Haldern. Am Sonntag öffnete das Haldern Pop Team unterstützt vom Emmericher Unternehmen Katjes die Kirche in Haldern für ein Konzert mit Mario Batkovic.
Die erste Aktion von Haldern Pop zur Unterstützung der Ukraine brachte am Sonntag Mario Batkovic mit seinem Akkordeon in die Halderner St. Georgs Kirche. Über 150 Besucher zeigten ab 17.30 Uhr nacheinander ihre Tickets vor und füllten die Bänke in der Mitte der Kirche. Unter ihnen war auch Sarah Prätzel aus Essen mit Freunden und Familie.
Sie hätten den Komponisten, Produzenten und Performer Mario Batkovic bereits im November in Utrecht gesehen. Außerdem wären sie seit über zehn Jahre dem Haldern Pop Festival und dem Organisationsteam treu. Der wohltätige Zweck der Aktion wäre ebenfalls ausschlaggebend für ihr Kommen gewesen: „Die Strecke von Essen lohnt sich. Für den guten Zweck, aber auch für den Künstler“, versicherte Sarah Prätzel.
Mario Batkovic lässt Musik durch seinen Körper fließen
Langer und lauter Applaus zeugte davon, dass der Künstler Mario Batkovic sein Publikum für den guten Willen üppig belohnte. Innerhalb einer Stunde holte er alle einem Akkordeon möglichen Klänge aus seinem Instrument heraus. Das Instrument auf seinem Schoß, wiegte er den ganzen Oberkörper mit in die Bewegungen, in die er sein Akkordeon führte.
Währenddessen tanzten seine Finger unermüdlich über die Tasten. Mit meist geschlossenen Augen verzog er die Brauen bei tiefer gehenden Stellen und bildete ein Bild der vollkommenen Hingabe zu seiner Musik. Immer wieder wechselte er die Melodien und die Lautstärke, ließ neue Tonreihen hinzutreten, oder andere abflauen, verbannte sie als schwere Untermalung in den Hintergrund oder ließ sie heller in den Vordergrund dringen.
So wahren die Zuhörerinnen und Zuhörer vollkommen auf den Musiker fixiert - stets in neugieriger Erwartung, was wohl die nächste Etappe des Liedes mit sich brächte. Manche mögen durch die tief dringenden Töne Trauer, Aufbruchsstimmung oder auch Hoffnung auf eine bessere Zukunft empfunden haben. Letztendlich erlaubt Mario Batkovics experimentelle Musik nie nur eine einzige Interpretationsmöglichkeit. „Ich versuche keinen Stil zu haben, keinen Geschmack“, erklärte er dem Publikum. Stattdessen wolle er „verschiedene musikalische Disziplinen andeuten“.
Rocken mit Gitarre und Synthesizer statt Akkordeon
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Zu diesen Disziplinen zählte er auch die Rockmusik: „Ich wollte immer ein Guitar Hero sein, ein Rockstar“. Da er herausgefunden hätte, dass das Geheimnis des Rock Plektren seien, flogen bald schon zwei seiner eigenen Exemplare in den Zuschauerraum. Das Akkordeon legte er für ein Lied kurz zur Seite und nahm stattdessen ein Saiteninstrument und einen Synthesizer zur Hand. Diese Demonstration seiner musikalischen Talente erhielt den ersten stehenden Beifall. Der Zweite folgte nach dem letzten und noch unveröffentlichten, brandneuen und daher titellosen Lied.
Alle Einnahmen durch den Kartenverkauf gehen an die Initiative Help for Rivne Ukraine der NGO (Nongovernmental Organisation) Eco Club Rivne. Diese wurde vom Initiator des Benefizkonzerts Gregor Brömling ausgesucht, der während eines siebenjährigen Aufenthalts in der Ukraine viel mit der Organisation zusammengearbeitet hatte. Somit kann er sie für vertrauenswürdig befinden. Die gesamten Kosten der Veranstaltung trug der Emmericher Süßwarenhersteller Katjes. Mario Batkovic begründete seine Teilnahme an der Aktion mit dem gemeinsamen Verständnis von Musik, das er und Haldern-Pop-Chef Stefan Reichmann teilen: „Wenn der Stefan ruft, komme ich“, erklärte er.