Kreis Kleve. Im Kreis-Verkehrsausschuss wurde darüber diskutiert, ob man die Busverbindungen nicht besser aufeinander abstimmen kann. Darum herrscht Chaos

Die Bus- und Bahnreisenden im Kreis Kleve sind nur noch frustriert. Durch die zahlreichen Baustellen auf den Streckenabschnitten Emmerich und Oberhausen sowie Kleve und Krefeld ist der Bahnverkehr stark eingeschränkt bzw. gar nicht vorhanden. Für die Berufspendler heißt das Frustwort: Schienenersatzverkehr (SEV). Und der Ersatzverkehr, der mit Bussen organisiert wird, funktioniere im Kreis Kleve mehr schlecht als recht. Im Kreis-Verkehrsausschuss hakten jetzt Politiker von denen Grünen und der SPD kritisch nach: Kann man das nicht besser regeln?

Keine Informationen über fehlende Anschlussbusse

Torsten Kannenberg (Grüne) kennt mittlerweile viele Pendler, die sich bei ihm bitter böse beschweren. Er wollte von der Kreisverwaltung wissen, warum man es den Reisenden zumutet in völlig überfüllten Bussen Platz nehmen zu müssen, warum es es kaum Informationen über fehlende Anschlussbusse gibt und warum überhaupt der Schienenersatzverkehr so schlecht mit dem regulären Öffentlichen Personennahverkehr abgestimmt ist.

Silke Hälker, Leiterin des Fachbereiches Öffentliche Sicherheit und Ordnung, sagtte, dass die Zuständigkeit bei diesen Fragen beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) liege. Der Kreis haben keinen Einfluss auf die Gestaltung des Schienen-Ersatzverkehrs. „Wir können nur appellieren und registrieren, aber wir haben keine Eingriffsmöglichkeiten“, sagte sie.

Klever stranden in Emmerich

Auch der Kreis Kleve wisse, dass der Schienenersatzverkehr alles andere als gut funktioniere. Da würden Fahrgäste in Emmerich landen, obwohl sie nach Kleve müssten und hätten keine Chance mehr am Abend mit dem ÖPNV in die Kreisstadt zu kommen. „Die Situation ist unmöglich, aber leider können wir das nicht verhindern“, so Hälker.

Benedikt Lindeboom, zuständig für den Straßenverkehr bei der Kreisverwaltung, sagte, dass man jede Meldung aus der Bürgerschaft auch an den VRR weiterleite. Auch könne man keinen neuen Fahrplan für Baustellenzeiten auflegen. Wenn man an einer Stelle etwas ändere, komme der komplette Fahrplan durcheinander. Das sei ein riesiger Akt.

Ein Zug ist nicht zu ersetzen

Verkehrsplaner Kai Pachan sagte provokativ: „Seien wir froh, dass es so ist. Stellen sie sich vor, man könnte den Zugverkehr auch mit drei bis vier Bussen regeln. Dann hätten wir sehr schnell keinen Schienenverkehr mehr im Kreis Kleve. Man kann die Schiene nun mal nicht so ohne weiteres ersetzen.“