Rees. Showdown in Sachen Freibad-Neubau in Rees: Wenn der Rat Donnerstag abstimmt, fehlen wohl nicht nur einige erkrankte SPD-Mitglieder. Was das heißt
Die Ratssitzung am Donnerstag in Rees wird spannend. Die Frage ist, ob die Politik für einen Freibad-Neubau stimmt oder die Entscheidung vertagt wird. Wie berichtet, will die SPD für den Neubau votieren, die FDP-Meinung ist zweigeteilt und man würde die Entscheidung lieber vertagen und noch die Haushaltsberatungen abwarten, die Grünen haben erst noch am heutigen Dienstag ihre Fraktionssitzung, tendieren aber pro Neubau – und die CDU ist nach der Kostensteigerung von fast einer Million Euro sowieso strikt gegen ein neues Freibad.
„Wir wollen das Freibad bauen“, hatte Fraktionsvorsitzender Peter Friedmann jüngst im NRZ-Gespräch betont, man wolle dafür Mehrheiten suchen. Jetzt aber hat sich ein neues Problem aufgetan. „Wir haben alleine drei Ratsmitglieder, die aktuell an Covid erkrankt sind und an der Sitzung nicht teilnehmen werden, eben auch nicht an einer möglichen Abstimmung, sagt Friedmann – der zudem selbst aus gesundheitlichen Gründen fehlen wird.
SPD kalkuliert mit mehr Gewerbesteuern durch Marissa-Park
Weil nach seinen Informationen auch in den anderen Fraktionen offenbar Corona-Fälle aufgetreten seien, appelliert Friedmann an die CDU, „entweder einer Vertagung zuzustimmen“, oder besser noch „über ihren Schatten zu springen und gleich mit für den Freibad-Neubau zu sein“. Sonst würde das Freibad-Projekt wohl Donnerstag mit einer entsprechenden Mehrheit endgültig abgelehnt werden. Wobei Dieter Karczewski (CDU) im NRZ-Gespräch signalisiert: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir auch für eine Vertagung sind“.
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„Laut Kämmerer dürfen wir alleine durch die Freizeitstätte Marissa mit zwei Millionen Euro mehr an Gewerbesteuern rechnen“, hatte der SPD-Fraktionsvorsitzenden im jüngsten NRZ-Bericht für den Freibad-Neubau argumentiert .“ Die Finanzierung sei also möglich.
Es hat immer ein Freibad gehabt, argumentiert die SPD
Außerdem, so der Politiker weiter, habe Rees immer ein Freibad gehabt. „Wir müssen unseren Bürgern auch im Freizeitbereich etwas bieten, damit sie nicht weiter fahren müssen dafür“, so der Fraktionsvorsitzende. Denn vom gerade beschlossenen 49-Euro-Ticket hätte man auf dem Land ja eh nichts. Und das Argument, die Zeiten seien schwierig, lässt Friedmann auch nicht gelten: „Die Zeiten sind ja irgendwie immer schwierig.“
Wie berichtet, soll der Freibad-Neubau jetzt 6,8 Millionen Euro kosten. Gedeckelt war das angedachte Projekt 2021 fraktionsübergreifend – inklusive Fördermittel vom Bund in Höhe von zwei Millionen Euro –bei 5,8 Millionen Euro. Die Verwaltung hat in den Unterlagen zum Tagesordnungspunkt Freibad der Ratssitzung auf einen Beschlussvorschlag verzichtet.