Kreis Kleve. Nun offiziell: Prof. Ralf Klapdor ist der FDP-Landratskandidat. Seinen Wahlkampf möchte er mit zwei Themen bestreiten – eines davon überrascht.
Der FDP-Kreisverband Kleve-Geldern hat Prof. Dr. Ralf Klapdor am Sonntag als Kandidat für die Landratswahl am 27. November aufgestellt. Der Hochschullehrer für internationale Besteuerung aus Uedem erhielt 84 Prozent der Stimmen der anwesenden Parteimitglieder im Kalkarer Landhaus Beckmann. Durch die Sitzung führte der Krefelder Bundestagsabgeordnete Otto Fricke.
„Ich freue mich sehr auf den bevorstehenden Wahlkampf. Das Vertrauen der Mitglieder ist mir eine Ehre und Verpflichtung zugleich. Wir werden alles dafür tun, unsere Inhalte im Wahlkampf klar sichtbar zu machen“, sagte Ralf Klapdor, der auch FDP-Fraktionsvorsitzender im Kreistag ist.
Der 53-Jährige stellte zwei Inhalte im Rahmen seiner Vorstellungsrede zentral. „Wir stehen vor wichtigen Transformationen: die digitale Transformation und die Nachhaltigkeits-Transformation. Diese wollen wir aktiv gestalten“, so Klapdor.
Ukraine-Krieg zeige: mehr Investitionen in Nachhaltigkeit nötig
Der Ukraine-Krieg und die Sorge um steigende Energie-Preise würden offenbaren, dass es mehr Investitionen in Nachhaltigkeit braucht. „Wir können vor Ort eine Menge machen. Wir können uns über Energieeinsparung und Energieproduktion Gedanken machen. Ein wichtiger Faktor wird auch die Speicherung von Strom. Diese Herausforderung muss bewältigt werden, damit der Anteil erneuerbarer Energien steigt. Wir haben vor Ort Unternehmen, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben. Dieses Potential muss mobilisiert werden“, sagte Klapdor.
Er nannte die Idee, einen Teil der RWE-Aktien des Kreises Kleve in Innovationsfonds zu investieren. „Das wäre ein mutiger Schritt“, so der Liberale, der auf solide Finanzen achten will. Wichtig seien ihm auch der Breitband-Ausbau und die Verbesserung des Mobilfunknetzes im Kreis Kleve, die Bedarfe seien unverändert beträchtlich.
„Landrat muss feine Antenne haben“
„Ob jemand hier sein Unternehmen gründen, sich in der Region niederlassen oder einen neuen Arbeitsplatz ergreifen will – Funklöcher schrecken ab. Ein Landrat muss für solche Probleme eine feine Antenne haben und mit Engagement an das Problem herangehen. Das traue ich mir zu“, so der FDP-Kandidat, der jahrelang die Kreispartei führte.
Für alle politischen Parteien in der Region kam die Ernennung von Landrätin Silke Gorißen (CDU) als NRW-Landwirtschaftsministerin überraschend. Die FDP hatte in der Folge umgehend ein Verfahren eingeleitet, um auf den nun anlaufenden Wahlkampf vorbereitet zu sein. Der Kreisvorstand hatte dafür votiert, einen eigenen Wahlvorschlag an den Start zu bringen. Dieser eingeschlagene Weg wurde nun von der Parteibasis bestätigt.
„Klapdor kann Schwung liefern“
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„Wir sind sehr froh, einen harmonischen Parteitag erlebt zu haben. Nun starten wir gestärkt in den Wahlkampf. Wir wollen die Kreisverwaltung bürgernäher und digitaler aufstellen. Wir sind davon überzeugt, dass es dafür frischen Wind im Kreishaus braucht. Und genau diesen Schwung kann Ralf Klapdor liefern“, sagte Kay Ehrhardt, Kreisvorsitzender der FDP.