Isselburg-Anholt. Heimatverein Isselburg-Anholt besteht nunmehr seit 75 Jahren. Gut 100 Personen, auch aus den Niederlanden, kamen. Wie sie das Jubiläum feierten.

Der Isselburger Ortsteil Anholt verfügt über ein sehr reiches Vereinsleben. Der Heimatverein als Institution im Ort feierte jetzt sein 75-jähriges Bestehen. Fast 100 Personen, Mitglieder und viele Gäste waren der Einladung der Vorsitzenden Marianne Meyer ins Pfarrheim St. Pankratius in Anholt gefolgt. Sie konnte neben Vertretern der Stadt Isselburg, des Kreises Borken und dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Rees, Bodo Wissen, auch den Erbprinzen und die Prinzessin zu Salm begrüßen.

Auch viele Vertreter der Heimatvereine aus den angrenzenden Niederlanden und dem niederrheinischen und westfälischen Umland waren anwesend. Dazu kamen Mitglieder aus zehn Anholter Vereinen. In ihrer Begrüßung gab die Vorsitzende einen Rückblick auf die 75 Jahre lange Geschichte des Heimatvereins Anholt. Schon 1928 berichtet ein Protokoll von einem Komitee in Anholt, das sich für Heimat und Brauchtumspflege einsetzte und Projekte entwickelte, die noch heute beim Heimatverein im Vordergrund stehen.

Gegründet wurde der Verein am 20. Juli 1947

Während der Nazizeit und des Zweiten Weltkrieges war es aber kaum noch möglich gewesen, solche Aktivitäten auszuüben. So erfolgte erst am 20. Juli 1947, in Zusammenhang mit der 600-Jahr-Feier der Stadt Anholt, die Gründung des Vereins. In der damaligen Gaststätte „Zur Stadt Frankfurt“, heute „Restaurant Korfu“, fand die Gründungsversammlung statt. Es wurde ein Vorstand gewählt, in der Satzung setzte man sich die Erforschung der Ortsgeschichte, die Pflege der heimischen Mundart, Brauchtumspflege sowie Erhalt, Schutz und Pflege des Ortes und des Landschaftsbildes als Ziel.

Die Vorsitzende des Heimatvereins, Marianne Meyer, begrüßte Mitglieder und Gäste im Pfarrheim St. Pankratius in Anholt.
Die Vorsitzende des Heimatvereins, Marianne Meyer, begrüßte Mitglieder und Gäste im Pfarrheim St. Pankratius in Anholt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Diese bilden heute noch den Kern der Tätigkeiten des Heimatvereins. Umzug zu Palmsonntag, Fackelzug zu St. Martin, Wanderungen, Radfahrten und Tagesfahrten werden seit Jahren und bis heute angeboten. Die Gruppe „Grün“ ist laufend mit der Pflege der Anlagen, Hecken sowie Teilen der Anholter Wallanlage und der Verkehrsinsel am Ortseingang beschäftigt. Zentrum des Vereinsleben ist das 2009 angemietete Heimathaus in der Hohen Straße.

Vorsitzende erinnerte an Veranstaltungen

Die Vorsitzende erinnerte an zahlreiche gesellige Veranstaltungen und beeindruckende Ausstellungen, die dort stattfanden. Derzeit bemüht sich der Verein als Mieter der Immobilie, finanzielle Fördermöglichkeiten auszuloten, um das Heimathaus in seiner jetzigen Form weiter und langfristig nutzen zu können. Dass der Anholter Heimatverein auch mit der Zeit geht, machte Meyer anhand der Internetauftritte des Vereins deutlich.

Für den musikalischen Rahmen sorgten Anholter Holzbläser.
Für den musikalischen Rahmen sorgten Anholter Holzbläser. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Die Internetseite konnte in den letzten drei Jahren über 220.000 Zugriffe verzeichnen, auch auf Facebook und Instagram findet man den Heimatverein und seine Veranstaltungen. „Der analoge Gegenpart ist das Schaufenster im Heimathaus“, erklärte Marianne Meyer, „auch hier findet man die Ankündigungen zu den Veranstaltungen.“ Das Fenster ist entsprechend der Jahreszeiten und der Feste in Anholt gestaltet.

Kunsthistoriker stellte Landgut vor

Der Kunsthistoriker René W. Chr. Dressing stellte das 2017 als private Initiative erworbene und restaurierte Landgut in Megchelen vor. Das historische Landgut wurde 1434 erstmals erwähnt, die Geschichte reicht bis ins späte Mittelalter zurück. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte das Anholter Holzbläsertrio bestehend aus Racarda Häusler (Querflöte), Tim Hakvoort (Klarinette) und Katharina Zey (Fagott).