Rees-Bienen. Christian Schmitz von Elektro Schmitz in Bienen möchte seine Firma abgeben. Stelzig Elektrotechnik übernimmt das Geschäft. Das sind die Gründe.
Seit 2007 ist der Elektrobetrieb von Christian Schmitz im ehemaligen Feuerwehr-Gerätehaus in Bienen ansässig. 25 Jahre alt wird das Unternehmen, das vorher an der Hurler Straße in Millingen ansässig war, in diesem Jahr. Und wird gerade übernommen. Und zwar von Stelzig Elektrotechnik aus Emmerich. „Wir haben jemanden gesucht, der die Firma übernimmt und weiterführt“, erklärt Christian Schmitz.
Über Christian Ketteler von der HKP Unternehmensberatung lernte er Marco Kapelle, den geschäftsführenden Gesellschafter von Stelzig Elektrotechnik kennen, der das Emmericher Unternehmen 2018 von Jochen Stelzig übernommen hatte. „Mit viel Fingerspitzengefühl“, wie Marco Kapelle es ausdrückt, näherten sich die beiden Unternehmer an.
Nachfolge frühzeitig geregelt
Der Grund für die Abgabe des Unternehmens ist, dass Christian Schmitz schon immer geplant hatte, mit 60 nicht mehr arbeiten zu wollen. Bis dahin sind für den 57-Jährigen noch drei Jahre Zeit. „Wenn man mich dann gehen lässt, würde ich etwas anderes machen“, sagt er. Denn so ganz mit der Arbeit aufhören möchte er wohl auch dann nicht. Zurzeit studiert er, möchte seinen Energieberater machen.
Trotzdem wollte er seine Nachfolge geregelt wissen. „Es ist wichtig, dieses Thema frühzeitig anzugehen“, sagt Marco Kapelle. Denn wenn der Chef ein gewisses Alter erreicht, machen sich natürlich auch die Mitarbeiter Gedanken, wie es in Zukunft weitergehen soll. „So haben wir jetzt noch drei Jahre Zeit, um die beiden Unternehmen zusammenfließen zu lassen“, sagt Marco Kapelle.
Elektroarbeiten aus einer Hand
Ins Gehege gekommen sind sich Elektro Schmitz mit gut 15 Mitarbeitern in Bienen und Stelzig Elektrotechnik mit rund 30 Mitarbeitern in Emmerich nie. Das liegt auch daran, dass die beiden Unternehmen gänzlich andere Schwerpunkte und auch Kunden haben. Während Stelzig vor allem Kunden im Gewerbe und in der Industrie hat und diese etwa mit Gebäudetechnik und Sicherheitstechnik ausstattet, war Elektro Schmitz schon immer eher im Bereich der Einzelheime unterwegs – eben bis hin zu den Photovoltaik-Anlagen.
Das hat jetzt natürlich einen großen Vorteil. „Jetzt können wir ein Großteil dessen, was ein Elektriker heutzutage machen kann, aus einer Hand anbieten“, sagt Marco Kapelle. Damit könnten zum Beispiel auf Baustellen viele Absprachen wegfallen. Ein Plus für die Kunden. Die versorgen übrigens beide Unternehmen in einem Einzugsbereich, der teilweise bis nach Düsseldorf reicht.
In Zukunft noch ein Unternehmensstandort
Die werden in Zukunft wohl von nur noch einem Firmensitz aus angefahren – und zwar dem von Stelzig Elektrotechnik in Emmerich. „Das hat vor allem logistische Gründe“, sagt Marco Kapelle. Dort stehe aktuell einfach mehr Platz zur Verfügung und es soll in Zukunft noch mehr werden. „Wir sind da gerade in Gesprächen“, sagt Kapelle.
Dass er die „Fahne auf Wachstum“ gesetzt hat, wie Kapelle es selbst formuliert, sollte kaum verwundern. „Es ist momentan mehr als genug zu tun“, sagt Marco Kapelle. Daher ist er auch glücklich darüber, dass er bei Elektro Schmitz nicht nur das Unternehmen, sondern auch ein starkes Team direkt mitübernehmen kann. Auch in Zukunft rechnet er mit einem größeren Wachstum des Handwerks. „Die Prognosen für das Handwerk sind mehr als gut“, erklärt Kapelle. Schließlich würden oft Fachkräfte fehlen und es gäbe mehr als genug zu tun. Zum Beispiel beim Einbau von Photovoltaik-Anlagen, die gerade sehr stark nachgefragt sind.
Immer neue Anforderungen ans Handwerk
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Das Handwerk selbst habe sich allerdings in den vergangenen Jahren stark verändert. „Es gibt immer wieder neue Technik“, sagt Marco Kapelle. „Wir stellen uns mittlerweile deutlich schneller auf den Markt ein, als noch vor einigen Jahren.“ Es ist also Flexibilität gefragt – und kompetente Mitarbeiter. „Das ist alles nur mit einer sehr guten Mannschaft zu stemmen“, erklärt er weiter.
Und auch die wird wohl in Zukunft noch weiter wachsen. Aktuell sind bei Stelzig sechs Auszubildende unterwegs, eine weitere Auszubildende bei Schmitz. Ab August werden noch weitere dazukommen. „Gegen die fehlenden Fachkräfte muss das Handwerk selbst etwas machen“, kommentiert Marco Kapelle. Mit der Übernahme, so hofft man, ist man jetzt auch für die Zukunft noch besser aufgestellt. „Ich hoffe, dass wir gut zusammenwachsen“, sagt Christian Schmitz.