Kreis Kleve. Die Wetter-Apps auf dem Handy liegen oft daneben. Das passiert dem Hobbymeteorologe Hubert Reyers mit seinen Wettervorhersagen nicht. Warum?

Seit Wochen nun herrschten Trockenheit und Hitze, auch die wenigen grauen Wolken zogen vorbei, ohne über dem Niederrhein abzuregnen. Ratlos starrte man abwechselnd auf die verschiedenen Wetter-Apps, die doch immer wieder Regen oder Gewitter ankündigten und in den Himmel, der dicht hielt. Warum es die wirklich verlässlichen Prognosen nur vom Hobbymeteorologen Hubert Reyers gibt.
„Ich weiß nicht, warum andere was melden“, sagt der 55-jährige Landwirt aus Kleve-Kellen. „Was ich mache, gilt für den Niederrhein. Da kann ich das Wetter ziemlich genau vorhersagen.“ Andere Prognosen umfassten wesentlich größere Regionen, nimmt er die Kollegen aber in Schutz. Er ‘sauge’ sich für den Niederrhein heraus, was es an Vorhersagen gebe.

Blick auf mehrere Wettermodelle

„Dafür sehe ich mir mehrere Wettermodelle aus den USA, Europa und vom Deutschen Wetterdienst an. Daraus treffe ich dann für den Niederrhein eine Auswahl,“ erklärt er. Bei seiner Entscheidung käme seine Erfahrung hinzu – Reyers beobachtet das Wetter seit mehr als 40 Jahren – eine Rolle spiele auch Intuition. „Ich sehe mir an, ob eine Wetterfront es tatsächlich zu uns schaffen kann und eine Chance hat sich durchzusetzen“, beschreibt Reyers. Natürlich hänge dies von vielen Faktoren ab, weiß der erfahrene Wettermann.

Eine Rolle spiele zum Beispiel die Feuchtigkeit im Boden oder der Jet Stream (sich verlagerndes Starkwindfeld, durch das sich Hoch- und Tiefdruckgebiete entwickeln. Anm. d. Red.). „Aktuell sind Hurrikans in der Karibik der Grund für mehr Schwung in der Atmosphäre“, so Reyers. „Bei uns kommt der als normales Tief an.“Hubert Reyers geht mit seinen Prognosen nie weiter als zwei Tage in die Zukunft. „Das macht keinen Sinn, weil ich es weiter im Voraus nicht präzise erkennen kann“, macht er deutlich.

Das Wetter bis zum Wochenende: Ein „Gemischtwarenladen“

Nach dem Durchzug der Kaltfront am Donnerstag kündigt er für die kommenden Tage (Wochenende 9. bis 11. September) leicht wechselhaftes Wetter an. „Der Wind wird leicht auffrischen, das hatten wir lange nicht“, schmunzelt er. Bis Samstag gebe es einen „Gemischtwarenladen“. Der Freitag starte wechselnd bewölkt mit nur wenigen Schauern, die in der zweiten Tageshälfte häufiger auftreten könnten. Die Temperaturen lägen um 20 Grad. Für Samstag sieht er einen Wechsel von Wolken und sonnigen Abschnitten und wahrscheinlich etwas weniger Regen.

Dann baue sich nach aktueller Prognose ab Sonntag ein kleines Hoch auf. Die Temperaturen lägen dann bei schwülefreien 25 Grad. Ganz normal für September, findet er. „Da bin ich aber noch vorsichtig“, sagt Reyers unter Vorbehalt.