Rees. Reeser Rat steht Marissa für den Bau des Ferienparks am Reeser Meer wohlwollend gegenüber. Das sagen die Fraktionsspitzen zum Millionen-Projekt.
Der Verkauf der Flächen am Reeser Meer für den Bau des Marissa Ferienparks wird wohl über die Bühne gehen. Die NRZ sprach mit den vier Fraktionsspitzen im Reeser Rat. Es wird deutlich: Das Konzept überzeugt die Politik. Das Millionen-Projekt dürfe gerne nach Rees kommen.
„Für die Stadt Rees kann gar nichts besseres passieren“, ist Dieter Karczewski, CDU-Fraktionschef, überzeugt. Man werde in der Fraktionssitzung am Montag natürlich nochmal sprechen, aber nach dem Besuch am Dümmer See deutet sich eine breite Zustimmung der Fraktion an. „Ich hoffe auf eine ziemlich einstimmige Entscheidung“, so Karczewski.
Dieter Karczewski (CDU): Das Projekt „wird erhebliches Geld in die Stadtkasse“ spülen
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Häufig kämen Investoren, die wenig Geld ausgeben wollten, aber maximalen Verdienst anpeilten. Bei Marissa habe er das Gefühl überhaupt nicht. Die Ferienwohnungen, oft mit zwei Bädern, mit Sauna: „Das ist luxuriös. Vor allem bei den Übernachtungspreisen“, findet Karczewski.
Die Verwaltung habe bei den Investoren „ein gutes Gespür gehabt. Ich glaube, das sind die Richtigen“, so der CDU-Chef. „Es wird erhebliches Geld in die Stadtkasse gespült. Und wenn ich höre, dass am Dümmer See Restaurants und Hotels, die fast geschlossen waren, jetzt wieder gut laufen… Ich hoffe, die Reeser sehen das.“
Peter Friedmann (SPD): „Gegen das Projekt kann man nichts haben“
Auch die SPD ist begeistert: „Gegen das Projekt kann man nichts haben. Wir sind beeindruckt. Das hat Substanz“, sagt Fraktionschef Peter Friedmann. Für die Region wäre es toll, so ein großes touristisches Projekt für ganz NRW nach Rees zu holen. Die SPD werde auf jeden Fall dafür stimmen.
Das Konzept überzeuge auch in Sachen Klimafreundlichkeit: Es werde mit Erdwärme geplant, Solaranlagen wenn möglich auch. Es soll klimafreundlich gebaut werden, hebt Friedmann hervor. Sicherlich werde es mit Naturschützern einige Debatten geben, ergänzt Karczewski: „Aber es gibt ja auch schon einen Bebauungsplan.“
Zwei Millionen Euro an Gewerbesteuern im Jahr zu erwarten
Zwei Millionen Euro jährlich an Gewerbesteuern seien zu erwarten, so Friedmann, wenn der Ferienpark komplett in Betrieb sei, da Betreiber- und Entwicklungsfirma auch in Rees angesiedelt würden: „Das ist ein Brett!“ Was das schon für den Bau des Freibades etwa bedeuten würde: „Wir brauchen das Geld. Und so könnten wir auch die Grundsteuer B im Rahmen halten.“
Im Vergleich zum Dümmer See habe das Reeser Meer eine bessere Wasserqualität und mehr Tiefe, was für den Wassersport noch besser geeignet sei. Der Ruderverein werde einen Aufschwung erleben.
Die Grünen sind grundsätzlich dafür, aber...
Die Grünen wollen den Investoren grundsätzlich grünes Licht für die weitere Entwicklung geben: „Das Projekt erfüllt zahlreiche unserer Vorstellungen“, sagt Helmut Wesser, Fraktionssprecher. Aber ob sofort grünes Licht für die Unterzeichnung der Verträge gegeben werden müsse, hinterfragt er: „Wir haben Beratungsbedarf und würden gerne kurz Inne halten.“ Gerne würde man die Meinung der Reeser hören, unabhängig vom „Shitstorm“, der auf Facebook ohnehin komme.
Wesser hat auch mit den Grünen und den Naturschützern in Lembruch gesprochen, die durchaus eine „etwas differenziertere Sicht“ vermittelten. Der Grünen-Politiker unterstreicht Wünsche: „Vorhandene Wege möchten wir, genau wie die Wasserflächen, selbstverständlich weiterhin nutzen. Naturräumliche Gegebenheiten sollen von Nutzern zweifellos respektiert werden. So ist etwa der Südostteil des Nordsees wirksam abzutrennen. Im Übrigen sollte es für eine moderne bauliche Anlage selbstverständlich sein, hohe ökologische und energetische Standards einzuhalten.“
Alle Reeser profitieren von frei nutzbaren Anlagen
Clemens Willing, FDP-Fraktionschef, sagt: „Das könnte ein Vorzeigeprojekt werden.“ Grundsätzlich sei die FDP „sehr positiv gestimmt“. Man habe aber noch ein paar Nachfragen in der öffentlichen Ratssondersitzung am 16. März, 17 Uhr.
Willing hebt auch hervor, dass hier nahezu klimaneutral gebaut werden soll. Die Energieversorgung soll möglichst autark gestaltet werden: „In meinen Augen ist das ein wesentlicher Punkt.“
Alle Fraktionsspitzen waren sich einig, dass die Reeser davon profitieren werden, die Anlagen vom Spielplatz bis zum Naturbad, mitnutzen zu können.