Emmerich. Weiter wie geplant: Ein kompletter Neubau der Gesamtschule Emmerich ist vom Tisch. Am Grollschen Weg wird saniert und teilweise neu gebaut.

Es war kaum eine Diskussion wert. Denn der Großteil der Politik war sich bereits im Vorfeld einig: Den von der Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) angeregte Neubau der Mittelstufe der Gesamtschule Emmerich auf dem Steintorgelände wird nicht kommen. Lediglich die BGE stimmte für ihren eigenen Antrag.

Die restlichen Politiker sprachen sich dafür aus, dass das Schulbauvorhaben Grollscher Weg für die Mittelstufe der Gesamtschule Emmerich mit einer Änderung in die Planungen im Rahmen der Leistungsphase 3 geht.

Emmericher Gesamtschule am Grollschen Weg: Teilabriss und Neubau

Ebenso wie die Stadtverwaltung es vorgeschlagen hatte, sollen die Verantwortlichen nun nicht mehr ihre Planungen unter der Maßgabe „Umbauen im Bestand“, sondern „Umbauen im Bestand + Ersatzneubau 1998“ durchführen. Ein Vorhaben, das sowohl im zuständigen Fachausschuss, als auch in der Ratssitzung eine Mehrheit am Donnerstagabend fand.

Anfang November hatte die Stadtverwaltung die Politik darüber informiert, dass die Gebäudeteile der Schule am Grollschen Weg, die 1998 gebaut wurden, nicht die erforderliche Qualität hätten. Deshalb wurde vorgeschlagen, diese Teile zurückzubauen und dann neuzubauen – und die restlichen Gebäude eben wie geplant im Bestand zu ertüchtigen. Die Fraktionen bekamen Zeit für Beratungen – die die BGE etwa nutzte, um einen kompletten Neubau des Schultraktes auf dem freien Steintorgelände ins Spiel zu bringen.

Schulleiterin der Gesamtschule Emmerich möchte Sicherheit haben

In der jüngsten Schulausschusssitzung wandte sich der BGE-Vorsitzender Christopher Papendorf daher noch einmal an die anwesende Leiterin der Gesamtschule Emmerich, Christiane Feldmann: „Uns als BGE interessiert ihre fachliche Bewertung.“

Feldmann erklärte, dass ihr und allen, die zur Schule gehören, drei Dinge wichtig seien: „Die Gebäudesicherheit, die Überbrückungssicherheit und die Zeitsicherheit.“ Sicherlich könnte sie einen kompletten Neubau, der dann zum Beispiel eine Überbrückungszeit in Containern als Schulräume überflüssig machen würde, befürworten. „Doch hierfür haben wir noch nicht einmal einen idealen Platz“, so Feldmann.

Emmericher Bürgermeister bekräftigte gute Zusammenarbeit bei Schulbauprojekten

Der Ikea-Bau soll näher ans Hauptgebäude rücken. Das Schülerlabor könnte in den Ikea-Bau wandern.
Der Ikea-Bau soll näher ans Hauptgebäude rücken. Das Schülerlabor könnte in den Ikea-Bau wandern. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Bürgermeister Peter Hinze gab klar zu verstehen, dass Schule als auch Stadt gut bei den Bauvorhaben zusammengearbeitet hätten. „Ich glaube, die Paaltjessteege und bald auch das Brink haben wir gut hinbekommen.“ Und auch für den anstehenden Umbau und Teilneubau am Grollschen Weg sei er da optimistisch.

Gleiches ließen auch die übrigen Fraktionen durchblicken. So etwa Ludger Gerritschen seitens der SPD. „Meine Fraktion kann dem Vorschlag der Verwaltung so zustimmen“. Vor allem auch, weil der Ersatzneubau des Gebäudeteils von 1998 kaum Mehrkosten verursache. Botho Brouwer (CDU) merkte nur an, dass es schon ungewöhnlich sei, dass die Gebäudeteile von 1998 neugebaut werden müssten, wohingegen jene 1960 umgebaut werden.

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Der Ikea-Bau soll näher ans Hauptgebäude rücken. Das Schülerlabor könnte in den Ikea-Bau wandern, wodurch alle Fachräume nun beieinander liegen würden. Die Fluchttreppe im 98er-Anbau würde versetzt, wodurch die Küche besser positioniert an der Mensa liegt und die Anlieferung problemloser gestaltet werden kann. Der noch bestehende alte Keller wird verfüllt, wodurch eine sauberere Gründung ermöglicht würde.

Etwa 700.000 Euro mehr kostet der Neubau der Gebäudeteile von 1998, schätzen die Architekten. Für die Zeit der Umbauarbeiten müsste die Schule für den Unterricht in Containern untergebracht werden. Voraussichtlich im August 2022 sollen die Gebäude am Grollschen Weg geräumt werden.