Emmerich/’s-Heerenberg. Martin Heister, Landwirt aus Klein-Netterden, spricht Klartext: Wieso auch Bauern aus Emmerich bei den Protesten in den Niederlanden dabei waren.
Auch deutsche Landwirte haben sich den Bauernprotesten in den Niederlanden angeschlossen. Am Dienstagabend wurde so gemeinsam der letzte Kreisverkehr vor der Grenze in ‘s-Heerenberg besetzt. Laut der Zeitung der Gelderlander dauerte die Blockade rund zwei Stunden und fand auf Initiative von deutscher Seite statt.
Bauernproteste in den Niederlanden bekommen zu wenig Aufmerksamkeit in Deutschland
„Wir müssen ja was machen“, meint Martin Heister aus Klein-Netterden. „Wir Landwirte haben keine Lobby mehr.“ Der Landwirt vom Pekelshof findet, dass die Bauernproteste im Nachbarland viel zu wenig Aufmerksamkeit in Deutschland erhalten: „In den letzten Tagen wurde doch im ersten und zweiten Programm nichts darüber berichtet, aber wenn irgendwo auf der Welt ein Pandabär vom Baum fällt, dann kommt das im Fernsehen.“
Landwirt aus Klein-Netterden zeichnet ein düsteres Szenario
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Die aktuellen Proteste seien auch deshalb wichtig, weil es „ein schweres Problem“ gibt. Immer mehr Reglementierungen und Auflagen würden den Berufszweig in seiner Existenz gefährden. „Es ist ein echtes Trauerspiel“, findet Heister, der etliche Beispiele nennen kann. Etwa wie sich die Luft im ersten Corona-Lockdown deutlich verbessert habe, „obwohl wir Bauern weiter gesät, gedüngt und geerntet haben“.
„Vielleicht ändert sich ja erst etwas, wenn die Regale in den Supermärkten leer sind“, so Heister. „Oder es ist dann schon zu spät und der Verbraucher möchte deutsches Schweinefleisch und es gibt aber nur noch welches aus China, weil es den deutschen Bauern dann nicht mehr gibt. Denn scheinbar sind wir ja nicht mehr gewünscht.“