Rees. Der Reeser Geschichtsverein Ressa bietet mit Fotografien, die Armin Fischer 1985 im Haus Aspel gemacht hat, einen Blick in die Vergangenheit.

Zeitreisen ist möglich und gar nicht so kompliziert. Bei der Ausstellungseröffnung im Koenraad-Bosman-Museum reichten 71 Fotos, um viele Schüler, Lehrer und den ehemaligen Rektor zurück ins Jahr 1985 zu versetzen. Der Reeser Geschichtsverein Ressa hatte Bilder des Klosters und des ehemaligen Gymnasiums im Haus Aspel ausgegraben. Der Weseler Fotograf Armin Fischer hatte diese Bilderserie im Rahmen seiner Examensarbeit erstellt, nach der sehr guten Bewertung verschwanden die Fotos in seinem Archiv.

Die Fotografien von Armin Fischer zeigen das Leben der Schwestern, die Architektur von Haus Aspelund den früheren Schulbetrieb des Gymnasiums. Dabei gibt es intime Einblicke in das Leben der Ordensschwestern, bei ihrer Arbeit aber auch beim Einkauf oder Arztbesuch. Die Schüler und Lehrer dagegen wurden im Unterricht oder im Lehrerzimmer abgelichtet.

Blick in eigene Vergangenheit – und auf 1000 Jahre Geschichte

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„Ich erinnere mich ganz genau, als wäre es gestern gewesen, da kniete ein damals junger Fotograf neben dem Pult, gleich neben meinem Lateinlehrer Dr. Gerstmeyer und hielt mit seiner Leica-Kamera den Lateinunterricht fest“, erinnerte sich Ressa-Vorstandsmitglied Michael Scholten. Er machte den Fotografen ausfindig und sichtete mit ihm den Bilderschatz zu Haus Aspel. Sehr schnell konnte er die restlichen Vorstandsmitglieder von einer gemeinsamen Fotoausstellung überzeugen.

Heinz Wellmann, der Vorsitzende des Geschichtsvereins blickte auf 1000 Jahre bewegte Burgengeschichte zurück, an deren Ende das Kloster und auch die Schule standen. „Aspel hat im Laufe der Jahrhunderte nichts an seinem Ausdruck verloren, doch jetzt steht ein Wandel an, der Verkauf von Haus Aspel rückt näher“, erklärte Wellmann.

„Ich hatte leider nicht das Glück, in Aspel, in einem solchen, fast magischen Gebäude zur Schule gehen zu dürfen“, erklärte Bürgermeister Christoph Gewers in seiner Ansprache. Er dankte dem Geschichtsverein für die Ausstellung: „Das wir diesen Fotoschatz gemeinsam mit dem Fotografen der breiten Öffentlichkeit vorstellen dürfen, freut und sehr.“

Ausstellung zeigt neben Fotos auch Modell von Haus Aspel

Begleitend werden in einigen Vitrinen auch die Fotoausrüstung und Zubehör des Fotografen gezeigt. Ein Modell des Schulflügels von Haus Aspel, welches normalerweise im Neubau des Gymnasiums am Westring steht, rundet die Ausstellung ab.

Ein Modell von Haus Aspel gibt es im Rahmen der Ausstellung im Koenraad-Bosmann-Museum ebenfalls zu sehen.
Ein Modell von Haus Aspel gibt es im Rahmen der Ausstellung im Koenraad-Bosmann-Museum ebenfalls zu sehen. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Die Bilder der Ausstellung und noch weitere 30 Fotos sind im begleitenden Ausstellungskatalog zu finden. Dieser ist im Museum, in der Touristeninformation und im Online-Shop von Ressa erhältlich. Mit seiner Gitarre und bekannten Songs aus den 80ern hatte auch der Emmericher Musiker Mattes Wissing seinen Anteil an der Zeitreise.

>>>Ausstellung, Katalog und Film über Haus Aspel

Die Ausstellung kann bis Mitte Februar besucht werden, das Museum ist samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 13 und 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Ausstellungskatalog ist unter www.ressa.de/shop erhältlich. Am Mittwoch, 24. November zeigt der Geschichtsverein Ressa die WDR-Dokumentation „Aspel – Ende einer Schulzeit“ vom Halderner Filmemacher Clemenz Reinders im Reeser Bürgerhaus.