Empel. Empeler Schützen feierten am Samstag ihren Festakt zum Jubiläum mit zahlreichen Gästen. Dabei würden sie gleich mit mehreren Plaketten bedacht.
Im Jahr 1871 wurde nicht nur das deutsche Reich gegründet, sondern auch die St. Johannes-Schützenbruderschaft in Empel. Mit einem Jahr Verspätung konnten die Empeler Schützen am Samstag mit vielen Gästen ihr Jubiläum feiern.
Rund 700 Personen hatten sich auf dem Gelände der Spedition Wwe. Hövelmann an der Reeser Straße zu dem gemeinsamen Festakt zum „150. + 1 Jubiläum“ versammelt. Elf örtliche Bruderschaften hatten ihre Abordnungen geschickt, zusätzlich unterstützten die Spielmannszüge aus Bienen, Millingen und Vehlingen musikalisch. Das Isselburger Blasorchester musste zudem kurzfristig einspringen.
Diözesanbundesmeister zeichnete den Empeler Verein mit der Hochmeisterplakette aus
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Josef Meyboom, Brudermeister der St. Johannes-Schützen begrüßte die zahlreichen Gäste. Diözesanbundesmeister Bernard Heitkamp zeichnete den Empeler Verein mit der Hochmeisterplakette aus. In seiner Rede machte er sich Sorgen um die Zukunft des Schützenwesens: „Die kritischen Gedanken, besonders der jüngeren Generation, müssen ernst genommen werden. Sie verdienen aufmerksame Beachtung und selbstkritische Stellungnahme. Um das Feuer der Bruderschaft am Brennen zu halten, muss Asche entfernt und neue Scheite nachgeschoben werden.“
„Ich habe mich total auf Empel gefreut“, sagte der Landtagsabgeordnete Dr. Günther Bergmann in seiner Ansprache, „es ist immer beeindruckend, wenn man nach Rees kommt und in den verschiedenen Ortschaften und Stadtteilen sieht, wie lebendig die Tradition bei euch gehalten wird. Großen Respekt euch allen, die hier dem Schützenwesen und dem Ehrenamt ein Gesicht gebt.“ Im Namen der Landesregierung überreichte er die Ehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bodo Wissen warf einen Blick zurück auf die Geschichte
Der stellvertretende Bürgermeister Bodo Wissen ging als ehemaliger Student der Geschichte und Politikwissenschaften auf die Gründung des Deutschen Reiches auch im Jahr 1871 ein: „Im selben Jahr taten sich hier in Empel Männer zusammen - ich gehe mal davon aus mit Einverständnis ihrer Frauen - und gründeten die St.-Johannes-Schützenbruderschaft Empel - quasi von ‚unten‘. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum mit dem einen nach nur 47 Jahren Schluss war und das andere schon seit über 150 Jahren existiert.“
Bei bewölktem, aber trockenen Wetter endete die Veranstaltung mit dem Auftritt der 20 Empeler Fahnenschwenker und einem gemeinsamen Spiel der anwesenden Musikvereine. Der Brudermeister lud die anwesenden Schützen ins Zelt zum Festball ein. Da sich nur 400 Schützen angemeldet hatten, aber mindestens 600 Schützen gekommen waren, wurde es im Zelt richtig eng.
Brudermeister gönnte den Damen einen Sitzplatz
Meyboom hatte schon im Vorfeld darum geworben, den Damen die Sitzplätze zu überlassen: „Die Männer gehen zum Nahkampf an die Theke, da ist reichlich Platz. Wenn wir den Frauen den Platz gönnen, ist das auch gut für die Männer.“