Aspel. .
Als Ende Juni 2012 die NRZ berichtete, dass Haus Aspel zum Verkauf steht, war die Überraschung groß. Immerhin gilt die Klosteranlage mit ihrer 1000-jähriger Geschichte als Keimzelle der späteren Stadt Rees. Hier ist der Orden der Töchter vom Heiligen Kreuz zu Hause. Die niederländische Makleragentur Berghland Makelaar bot Haus Aspel zum Verkauf an. Seit einigen Wochen taucht im Internet Haus Aspel aber gar nicht mehr auf. Heißt das, dass Haus Aspel nun einen Käufer gefunden hat?
Unbekannt verzogen
Die Firma Berghland Makelaar, die zuletzt in Zeddam ansässig war, ist unbekannt versogen. Die Internetseite wird überholt, heißt es offiziell. Tatsache ist aber, dass andere Hauseigentümer, die mit Berghland Makelaar einen Ausschließlichkeitsvertrag abgeschlossen haben, verzweifeln, weil ihr Haus nicht mehr beworben wird. So hat Udo Wittenhorst von den Voba Immobilien bereits für mehrere Kunden, die sich hilfesuchend an ihn gewandt haben, die Firma angeschrieben. Zum Teil seien die Briefe zurückgekommen. Über die „Machenschaften“ von Bergland Makelaar lassen sich auch Kunden in einem niederländischen Blog des niederländischen Fernsehsenders TROS aus.
In den Niederlanden ist es Usus, dass im Voraus eine Makler-Gebühr bezahlt werden muss. Kunden, die dieses getan haben und deren Immobilie nicht beworben wurde, haben inzwischen in den Niederlanden aber auch in Emmerich Anzeige erstattet. Zumal die Inhaberin der Firma nicht erreichbar ist, oder, wenn man sie am Telefon hatte, den Rückruf versprochen, ihn aber nicht ausgeführt hat.
Im Gespräch mit der NRZ hatte Ingrid Kobus versichert, Mitte November einen möglichen Kunden für Haus Aspel vorstellen zu können. „Das hat sich nun verschoben, es wird erst Mitte Dezember zu einem Gespräch kommen. Und Aspel steht deshalb nicht mehr im Internet, da unsere Seite überholt wird“, so die Maklerin vor drei Tagen, als die NRZ sie per Handy erreichte.
Nur ein Foto
Statt dessen findet man nur noch ein Foto von Haus Aspel auf der Startseite von Landhuizen & Kastelen von Wiggenraad Immobilien in Emmerich. „Wir haben damals mit Ingrid Kobus zusammengearbeitet, allerdings ist es nicht zu einem Vertrag gekommen, daher steht nur das Foto ohne Angaben auf unserer Seite“, so Johanna Wiggenraad auf Anfrage.
Davon wusste auch die Provinzialoberin Schwester Maria Beate Reifenberg: „Frau Kobus hatte uns erzählt, mit Landhuizen & Kastelen zusammenzuarbeiten. Wir wissen aber nicht, dass unser Haus von Berghland Makelaar nicht mehr beworben wird.“ Ingrid Kobus habe von einer langwierigen Erkrankung gesprochen. „Ich bin gespannt, in der kommenden Woche haben wir einen Termin“, so Schwester Maria Beate. Sie ist insofern beruhigt, da der Vertrag mit Berghland eh’ zum Jahresende ausläuft. „Was aber stimmt, dass es tatsächlich Interessenten gibt“, so die Provinzialoberin.