„Ohne ein Wort Deutsch zu können“, erinnert er sich. Mittlerweile beherrscht er die Sprache ausgezeichnet. Und noch mehr. Dank seiner Kunden in Emmerich versteht – und spricht er teilweise – auch Polnisch und Niederländisch, wie er sagt.
An der Gestaltung der deutschen Botschaft in Ankara mitgewirkt
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Nach dem Realschulabschluss absolviert Hasim Yildirim eine Ausbildung zum Bauzeichner. Und steigt in der Firma seines Vaters ein. Dieser hat einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb. An einen der Aufträge, den er damals begleitete, erinnert sich Yildirim heute noch gern. An der Gestaltung des Außengeländes der deutschen Botschaft in Ankara durfte er durch die Firma seines Vaters mitwirken.
Irgendwann ging Yildirim dann weiter seinen eigenen Weg. Arbeite im Bereich Versicherungen, dann auch für eine Bank. Doch irgendwie wollte er mehr. Etwas anderes. „Ich liebe das Kochen. Und so machte ich das zu meinem Beruf“. Er eröffnete zunächst ein griechisches Restaurant – wagte dann aber aus familiären Gründen einen Neustart. „Ich kaufte mir meinen ersten Imbisswagen“, so Yildirim, der mittlerweile den dritten regelmäßig am Kaufland in Emmerich vorfährt.
240 Hähnchen und 200 Würstchen werden in einer Woche verkauft
Hier lieben ihn die Kunden. „Die kommen wirklich von überall her. Vor allem auch aus den Niederlanden. Selbst Menschen aus Den Haag und Amsterdam kommen und rufen sogar zuvor an um zu fragen, ob sich der Weg auch lohnt und ich vor Ort bin“, freut er sich.
Der Renner in seinem Imbiss namens „Hasim’s Knusperhähnchen“ sind – klar – Hähnchen, aber auch Currywurst mit Pommes. 80 bis 90 Kunden habe er pro Tag. An den vier Verkaufstagen gehen dabei rund 240 ganze Hähnchen und 200 Würstchen über die Theke. Und die ist immer blitzeblank. Denn Hasim Yildirim ist nicht allein verantwortlich für den Imbisswagen. Seine Frau Nadine unterstützt ihn. Morgens hilft sie beim Schnibbeln der Zutaten für die angebotenen Salat. Am Abend putzt sie den Wagen.
Schüler sind gute Kunden am Imbisswagen
Und an diesem „ist immer viel los“, sagt der Emmericher. Gern auch dann, wenn Pause am Willibrod-Gymnasium ist. „Die Schüler sind einfach tolle Kunden“, sagt er. Und so unterstütze er auch gern alljährlich etwa den Abiturjahrgang mit einer Spende.
Denn: „Auch die Schüler haben mich mal mit einer Unterschriftenaktion unterstützt“, freut er sich. Er setze sich daher auch für sie ein. Jüngst hat er der Stadt mit einer Bürgereingabe vorgeschlagen, eine Beleuchtung an der Skateranlage zu installieren. Ob dies so kommt, ist noch offen.
Eventuell ein weiterer Standplatz in Emmerich
Was ebenfalls noch offen ist: Ob „Hasim’s Knusperhähnchen“ eventuell auch bald am Neumarkt Station macht. Eine Anfrage an ihn, ob er hier freitags vor dem neuen Edeka verkaufen möchte, ist zumindest raus. „Ich überlege noch“, sagt der Herr der Knusperhähnchen.